Staaten müssen Schutz der Zivilbevölkerung vor Bombardierungen verbessern / Internationale Konferenz am 1. und 2. Oktober in Wien
Geschrieben am 27-09-2019 |
München (ots) - Am 1. und 2. Oktober werden in Wien die
Vertreter/-innen von fast 100 Staaten und der Zivilgesellschaft bei
der "Internationalen Konferenz zum Schutz der Zivilbevölkerung in der
städtischen Kriegsführung" zusammenkommen. Damit soll ein politischer
Prozess in Gang gesetzt werden mit dem Ziel, im Frühjahr 2020 eine
politische Erklärung zu verabschieden, die konkrete Maßnahmen für den
Schutz und die Unterstützung der Zivilbevölkerung beinhaltet. Die
Hilfsorganisation Handicap International (HI) unterstreicht aus
diesem Anlass, dass der Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten
eine große Tragödie für die Zivilbevölkerung ist und der Schutz und
die Unterstützung der Betroffenen als dringende humanitäre Priorität
anerkannt werden müssen: 90 Prozent der Opfer von Explosivwaffen in
bewohnten Gebieten sind Zivilist/-innen.
Nachdrückliche Unterstützung durch UNO und IKRK
Mitte September hatten der Generalsekretär der Vereinten Nationen,
António Guterres, und der Präsident des Internationalen Komitees vom
Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, in einem eindrücklichen Appell die
verheerenden Auswirkungen von Explosivwaffen für die Zivilbevölkerung
hervorgehoben und ihre nachdrückliche Unterstützung für den
politischen Prozess bekräftigt. Um die Folgen der Bombardierungen in
Syrien zu verdeutlichen, hat Handicap International darüber hinaus
eine aktuelle Studie mit dem Titel "The Waiting List" erstellt. Diese
befasst sich mit den unmittelbaren und langfristigen Bedürfnissen der
Menschen, die von den Folgen von Bombardierungen und Beschuss in
Syrien betroffen sind.
"Mahnmal für den unbekannten Zivilisten"
Während der Konferenz wird Handicap International auch ein
"Mahnmal für den unbekannten Zivilisten" aufstellen, das an die
unzähligen zivilen Opfer bewaffneter Konflikte erinnert. Das
blumengeschmückte Monument wird direkt am Eingang der Wiener
Konferenz die Teilnehmer/-innen an die Menschen erinnern, um die es
bei den Verhandlungen gehen soll.
Angriffe mit Explosivwaffen auf Zivilist/-innen müssen endlich
beendet werden
Die Organisation Handicap International, Co-Preisträgerin des
Friedensnobelpreises 1997, setzt sich als Mitbegründerin des
Internationalen Netzwerks zu Explosivwaffen (INEW) seit über fünf
Jahren gegen Bombenangriffe auf Wohngebiete ein. Dr. Eva Maria
Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap
International Deutschland, betont: "Die Kriegsmaschinerie hat enormes
Leid angerichtet, ganze Stadtviertel flächenbombardiert und
lebenswichtige zivile Infrastrukturen zerstört. Städte werden mit
explosiven Kriegsresten verseucht, während Straßen, Stromnetze,
Wasser- und Abwasseranlagen beschädigt werden. Das Gesundheitssystem
wird geschwächt, doch zugleich steigt der Bedarf an medizinischer
Versorgung und Rehabilitation. Dieses Muster moderner Kriege muss
endlich durchbrochen werden."
Bewaffnete Konflikte werden zunehmend in Ballungsgebieten, vor
allem in Städten, ausgetragen. Die Auswirkungen des Einsatzes von
Explosivwaffen sind für die Zivilbevölkerung verheerend: 2018 wurden
laut der Organisation "Action on Armed Violence" (AOAV) 20.384
Zivilisten/-innen durch Explosivwaffen getötet oder verletzt. Wenn
diese Waffen in besiedelten Gebieten eingesetzt werden, sind 90% der
Opfer Zivilist/-innen. Die massive Verseuchung mit explosiven
Kriegsresten sei einer der Hauptgründe für die Vertreibung der
Bevölkerung außer- und innerhalb der Landesgrenzen, so Fischer
weiter.
"The Waiting List" - Studie zu Langzeitfolgen in Syrien
In der Studie "The Waiting List" hat HI die langfristigen Folgen
von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten für die Zivilbevölkerung
anhand des syrischen Konflikts dokumentiert. Acht Jahre
ununterbrochene Bombardierungen und Beschuss haben viele Teile
Syriens zerstört und lebensnotwendige Infrastruktur unbrauchbar
gemacht. So ist die syrische Zivilbevölkerung wie in einer endlosen
"Warteschleife" gefangen, ohne bisher wieder Zugang zu ihren
grundlegenden Menschenrechten zu erlangen: sich wieder frei zu
bewegen, Nahrungsmittel und Wasser zu erhalten, zu spielen, zur
Schule zu gehen, zu arbeiten oder sicher in die Trümmer ihrer
ehemaligen Heimat zurückzukehren und ihr Leben wieder auf zubauen.
