(Registrieren)

Mehr Wertschätzung für Organspender / Erste zentrale Veranstaltung in Halle (Saale) im Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens

Geschrieben am 24-09-2019

Frankfurt am Main (ots) - Eine Organspende ist für viele Menschen
das größte Geschenk, das ein Mensch an einen anderen weitergeben
kann. Werden mehrere Organe transplantiert, sind es im Durchschnitt
mehr als 30 Lebensjahre, die ein Organspender den Empfängern seiner
Organe schenkt. In vielen Ländern genießen Organspender und ihre
Familien eine entsprechend hohe gesellschaftliche Wertschätzung. Bei
uns in Deutschland findet diese Anerkennung immer noch eher verhalten
und ohne öffentliche Ausrichtung statt. Das soll sich zukünftig
ändern.

Neues Gesetz schafft Grundlage für Angehörigenbetreuung

Mit dem am 1. April 2019 verabschiedeten Gesetz zur Verbesserung
der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende (GZSO)
wurde der Angehörigenbetreuung durch die Deutsche Stiftung
Organtransplantation (DSO) erstmals ein verbindlicher Rahmen gegeben.
Der ergänzende Gemeinschaftliche Initiativplan, der von einem breiten
Bündnis an Unterstützern getragen wird, sieht eine bundesweite
Veranstaltung zur Würdigung der Organspender vor, die in diesem Jahr
am 30. September in Halle (Saale) stattfinden wird. In seinem
Grußwort erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: "Viele
Transplantierte sind unendlich dankbar, dass ihnen ein anderer Mensch
das Weiterleben ermöglicht hat. Einigen ist es ein großes Bedürfnis,
dafür den Menschen zu danken, die dem Organspender nahestanden. Ich
freue mich, dass in Halle nun erstmals Organempfängerinnen und
Organempfänger und Angehörige von Organspendern aus ganz Deutschland
zu einem überregionalen Treffen zum gemeinsamen Danken, Erinnern und
Hoffen zusammenkommen - im respektvollen Gedenken an die verstorbenen
Organspender."

Angehörigen eine Stimme geben

Gabriele Schweigler vom bundesweiten Netzwerk Spenderfamilien
unterstützt ebenfalls die Forderung nach mehr öffentlicher
Wertschätzung. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass Betroffene in
ihrem Umfeld immer noch häufig auf Unverständnis statt auf
Unterstützung stoßen: "Einige erzählen aus Furcht vor negativen
Reaktionen erst gar nicht, dass der Verstorbene einen
Organspendeausweis besaß oder sie in seinem Sinne einer Organspende
zugestimmt haben." Das Netzwerk Spenderfamilien will den Angehörigen
Mut machen und ihnen in der Öffentlichkeit eine Stimme geben. Es
verbindet Spenderfamilien, Organempfänger und alle, die der
Organspende positiv gegenüberstehen, durch die Möglichkeit des
Erfahrungsaustausches.

Das Wissen um die Bedeutung einer Organspende gibt den Angehörigen
oft Kraft und wird von vielen als Bestätigung der Entscheidung
angesehen. So berichtet Frauke Malaika, deren kleine Tochter
verstarb: "Während der Organentnahme hatte ich den Gedanken, dass von
nun an andere Kinder weiterleben können. Auch wenn Sophie geht,
bleibt ein Teil von ihr und der ist heute noch da. Das macht mich
froh." Diese Erfahrung teilt auch Annette Saul: "Jakob hat nach
seinem Tod vier kranken Menschen das Leben gerettet. Sein Herz bekam
ein kleines Mädchen, das wegen einer Herzerkrankung lange Zeit ans
Bett gefesselt war und nun ein normales Leben führen kann. Solche
Rückmeldungen tun uns gut. Wenn sein Tod einen Sinn hatte, dann
diesen."

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) überbringt auf
Wunsch solche Lebenszeichen an die Angehörigen von Organspendern. Sie
können per Brief anonymisiert informiert werden, wie es den
Empfängern der gespendeten Organe geht - allerdings ohne die
Identität des Spenders oder des Empfängers jemals zu erfahren. Heiner
Röschert verlor bei einem tragischen und unverschuldeten
Verkehrsunfall seine zwei Kinder, Pia (27 Jahre) und Felix (25
Jahre). Die DSO informierte ihn, dass sein Sohn Felix durch die
Spende von fünf Organen vier Menschen eine neue Lebenschance
schenkte: "Bis heute sind das bereits mehr als 30 Lebensjahre", so
Röschert. Er hat in Süddeutschland ein Netzwerk für Angehörige von
Organspendern gegründet und engagiert sich seitdem für mehr
Aufklärung. Zudem wünscht auch er sich mehr Anerkennung gegenüber
Organspendern: "Jeder von ihnen ist ein Lebensretter."

Auch der Transplantationsmediziner, Ethiker, Philosoph und Ökonom
Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel spricht sich für ein Umdenken innerhalb
der Gesellschaft aus: "Die Erfolge der Transplantationsmedizin in den
zurückliegenden Jahrzehnten gehören zu den zentralen Fortschritten in
der Medizin. Vielen Schwerkranken kann mit einer Organspende
nachhaltig geholfen werden. Deshalb gehört es zu den ethischen
Pflichten eines Jeden sich Gedanken zu machen, ob man nach dem
eigenen Tod die Möglichkeit nutzen möchte, seine Organe zur Hilfe
weiterzugeben." Nagel unterstützt als Festredner in Halle ebenfalls
eine öffentliche Würdigung der Organspender.

