Westfalen-Blatt: Kommentar zur Leichtathletik-WM in Katar
Geschrieben am 24-09-2019 |
Bielefeld (ots) - An diesem Freitag beginnt die Leichtathletik-WM
in Katar. Das kleine Emirat kann damit einen weiteren Versuch
starten, seine schmutzige Weste etwas weißer zu waschen. Und alle
spielen mit.
Zum Hintergrund: Katar - superreich, aber ohne militärische
Machtmittel - ist ein Land, das arabische Terroristen massiv
finanziell unterstützt. Die in Gaza herrschende Hamas etwa hätte ohne
dies wahrscheinlich ein noch viel größeres Problem, die Friedhofsruhe
in ihrem Einflussbereich aufrecht zu erhalten. Ihr wird damit die
Möglichkeit gegeben, ihren Antisemitismus mit Waffengewalt
auszuleben.
Aber nicht nur der Internationale Leichtathletik-, Fußball- oder
Handballverband verschließen kräftig die Augen vor dem
Offensichtlichen. Auch nationale Sportgrößen vergehen sich permanent
an den eigenen Statuten, die sich klar gegen Rassismus und
Menschenrechtsverletzungen positionieren. So verbringt der FC Bayern
München, Wächter von Anstand und Würde und vor kurzem schärfster
Abwatscher von DFB und Torwart ter Stegen, gerne Trainingslager im
heißen Nahen Osten - zuletzt in diesem Jahr. Und was sagte damals
Karl-Heinz Rummenigge gegenüber »tz« und »Abendzeitung«? Katar habe
auf öffentliche Kritik reagiert und Änderungen realisiert. Dazu
zählten die positive Entwicklung der Rechtslage für Wanderarbeiter
und Verbesserungen der Arbeitsrechte in Katar.
Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland,
zeigte sich daraufhin gegenüber n-tv.de überrascht: »Ist Rummenigge
heimlich Menschenrechtsexperte geworden? Wie kommt er zu dieser
Aussage? Das kann man so nicht sagen und erinnert an Franz
Beckenbauers Aussage, in Katar gebe es keine Sklaven.« Auch Amnesty
International sieht keine nachhaltigen Verbesserungen.
Am 5. Juni 2017 haben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die
Vereinigten Arabischen Emirate die diplomatischen Beziehungen zu
Katar ausgesetzt und ihre Grenzen zu dem Land geschlossen. Nun
verbergen sich hinter diesem Schritt wahrlich keine altruistischen
Motive. Aber die internationale Sportfamilie könnte sich mal wieder
auf das olympische Motto besinnen. Das lautet »schneller, höher,
stärker« und nicht reicher, korrupter, menschenverachtender.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Oliver Kreth
Telefon: 0521 585-261
k.heyde@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
703441
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Pötsch ist eine Belastung für VW
= Von Florian Rinke Düsseldorf (ots) - Für Angeklagte gilt so lange die
Unschuldsvermutung, bis ihre Schuld bewiesen ist. So einfach ist das
eigentlich. Aber im Fall von Volkswagen ist es eben doch etwas
komplizierter. Denn ab wann werden Ermittlungen der Justiz gegen
Manager für ein Unternehmen zu einem so großen Problem, dass es
reagieren muss, um Schaden von sich selbst abzuwenden?
Einen genauen Zeitpunkt zu definieren, ist schwer - aber beim
Volkswagen-Konzern ist die Treue allem Anschein nach besonders groß.
Ex-Audi-Chef Rupert Stadler trat mehr...
- NOZ: Grünen-Fraktionschef Hofreiter drängt auf "echtes Klimaschutz-Paket" Osnabrück (ots) - Appell an die Bundesregierung: "Bericht des
Weltklimarats fordert entschiedenes Handeln"
Osnabrück. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat den aktuellen
Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) zur Auswirkung der
Erderwärmung auf die Weltmeere und auf Eisflächen als "Alarmsignal"
bezeichnet. "Damit die Klimakrise nicht eskaliert, muss jetzt endlich
gegengesteuert und entschieden gehandelt werden", sagte Hofreiter der
"Neuen Osnabrücker Zeitung". Umso fataler sei es, dass die
Bundesregierung mit einem "Schmalspur-Klimapaket mehr...
- NOZ: Bundesregierung stärkt Patientenbeteiligung Osnabrück (ots) - Bundesregierung stärkt Patientenbeteiligung
Organisationen werden besser unterstützt und finanziert -
Patientenbeauftragte Schmidtke lobt "wichtigen Schritt"
Osnabrück. Die Bundesregierung stärkt die Patientenbeteiligung.
Dazu sollen Patienten-Organisationen auf Landesebene besser
finanziert und unterstützt werden. Das geht aus einem gemeinsamen
Änderungsantrag von Union und SPD für ein Reformvorhaben von
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hervor, der der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" vorliegt und am Donnerstag mehr...
- NOZ: Bundesregierung: Immer weniger Wanderschäfer in Deutschland unterwegs Osnabrück (ots) - Osnabrück. In Deutschland sind immer weniger
Wanderschäfer mit ihren Herden unterwegs. Die Bundesregierung geht in
einer Antwort auf Anfrage der Grünen davon aus, dass die Zahl seit
1999 um 70 Prozent zurückgegangen ist, berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung". Demnach gab es im Jahr 2016 vermutlich weniger
als 100 Wanderschäfer, die dieser besonderen Form der Schafhaltung
nachgingen: Sie ziehen mit ihren Tieren oft über große Strecken von
Weide zu Weide. 1999 sind es mutmaßlich noch mehr als 300
Wanderschäfer mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Hochwasserschutz/ Sachsen-Anhalt/ Jeder zehnte Deich ist nicht standsicher Halle (ots) - Halle - Sachsen-Anhalt kommt beim Hochwasserschutz
langsamer voran als geplant. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Sechs Jahre nach dem
Jahrhunderthochwasser von 2013 entspricht ein Drittel der Deiche
noch immer nicht den geltenden Normen. Elf Prozent der Schutzanlagen
gelten sogar als nicht standsicher. Das geht aus einem
Zwischenbericht zur Hochwasserschutzkonzeption des Landes hervor, den
Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) am Dienstag im Kabinett
vorgelegt hat. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|