Rheinische Post: Deutscher Außenhandel: Schon 3,5 Milliarden Euro Schaden durch Brexit
Geschrieben am 07-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Außenhandelspräsident Holger Bingmann hat die
Bundesregierung und die übrigen EU-Staaten eindringlich vor einem
harten Brexit Ende Oktober gewarnt. "Ein ungeregelter Austritt der
Briten aus der EU ist wahrscheinlicher denn je. Ein harter Brexit
aber hätte katastrophale Folgen für den deutschen Außenhandel", sagte
Bingmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Würde
Großbritannien nach einem ungeregelten Austritt zum Drittstaat, droht
Unternehmen, die regelmäßig Waren dorthin exportieren oder von der
Insel einführen, immenser Mehraufwand im Bereich Zoll und bei der
Bewältigung von Bürokratie in den Bereichen Logistik, Transport,
Datenschutz und Steuern, die sie nur schwer oder mit hohem Kosten-
und Zeitaufwand bewältigen können", sagte der Präsident des
Bundesverbandes Großhandel, Dienstleistungen, Außenhandel (BGA). Der
Brexit werfe längst seinen Schatten voraus. "Allein im ersten
Halbjahr hat sich das deutsche Exportgeschäft mit Großbritannien in
Höhe von über 3,5 Milliarden Euro in Luft aufgelöst", sagte Bingmann.
"Großbritannien ist in der Rangfolge unserer Handelspartner von Platz
fünf im Jahr 2016 auf aktuell Platz 13 abgerutscht und liegt hinter
Polen", sagte Bingmann. Das wahre Schadensausmaß dürfte noch deutlich
größer sein und erst in einigen Monaten sichtbar werden, da viele
Unternehmen ihre Lager im Vereinigten Königreich aufgefüllt hätten,
um Unterbrechungen der Lieferkette vorzubeugen.
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Rheinische Post
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