Grenfell-Tower: vfdb und DFV zum Bericht des Grenfell Inquiry
Geschrieben am 30-10-2019 |
Berlin (ots) - Mit Unverständnis haben die Vereinigung zur Förderung des
Deutschen Brandschutzes (vfdb) und der Deutsche Feuerwehrverband auf die
Vorverurteilung der Londoner Feuerwehr im Zusammenhang mit dem Brand des
Grenfell Towers in London reagiert. Bei der Katastrophe waren vor zwei Jahren 72
Menschen ums Leben gekommen. In zahlreichen Berichten wurde der Feuerwehr wegen
angeblich schwerwiegender Fehler "systematischer Natur" unter Berufung auf den
vorab bekannt gewordenen Untersuchungsbericht Mitschuld am Tod zahlreicher
Menschen gegeben. "Es ist kaum zu glauben, dass man angesichts der schlimmen
Baumängel an und in dem Gebäude zu einem solchen Schluss kommen kann",
kommentierte vfdb-Vizepräsidentin Dr. Anja Hofmann-Böllinghaus den Bericht.
In der zitierten Untersuchung werde zwar eingeräumt, dass sich das Feuer an dem
Gebäude wegen einer Fassadenverkleidung aus leicht entzündlichem Material so
rasch habe ausbreiten können. Dennoch werde der Feuerwehr eine Mitschuld an der
Katastrophe gegeben und kritisiert, dass die Feuerwehr auf eine solche
Katastrophe nicht vorbereitet gewesen sei. "Es erscheint geradezu absurd, für
ein solches, nicht vorhersehbares Unglück im Nachhinein die Feuerwehr
mitverantwortlich zu machen", betonte Anja Hofmann-Böllinghaus. "Stattdessen
sollte gefragt werden, welche Behörden schon lange vorher von den eklatanten
Baumängeln gewusst und nichts unternommen haben. In den letzten Jahrzehnten ist
staatliche Kontrolle auch in Großbritannien weitgehend privatisiert worden. In
diesem Zuge mussten auch Feuerwehren Aufgaben abgeben - diese politischen
Entscheidungen kann man aber jetzt nicht im Nachhinein den Feuerwehren zur Last
legen."
Auch DFV-Präsident Hartmut Ziebs äußerte sich befremdet über das Medienecho auf
den Untersuchungsbericht, der erst am (heutigen) Mittwoch offiziell
bekanntgegeben wurde. "Unsere volle Solidarität gilt den Londoner
Feuerwehrkameraden", erklärte Ziebs. "Selbstverständlich ist es zulässig und
auch notwendig, Feuerwehreinsätze zu kritisieren, um gegebenenfalls Schlüsse für
künftige Einsätze zu ziehen. Hier jedoch wird der Eindruck erweckt, von den
wirklichen Fehlern und den Schuldigen an dem schrecklichen Unglück ablenken zu
wollen."
Über die vfdb:
Die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) versteht
sich als das Expertennetzwerk für Schutz, Rettung und Sicherheit. Sie zählt mehr
als 3.000 Mitglieder. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist die Förderung der
wissenschaftlichen und technischen Weiterentwicklung der Gefahrenabwehr. Das
gilt für den Brandschutz ebenso wie für die technische Hilfeleistung, den
Umweltschutz, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz. Die vfdb bietet
fachliche Unterstützung und ein breites, professionelles Netzwerk. Anwender wie
die Feuerwehren und die Hilfsorganisationen sind mit wissenschaftlichen
Institutionen und Leistungserbringern aus der Industrie und dem
Dienstleistungssektor vereint.
Über den DFV: Rund 1,3 Millionen Angehörige in Freiwilligen, Jugend-, Berufs-
und Werkfeuerwehren in bundesweit 32.000 Feuerwachen und Gerätehäusern - damit
sind die Feuerwehren eine starke Gemeinschaft und ein verlässlicher Partner für
Sicherheit. Der Deutsche Feuerwehrverband arbeitet für zukunftsfähige
Rahmenbedingungen, um ein verlässliches System schneller und kompetenter Hilfe
in Deutschland zu sichern. Er bildet als nationaler Dachverband das Netzwerk, in
dem er die Kompetenzen seiner Mitglieder bündelt und kommuniziert.
Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Silvia Darmstädter
Telefon: 030-28 88 48 823
Fax: 030-28 88 48 809
darmstaedter@dfv.org
Facebook: www.facebook.de/112willkommen
Twitter: @FeuerwehrDFV
Pressekontakt vfdb:
Wolfgang Duveneck
Tel. (0175) 6536680
presse@vfdb.de
Original-Content von: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV), übermittelt durch news aktuell
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