NOZ: Unionsfraktion denkt über kontrollierte Cannabis-Abgabe an Erwachsene nach
Geschrieben am 25-10-2019 |
Osnabrück (ots) - Unionsfraktion denkt über kontrollierte
Cannabis-Abgabe an Erwachsene nach
Gesundheitspolitische Sprecherin Maag: "Verschiedene Projekte
angesehen" - Drogenbeauftragte Ludwig: "Schwarz-Weiß-Debatten
beenden" - Jugendärzte: Jugend vor Alkohol schützen
Osnabrück. In die Debatte über die Legalisierung von Cannabis
kommt Bewegung. SPD, Grüne, FDP und Linkspartei befürworten die
kontrollierte Freigabe für Erwachsene. Auf die Frage, ob auch die
Union inzwischen darüber nachdenke, sagte
Unions-Gesundheitspolitikerin Karin Maag (CDU) der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (NOZ): "Selbstverständlich denken wir darüber nach, und zwar
schon seit Jahren. Natürlich wird man nicht vom einmaligen Gebrauch
süchtig", ergänzte die gesundheitspolitische Sprecherin der
Unions-Bundestagsfraktion. "Genau deshalb haben wir uns auch
verschiedene Projekte einer kontrollierten Abgabe angesehen."
Bislang galten CDU und CSU als kategorische Gegner der
Legalisierung von Cannabis. Die Fraktionen von SPD, Grünen, FDP und
Linkspartei sind hingegen offen für eine kontrollierte Abgabe an
Erwachsene in Apotheken oder lizenzierten Shops, zumindest in
Modellprojekten. Die neue Bundesdrogenbeauftragte, Daniela Ludwig
(CSU), hatte im September ein Ende der "Verbotspolitik" und einen
"Neuanfang" in der Debatte gefordert.
Ludwig bekräftigte nun in der NOZ: "Die Diskussion beim Thema
Cannabis steuert immer wieder in die Richtung 'Freigabe oder nicht?'.
Wir müssen aufhören mit ideologisch aufgeladenen
Schwarz-oder-Weiß-Debatten, denn so kommen wir schlichtweg nicht
weiter." Zentral sei für sie die Frage: "Was schützt am Ende des
Tages die Gesundheit der Menschen, insbesondere von Jugendlichen, am
besten, und welcher Weg ist für die Situation hierzulande der
sinnvollste?"
Unions-Gesundheitspolitikerin Maag machte deutlich, dass sie die
Voraussetzungen für eine Legalisierung des Kiffens noch nicht gegeben
sieht. "Allerdings ist bisher der Jugendschutz nirgendwo überzeugend
geregelt. Und gerade für diese Gruppe - für die jungen Menschen - ist
auch der gelegentliche Konsum gesundheitsschädigend. Das haben viele
Anhörungen ergeben."
Matthias Brockstedt, Sucht-Beauftragter beim Berufsverband der
Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin (BVKJ), warf den Parteien vor,
bei der Suchtprävention auf einem Auge blind zu sein. Ein neues
Jugendschutzgesetz sei "dringend notwendig", sagt er der NOZ. Dabei
müsse "die zu lockere Abgabe von Alkohol an unter 18-Jährige"
eingeschränkt werden. "Denn mit jedem Jahr, mit dem ein Jugendlicher
früher an Alkoholkonsum herangeführt wird, erhöht sich das Risiko
einer späteren Suchtkarriere."
Bei den Parteien, die Cannabis legalisieren wollten, "fehlen
leider hier dann die konkreten Ausformulierungen und auch die
dazugehörigen Verordnungen, um einen solcherart gestalteten
Jugendschutz umzusetzen", beklagte der Experte. Er forderte die
Parteien eindringlich auf, "ebendiese konkreten Formulierungen zum
Jugendschutz inklusive Alkohol mitzuliefern".
