NOZ: Österreichs Nein zum EU-Mercosur-Abkommen stößt bei Industrie und Landwirten auf unterschiedliches Echo
Geschrieben am 19-09-2019 |
Osnabrück (ots) - Österreichs Nein zum EU-Mercosur-Abkommen stößt
bei Industrie und Landwirten auf unterschiedliches Echo
DIHK-Außenwirtschaftschef Treier: Scheitern wäre ein immenser
Rückschlag - Bauernverband fordert Nachverhandlungen
Osnabrück. Die Ablehnung des EU-Mercosur-Freihandelsabkommen durch
das österreichische Parlament stößt in der deutschen Wirtschaft und
bei Landwirten auf ein unterschiedliches Echo. "Ein Scheitern des
EU-Mercosur-Abkommens wäre ein immenser Rückschlag. Andere große
Wettbewerbsnationen wie beispielsweise China warten nur darauf, in
eine sich aufmachende Lücke zu stoßen, wirtschaftliche Vorteile
abzuschöpfen und Regeln nach eigenen Vorstellungen selbst zu setzen",
sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, der "Neuen Osnabrücker
Zeitung".
Demnach sollte die EU "jetzt weiter entschlossen die Finalisierung
der ausgewogenen und ehrgeizigen Vertragstexte sowie deren
Ratifizierung vorantreiben", betonte Treier: "Das Wichtigste aus
Sicht der Unternehmen ist es, gerade vor dem Hintergrund des stark
eingetrübten konjunkturellen Umfelds, dem global zunehmenden
Protektionismus etwas entgegenzusetzen", betonte Treier. Ein
wechselseitig verbesserter Zugang zu wichtigen Branchenmärkten wie
Maschinenbau, Automotive und Ernährungsindustrie sei für die deutsche
Wirtschaft von "großer Bedeutung".
Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard
Krüsken, sagte der "NOZ": "Das Mercosur-Abkommen unterläuft
EU-Standards in den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.
Wir erwarten daher von EU-Ministerrat und Parlament, das von der
EU-Kommission erreichte Verhandlungsergebnis für unzureichend zu
erklären". Das Abkommen müsse "nachverhandelt" werden. Dabei sei
sicherzustellen, "dass Importe von Lebensmitteln und Agrarrohstoffen
aus Südamerika nicht aus klimaschädlichem Anbau infolge von
Graslandumbruch und Regenwaldrodung stammen dürfen."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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