Für Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, legt die
Veranstaltung in Halle den ersten symbolischen Grundstein für einen
gesellschaftlichen Wandel: "Damit fördern wir gemeinsam eine Kultur
der Organspende, die die Spender und ihre Angehörigen stärker
wertschätzt und die unser gesellschaftliches Prinzip der Solidarität
auch in der Organspende widerspiegelt."

Erste zentrale Veranstaltung "Dank an die Organspender"

Das Treffen von Organempfängern, Angehörigen und
Patientenvertretern findet in diesem Jahr erstmals auf bundesweiter
Ebene am 30. September in Halle (Saale) statt. Ihnen ist der "Park
des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens" gewidmet. Der Park ist
eine Begegnungsstätte, an der gemeinsam gepflanzte Bäume symbolisch
an die verstorbenen Organspender erinnern. Wie die Organspende steht
der Baum gleichzeitig für das Leben und den Tod. Im Rahmen einer
zentralen Veranstaltung kommen an diesem Tag diejenigen Menschen im
Park zusammen, die das Thema Organspende in gewisser Weise verbindet:
Transplantierte, die voller Dankbarkeit sind für dieses
Lebensgeschenk, Angehörige, die sich an geliebte Menschen erinnern
und Patienten, die täglich auf ein rettendes Organ hoffen.

Ergänzend bieten wir Ihnen auf unserer Homepage ein
Angehörigenportrait an: http://ots.de/Y5IQUK



Pressekontakt:
Birgit Blome, Bereichsleiterin Kommunikation
Dr. Susanne Venhaus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Deutschherrnufer 52, 60594 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 677 328 9400 oder -9413, Fax: +49 69 677 328 9409
E-Mail: presse@dso.de
Internet: www.dso.de

Original-Content von: Deutsche Stiftung Organtransplantation, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

703341

weitere Artikel:
  • "Maischberger" am Mittwoch, 25. September 2019, um 22:45 Uhr München (ots) - Das Thema: Trotz Rente und Arbeit: Kann Armut jeden treffen? "Die Altersarmut wird uns überrollen." Der "Tafel Deutschland"-Chef schlug letzte Woche Alarm: Die Zahl der Rentner, die sich für ein kostenloses Essen anstellen, sei in einem Jahr um 20 Prozent gestiegen. Ist das ein schlechtes Omen? Auch viele Berufstätige können schon heute von ihrer Arbeit nicht leben, trotz einer seit Jahren florierenden Wirtschaft. Wie ist das zu erklären? Bedeuten Niedriglöhne, Minijobs und Zeitarbeit einen unaufhaltsamen mehr...

  • 70 Jahre Volksrepublik China: Vier neue Dokus in ZDFinfo (FOTO) Mainz (ots) - Mit Blick auf den 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 sendet ZDFinfo am Samstag, 28. September 2019, von 18.15 bis 22.45 Uhr, sechs Dokumentationen, die sich mit aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und militärischen Aspekten des Riesenreichs befassen - vier davon in Erstausstrahlung. Ab 19.45 Uhr ist erstmals die Doku "Das überwachte Volk - Chinas Sozialkredit-System" zu sehen, der sich um 20.15 Uhr "Stadt frisst Mensch - Chinas Kampf um Wohnraum" anschließt. Die Erstausstrahlung mehr...

  • Ausbildung zur Betreuungskraft: Home Instead Seniorenbetreuung setzt auf eLearning und kooperiert mit SpringerPflege Köln (ots) - Modular aufgebautes eLearning-Konzept, ergänzt von Praxiskursen vor Ort, bietet maximale Flexibilität / SpringerPflege hat spezielle Online-Akademie für Home Instead zur digitalen Ausbildungsunterstützung entwickelt Die Ausbildung von Kräften für die häusliche Betreuung ist maßgeblich für das Qualitätsversprechen von Home Instead Seniorenbetreuung. Mit neuen eLearning-Modulen nutzt der Anbieter in Ergänzung zu den bewährten Präsenzschulungen nun auch neue digitale Möglichkeiten, um Fachwissen flexibel und individuell mehr...

  • Neue aposcope-Studie veröffentlicht: "Streitfall Homöopathie: Mehrheit in Apothekenteams positiv" (FOTO) Berlin (ots) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat kein Problem mit der Erstattung von Homöopathika durch die Gesetzlichen Krankenkassen. Auch in den deutschen Apotheken haben homöopathische Arzneimittel viele Freunde. Aber: Apothekerinnen und Apotheker sind skeptischer als PTA. Und empfohlen werden Homöopathika meist Frauen, sehr selten nur Männern. Über diese und viele weitere Fakten und die Beliebtheitsskala der Hersteller informiert eine gerade veröffentlichte aposcope-Studie. Insgesamt stimmten zwei Drittel mehr...

  • SEO-Beratung im Fokus - Suchmaschinenoptimierung nach Maß in Hamburger InternetServiceAgentur Hamburg (ots) - Die inhabergeführte InternetServiceAgentur für Online-Marketing aus Hamburg hat ihren SEO-Beratungsdienst in den Fokus ihres Angebots gestellt. Damit unterstützt sie ihre Kunden besonders bei einer guten Positionierung im Google Ranking. Erst zu Beginn des Jahres hatte die Agentur von Heiko Wohlgemuth SEO-Beratung in ihr Online-Marketing-Repertoire aufgenommen. Aufgrund des immensen Bedarfs bei den eigenen Klienten ist die Suchmaschinenoptimierung auf natürliche Weise zum Zentrum der Agenturarbeit geworden. mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht