NOZ: Höcke im AfD-Bundesvorstand? Parteienforscher glaubt nicht an Kandidatur
Geschrieben am 29-10-2019 |
Osnabrück (ots) - Höcke im AfD-Bundesvorstand? Parteienforscher glaubt nicht an
Kandidatur
Niedermayer und Falter sehen "keine Gefahr für Demokratie"
Osnabrück. Parteienforscher Oskar Niedermayer erwartet trotz des AfD-Erfolgs bei
der Landtagswahl in Thüringen zunächst keinen weiteren Aufstieg des
AfD-Spitzenpolitikers Björn Höcke. Niedermayer sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung", er glaube nicht, dass Höcke auf dem Bundesparteitag im November für
einen Vorstandsposten kandidieren werde. Zwar dominiere Höckes
völkisch-nationalistischer "Flügel" die erfolgreichen AfD-Landesverbände
Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Doch hätten die ostdeutschen Landesverbände
relativ wenige Mitglieder und damit auch wenige Parteitagsdelegierte. "Also
werden sich Höcke und seine Leute jemanden suchen, der zwar dem 'Flügel'
nahesteht, aber nicht als direkter 'Flügel'-Mann fungiert."
Niedermayer widersprach zugleich der These, durch die aktuellen Wahlergebnisse
für die AfD werde sukzessive die Demokratie untergraben. Er betonte, in
Thüringen habe nur ein ganz kleiner Teil der deutschen Wählerschaft abgestimmt.
Im Bund liege die Partei dagegen bei 13, 14 Prozent. "Da kann ich eine Gefahr
für die Demokratie nicht erkennen." Zudem seien nicht alle Wähler der AfD
Anti-Demokraten. "Die meisten wählen immer noch die AfD wegen ihrer
flüchtlingspolitischen Positionen. Das bedeutet nicht, dass diese Leute ein in
sich geschlossenes rechtsextremes Weltbild haben."
Ähnlich äußerte sich der Mainzer Parteienforscher Jürgen Falter. Er sagte der
"NOZ": "Ich glaube nicht, dass die Wähler der AfD in Thüringen mehrheitlich
bewusst eine rechtsradikale Partei gewählt haben. Viele von ihnen nehmen die
Partei ganz anders wahr." Wenn man ihre Anhänger frage, dann heiße es
mehrheitlich, die AfD sei eine Partei der rechten Mitte, eine bürgerliche
Partei.
Falter betonte, die AfD habe mittlerweile relativ viele Überzeugungswähler. "Die
meisten machen ihr Kreuz nicht deshalb bei der AfD, weil sie einen
völkisch-nationalistischen Kurs einschlagen wollen oder aus reinem Protest,
sondern weil sie gegen Einwanderung generell oder gegen das Ausmaß der
Einwanderung sind, weil sie mehr Sicherheit haben wollen auf den Straßen, weil
sie anti-islamistisch eingestellt sind oder sich nach alten Familienwerten
zurücksehnen."
"Die Demokratie sehe ich durch die jüngsten Wahlergebnisse für die AfD nicht in
Gefahr", so Falter weiter. Zum einen hätten ja immerhin über 75 Prozent der
Wähler nicht für die AfD gestimmt. Zum anderen sei "die AfD von heute nicht die
NSDAP von gestern, wenn man die Inhalte vergleicht".
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