Die Studie basiert auf Literaturrecherchen, Interviews mit
Überlebenden von Explosivwaffeneinsätzen und ihren Familien sowie
Gesprächen mit humanitären Akteuren, die in Syrien arbeiten.
Frau Dr. Eva Maria Fischer wird in Wien vor Ort sein und steht
Ihnen gerne für Interviews zur Verfügung.
Hochaufgelöstes Bildmaterial zum Download finden Sie unter:
https://handicap-international.de/de/pressefotos-download
Pressekontakt:
Huberta von Roedern
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mail: h.vonroedern@hi.org
Tel.: +49 89/54 76 06 34
Mobil: +49 151 73 02 32 06
www.handicap-international.de
Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
703932
weitere Artikel:
- Bundesregierung verpasst Chance für mehr klimafreundlichen Mieterstrom im Klimapaket Berlin (ots) - Klimapaket enthält keine konkreten Maßnahmen für
mehr Solaranlagen auf Wohndächern - Laut Mieterstrombericht der
Bundesregierung wird nur ein Prozent der möglichen Strommenge
ausgenutzt - Deutsche Umwelthilfe legt mit Verbändebündnis
Sieben-Punkte-Plan zur Verbesserung vor
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die mangelhafte
Umsetzung der Bundesregierung von Projekten zur Erzeugung von
klimafreundlichem Solarstrom auf Wohngebäuden. Gemeinsam mit elf
weiteren Verbänden legt die DUH einen Sieben-Punkte-Plan mehr...
- NoPolGBW: Aktionstag gegen das Polizeigesetz am 12./13. Oktober Stuttgart/Karlsruhe (ots) - Das Aktionsbündnis "NoPolGBW" ruft am
12. und 13. Oktober zum Aktionstag gegen eine weitere Verschärfung
des baden-württembergischen Polizeigesetzes und zur Entschärfung der
Reform von 2017 auf. Die Piratenpartei, als Teil des Bündnisses,
unterstützt die landesweiten Proteste.
"Wir haben bereits bei der letzten Demo in Stuttgart gezeigt, dass
wir diese permanenten Verschärfungen nicht hinnehmen. Die Grundrechte
werden nach und nach weich gespült, das Verhalten der Grün-Schwarzen
Landesregierung ist mehr...
- Themen in "Report Mainz" / Di., 1. Oktober 2019, 22 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey Mainz (ots) - ACHTUNG: Bitte beachten Sie den um 15 Minuten nach
hinten verschobenen Sendebeginn um 22 Uhr!
"Report Mainz" bringt am Dienstag, 1. Oktober 2019, ab 22 Uhr im
Ersten voraussichtlich folgende Beiträge:
- Das Phänomen Greta - Wie eine Schülerin die größte
Klimaschutzbewegung aller Zeiten auslösen konnte
- Alleingelassen in der Psychiatrie - Warum Patientenschutz oft
nicht funktioniert - Überstunden für den Chef - Wie Gastronomen mit
der Mehrheit ihrer Mitarbeitenden umgehen
Moderation: Fritz Frey
mehr...
- Rheinische Post: Florian Post beklagt Umgang der SPD-Fraktion mit Sigmar Gabriel Düsseldorf (ots) - Der bayerische SPD-Abgeordnete Florian Post
bedauert es, dass der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel zum 1. November
sein Bundestagsmandat niederlegen wird. "Mit Sigmar Gabriel verlässt
ein guter Freund die Fraktion", sagte Post der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Samstag). "Oft wird beklagt, dass es keine
Politiker mehr mit Ecken und Kanten gibt. Sigmar Gabriel hat Ecken
und Kanten und genau das macht ihn zum talentiertesten, besten
Politiker, den wir in unseren Reihen haben." Gabriel werde als
brillanter Redner mehr...
- Landesregierung sichert Chance für hunderte Pflegefachkräfte / bpa lobt unkomplizierte bayerische Sonderregelung für mehr Fachkräfte in der Altenpflege München (ots) - Mit einer Übergangsregelung sichert die bayerische
Landesregierung im kommenden Jahr hunderten Pflegekräften den Zugang
zur Fachkraftlaufbahn. Das Staatsministerium für Gesundheit und
Pflege und das Kultusministerium stellten jetzt in einem Schreiben an
Behörden und Schulträger klar, dass Pflegehelferinnen und -helfer
nach ihrer einjährigen Ausbildung auch im Jahr 2020 nahtlos in die
Fachkraftausbildung wechseln können. Der Bundesverband privater
Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) lobt diese unkomplizierte
Lösung. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|