Westfalen-Blatt: Kommentar zur Foto-Affäre der türkischstämmigen deutschen Fußball-Nationalspieler
Geschrieben am 14-10-2019 |
Bielefeld (ots) - Türkische Fußball-Nationalspieler salutieren für
Präsident Erdogans Angriffskrieg auf Syrien: Von den
türkischstämmigen deutschen Nationalspielern Ilkay Gündogan und Emre
Can gibt es für dieses Foto ein rotes Herzchen. Ein »Like«, ein
»Gefällt mir«, wie es in den sozialen Medien heißt. Mittlerweile
haben mehr als 200.000 andere Nutzer ebenfalls ihre Sympathie für den
Instagram-Beitrag bekundet, den der türkische Torschütze zum 1:0-Sieg
über Albanien, Cenk Tosun, am Freitag veröffentlicht und mit besagtem
Foto versehen hat. Tosuns Botschaft dazu: »Für unsere Nation, vor
allem für jene, die für unser Land ihr Leben riskieren.« Gemeint sind
die Soldaten, die Erdogan in den Krieg gegen die Kurden in Nordsyrien
schickt. Sowohl Can als auch Gündogan haben ihr »Gefällt mir« bald
zurückgenommen und betont, gegen jeglichen Terror und jeglichen Krieg
zu sein. Der gebürtige Gelsenkirchener Gündogan aber ist ein
Wiederholungstäter. Was wiederum den Verdacht nährt, dass er
womöglich doch auch ein Überzeugungstäter sein könnte. Seit der
28-Jährige und der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil vor der WM
2018 im türkischen Präsidentschafts-Wahlkampf auf einem Foto
gemeinsam mit Erdogan posierten, ist Gündogan hierzulande nicht
unumstritten. Er textete damals zu dem Bild: »Für meinen Präsidenten,
hochachtungsvoll«.
Während es zwischen Özil und dem DFB zum Bruch kam, bekannte
Gündogan sich weiter zur deutschen Nationalmannschaft. Daran, dass er
aus seinen Fehlern gelernt hat, lässt er nun Zweifel aufkommen. Und
zwar längst nicht nur daran, einen verantwortungsbewussten Umgang mit
seinem Account zu pflegen.
Gegen Estland erzielte Gündogan zwei Treffer selbst, das Tor zum
3:0-Endstand bereitete er vor. Sportlich ist er über jeden Zweifel
erhaben. Als Persönlichkeit aber hat er sich wiederholt angreifbar
gemacht. Der Profi selbst sieht das offenbar anders. Gündogan
beklagte unter anderem, wie »krass es ist, woraus heutzutage
Geschichten geschrieben werden«. Was er bisher nicht gesagt hat:
Sorry, ich habe einen Fehler gemacht.
Und so lange er das nicht tut, wird er den hartnäckigen Verdacht,
dass er das womöglich auch gar nicht so meinen würde, nicht mehr los.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Dirk Schuster
Telefon: 0521 585-261
k.heyde@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
706070
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Kommentar zu Katalonien Bielefeld (ots) - Die katalanischen Separatisten hätten sich für
ihre Zwecke kein besseres Urteil wünschen können. Der Zentralstaat
hat - durch sein Oberstes Gericht - ein hartes, aber erwartbares
Strafmaß wegen »Aufruhrs« festgelegt und Märtyrer erschaffen.
Bestraft für die Abspaltungsversuche der wohlhabendsten Region
Spaniens.
Unmittelbar nach dem Richterspruch bekam man in Barcelona schon
einen Eindruck davon, dass der Aufruhr jetzt erst beginnen könnte.
Spontane Massenproteste gegen das Urteil werden auch die
Parlamentswahlen mehr...
- Badische Zeitung: Separatisten-Urteil in Spanien: Korrekt, aber nicht gut /
Kommentar von Martin Dahms Freiburg (ots) - Das Urteil gegen die Politiker und Aktivisten ist
gut begründet und trotzdem angreifbar. War das
Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017 eine "tumultartige
Erhebung"? Das muss man nicht so sehen. Eine mildere Verurteilung
allein wegen Ungehorsams und Veruntreuung öffentlicher Gelder wäre
genauso angemessen gewesen - und hätte dem sozialen Frieden in
Spanien gedient. http://mehr.bz/khs239s
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0
kontakt.redaktion@badische-zeitung.de mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Totalversagen auf allen Ebenen // Von Kristina Dunz Düsseldorf (ots) - Die Türkei, ein Nato-Partner, lässt Truppen in
Nordsyrien einmarschieren, wo ein Funke reicht, um einen Flächenbrand
weit über die Region hinaus anzuzünden. Die USA lassen die Kurden,
die dort ihre Verbündeten im Kampf gegen den IS waren, im Stich und
ziehen ab. Immerhin droht Präsident Trump Ankara mit saftigen
Wirtschaftssanktionen. Dazu kann sich wiederum die EU nicht
durchringen - auch Deutschland nicht. Nicht einmal auf ein
Waffenembargo können sich die EU-Partner einigen. Und auch Berlin
erteilt erst einmal mehr...
- Rheinische Post: Martin Schulz fordert Wirtschaftssanktionen gegen Türkei Düsseldorf (ots) - Angesichts der fortschreitenden türkischen
Militäroffensive in Nordsyrien hat der frühere
Europaparlamentspräsident und SPD-Vorsitzende Martin Schulz
Sanktionen gegen das Land von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan
gefordert. "Kurzfristig muss Erdogan durch Wirtschaftssanktionen zu
spüren bekommen, dass wir Europäer uns seiner Gewalteskalation
widersetzen", sagte Schulz der Düsseldorfer "Rheinischen Post"
(Dienstag). "Darüber hinaus sollte die Suspendierung aller
wirtschaftlichen Kooperationsabkommen mit der mehr...
- Rheinische Post: Bundesweit nur noch 5000 Arbeitsschutz-Kontrolleure Düsseldorf (ots) - Immer weniger Kontrolleure müssen die
Einhaltung von Arbeitsschutzregeln bei immer mehr Beschäftigten
prüfen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf
eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Düsseldorfer
"Rheinischen Post" (Dienstag) vorliegt. Demnach gab es 2018 noch 2004
Aufsichtspersonen der zuständigen Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen. Seit 2009 ist die Zahl um mehr als sechs Prozent
gesunken, gleichzeitig gibt es heute gut 8,6 Millionen Beschäftigte
mehr. Auch die Anzahl staatlicher mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|