Wirtschaft fordert Aktualisierung des Gentechnikrechts (FOTO)
Geschrieben am 23-10-2019 |
Berlin (ots) -
Offener Brief von 23 Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft
an die Politik. Die Zukunft des Standortes Deutschland steht auf dem
Spiel.
In einem Offenen Brief fordern 23 Verbände der Agrar- und
Ernährungswirtschaft die deutsche Politik auf, das veraltete
EU-Gentechnikrecht an den Stand der Wissenschaft anzupassen und damit
Rechtssicherheit im Agrarhandel zu gewährleisten.
Am 25. Juli 2018 urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass
alle mit neuen Züchtungsmethoden wie zum Beispiel CRISPR/Cas9
erzeugten Pflanzen pauschal als gentechnisch veränderte Organismen
(GVO) einzustufen sind. Die Bilanz der Pflanzenzüchter ein Jahr nach
dem Urteil des EuGH ist ernüchternd. Dr. Heinrich Böhm,
Geschäftsführer der Kartoffelzucht Böhm: "Mit dem Urteilsspruch, der
jegliche Anwendung neuer Züchtungsmethoden pauschal als GVO einstuft,
sind die vielversprechenden Techniken für unsere vorrangig
mittelständisch geprägte Branche für die Produktentwicklung de facto
nicht mehr anwendbar". Pflanzen, die mit Hilfe neuer Methoden erzeugt
wurden, sich aber von klassisch gezüchteten oder durch natürliche
Mutation entstandenen Pflanzen nicht unterscheiden, sollten nicht als
GVO eingestuft werden. Böhm weiter: "An dieser Stelle stimmt das
Gesetz einfach nicht mehr mit der biologischen Realität überein und
muss angepasst werden".
Zwei Dürresommer hintereinander: Die Landwirtschaft spürt den
Klimawandel bereits. Um Ernteausfälle zu minimieren, sind zügig
widerstandsfähige Sorten gefragt, die mit den sich rasant ändernden
klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Die neuen Züchtungsmethoden
besitzen das Potential, in relativ kurzer Zeit zur Lösung solcher
Herausforderungen beizutragen. Marco Gemballa, Geschäftsführer der
Agrargesellschaft Zinzow: "Unsere Region leidet schon heute unter
Klimaextremen. Ohne angepasste Pflanzensorten wird für uns
Landwirtschaft immer häufiger zum Lotteriespiel. In dieser brisanten
Situation wäre es schlicht fatal, auf dieses innovative Werkzeug zu
verzichten".
In vielen Ländern außerhalb der Europäischen Union sind die neuen
Züchtungsmethoden Alltag; Produkte werden weder reguliert noch
gekennzeichnet. Für die Einfuhr nach Europa gilt jedoch eine
Genehmigungs- und Kennzeichnungspflicht. Da aber gerichtsfeste
Nachweisverfahren für solche Produkte nicht existieren, ist eine
Kontrolle unmöglich. Das stellt Rohstoffhändler und die gesamte
Wertschöpfungskette vor große Herausforderungen. "Damit die
internationalen Handelsströme weiterhin funktionieren und die
Versorgungsmärkte nicht gefährdet werden, müssen die Bestimmungen zu
agrarischen Rohstoffen verschiedener Weltregionen miteinander
kompatibel sein", so Dr. Oliver Balkhausen, Leiter der
volkswirtschaftlichen Abteilung bei Archer Daniels Midlands (ADM).
Pressekontakt:
Dr. Momme Matthiesen (im Auftrag der zeichnenden Verbände des Offenen
Briefes)
Geschäftsführer OVID
GRAIN CLUB Geschäftsstelle
c/o OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden
Industrie in Deutschland e. V.
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Tel: +49 (0) 30 / 726 259 31
Fax: +49 (0) 30 / 726 259 93
Mail: info@grain-club.de
Original-Content von: Grain Club, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
707350
weitere Artikel:
- Otte: Bundeswehr entbürokratisieren - Soldatenberuf wertschätzen Berlin (ots) - Dienst bei der Truppe wird attraktiver: Pauschale
für Mehrarbeit eingeführt
Der Verteidigungsausschuss des Bundestages hat am heutigen
Mittwoch über das Gesetz zur Modernisierung der Besoldungs- und
Umzugsstrukturen beraten. Dazu erklärt der verteidigungspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Henning Otte:
"Das Gesetz zur Modernisierung der Besoldungsstrukturen bringt den
Bundeswehrangehörigen einen deutlichen Mehrwert. Es steigert die
Attraktivität des Dienstes. So enthält es zahlreiche finanzielle mehr...
- Frohnmaier: Für Effizienz und wirtschaftliche Zusammenarbeit - Entwicklungsetat um ein Drittel kürzen Berlin (ots) - Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung beriet in seiner heutigen Sitzung die
Änderungsanträge der Fraktionen zum Entwicklungsetat des
Bundeshaushaltes für 2020. Die AfD-Fraktion hat 37 solcher Anträge
eingereicht. Markus Frohnmaier, Entwicklungspolitischer Sprecher der
AfD-Bundestagsfraktion, erklärt:
"Der Entwicklungsetat ist seit 2015 von 6,5 Milliarden Euro auf
gut 10,8 Milliarden Euro förmlich explodiert. Auch von 2019 auf 2020
lässt die Koalition diesen um über 600 Millionen Euro mehr...
- Dr. Christina Baum: "Das Kompetenzzentrum gegen Extremismus (konex) ist die neue Stasi im vermeintlich demokratischen Gewand!" Stuttgart (ots) - Mit Entsetzen äußert sich die
AfD-Landtagsabgeordnete Dr. Christina Baum zu den jüngsten
Spitzel-Anwerbeversuchen in Baden-Württemberg. "Von verschiedenen
Personen wurde mir berichtet, wie sie von ominösen Mitarbeitern von
'konex', dem Kompetenzzentrum gegen Extremismus in Baden-Württemberg,
angesprochen wurden und hierbei auch unter Aussicht auf Bezahlung als
Spitzel angeworben werden sollten", so Dr. Christina Baum. "Das sind
ganz klare Stasi-Methoden. Ich selbst wurde in der DDR mehrmals von
der Stasi verhört mehr...
- Gauland: Die Bundesregierung ist eine Chaostruppe Berlin (ots) - Zum Regierungschaos um den Vorschlag von
Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, Schutzzonen in
Nordsyrien zu errichten, erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende
Alexander Gauland:
"Der vollkommen unabgestimmte Vorschlag von AKK offenbart, auf was
für einem Narrenschiff sich die Bundesregierung befindet: Einer
Verteidigungsministerin fällt eine Initiative ein und anstelle sie
vernünftig mit den anderen Ressorts abzustimmen, schickt sie dem
Außenminister eine Kurznachricht nach dem Motto 'Hallo, gleich kommt mehr...
- Brand: Rücknahme des Auslieferungsgesetzes in Hongkong ist Sieg für die Freiheit Berlin (ots) - Dialog und Offenheit weiter einfordern
Die Regierung Hongkongs hat den heftig umstrittenen Gesetzentwurf
zur Auslieferung von Bürgern an das kommunistische China am heutigen
Mittwoch offiziell zurückgezogen. Dazu erklärt der Vorsitzende der
Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
"Dass der umstrittene Gesetzentwurf zur Auslieferung von Bürgern
an das kommunistische China formell zurückgezogen wurde, ist ein
bedeutsamer Sieg für die Demokratie in Hongkong. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|