Nach Angaben Brockstedts haben "etwa neun Prozent aller 12- bis
17-Jährigen in Deutschland im zurückliegenden Monat Cannabis
konsumiert". "Sorgen machen wir uns vor allem um die 1,5 Prozent
dieser Altersgruppe, die regelmäßig Cannabis konsumieren", sagte er.
Denn Jugendliche könnten durch häufiges Kiffen "bleibende
Hirnschäden" davontragen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
707668
weitere Artikel:
- NOZ: DGB: Komplett auf Abbau des Soli verzichten Osnabrück (ots) - Arbeitgeberverband kontert: SPD bestraft
Leistungsträger - Steuerzahlerbund: Politik muss Wort halten und
Abgaben vollständig abschaffen
Osnabrück. Die nur teilweise Abschaffung des Solidaritätszuschlags
bleibt heftig umstritten. Arbeitgeber und Steuerzahlerbund fordern
mit Blick auf die gerade gestarteten Lesungen im Bundestag die
völlige Abschaffung der Ergänzungsabgabe. DGB-Vorstand Stefan Körzell
betont dagegen in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Korrekt und
vernünftig wäre gewesen, komplett auf den mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Früheres DVU-Mitglied hat Job im Landtag Bielefeld (ots) - Bielefeld. Im nordrhein-westfälischen Landtag
hat ein Mann einen Job gefunden, der eine Vergangenheit in der
rechtsextremistischen Deutschen Volksunion (DVU) hat und im
Verfassungsschutzgutachten zur AfD auftaucht: Torsten Uhrhammer,
Mitarbeiter des Vorsitzenden der AfD-Fraktion, Markus Wagner. Das
berichtet die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische
(Freitagausgabe). Der Verfassungsschutz hat die DVU, die größtenteils
in der NPD aufgegangen ist, als extrem rechts eingestuft und
beobachtet; sie steht auf der mehr...
- rbb exklusiv: Bezirksbürgermeisterin Herrmann kündigt neuen Drogen-Konsumraum am Kottbusser Tor in Berlin an Berlin (ots) -
Sperrfrist: 25.10.2019 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin,
Monika Herrmann (Bündnis90/Die Grünen) hat angekündigt, gezielter
gegen Drogenkonsum im öffentlichen Raum vorzugehen. Im Sommer 2020
soll am Kottbusser Tor ein Zentrum für Alkohol- und Heroinabhängige
mit einem Konsumraum eröffnen, erklärte Herrmann gegenüber rbb|24.
"Es geht tatsächlich darum, mehr...
- rbb exklusiv: Sexuelle Belästigung am Max-Delbrück-Centrum offenbart problematische Machtstrukturen / Forschungszentrum für Molekulare Medizin entwickelt neuen Verhaltenskodex Berlin (ots) - Über mindestens sieben Jahre hinweg soll ein
Wissenschaftler am Max-Delbrück-Centrum (MDC) in Berlin mehrere
Frauen sexuell belästigt haben.
Davon berichten drei Betroffene anonym der Redaktion rbb24
Recherche. Sie haben am Standort Buch gearbeitet. Der Mann soll
anzügliche Bemerkungen und unangenehme Komplimente gemacht, Sex
vorgeschlagen und sie ungefragt gestreichelt und massiert haben. Er
wird am Ende mit Hausverbot belegt, verlässt das Institut aber auf
Basis eines Auflösungsvertrages ohne arbeitsrechtliche mehr...
- Winners announced: European Commission awards a total of 200,000EUR to four Social Innovation Projects Brussels (ots) - Today, the European Commission announced the
Winners of the 2019 European Social Innovation Competition.
The three winning projects from the 2019 "Challenging Plastic
Waste" Competition will each receive 50,000EUR for demonstrating
outstanding potential to reduce plastic waste and improve re-use and
recycling at a systemic level. The winners are:
MIWA (https://eusic.challenges.org/semi_finalist/miwa/) (Czech
Republic)
An innovative, financially sustainable circular distribution and
sale system for mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|