Generalversammlung des Weltärztebundes bestätigt Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids
Geschrieben am 01-11-2019 |
Berlin (ots) - "Ärzte sind dem Leben verpflichtet. Es ist wichtig, dass der
Weltärztebund das noch einmal zum Ausdruck gebracht hat." So kommentiert Dr.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), die auf der 70.
Generalversammlung des Weltärztebundes (WMA) verabschiedete Deklaration, in der
der WMA seine Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids und der Euthanasie
bekräftigt. Ärzte dürften nicht dazu gezwungen werden, Patienten bei der
Selbsttötung zu unterstützen oder Euthanasie durchzuführen.
In einer Dringlichkeitsresolution rief der WMA die Ärztinnen und Ärzte weltweit
dazu auf, ihre Rolle im Gesundheitsschutz wahrzunehmen und ein schnelleres
Vorgehen der Regierungen gegen den Klimawandel einzufordern. Um dessen
lebensbedrohliche Auswirkungen möglichst gering zu halten, müsse bis zum Jahr
2030 das Ziel der Klimaneutralität erreicht sein. Auch der Gesundheitssektor
selbst sei angehalten, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und die
Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Kritik übte der Weltärztebund, der vom 23. bis 26. Oktober in Tiflis tagte, an
den bisher angewandten Methoden zur Altersfeststellung bei unbegleiteten
Flüchtlingen. Aufgrund der fehlenden Evidenz sollten diese Verfahren nur in
Ausnahmesituationen eingesetzt werden. Höchste Priorität müsse dabei die
Gesundheit, Sicherheit und Würde der jungen Geflüchteten haben.
Die WMA-Delegierten verabschiedeten darüber hinaus zahlreiche weitere Dokumente,
darunter die Deklaration zur Genetik in der Medizin. Darin fordern sie eine
umfassende Aufklärung des Patienten im Vorfeld von genetischen Tests sowie
höchste Schutzstandards bei der Sammlung, Speicherung und Verwendung genetischer
Daten. Eine weitere Stellungnahme beschäftigte sich mit den Herausforderungen
und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Gesundheitsversorgung. Der
Weltärztebund spricht sich hier für eine noch intensivere Auseinandersetzung der
Ärzteschaft mit der Thematik aus. Auch müsse der ärztliche Sachverstand stärker
in die Entwicklung von KI-Systemen einbezogen werden.
Neuer Präsident des WMA ist Dr. Miguel Roberto Jorge. In seiner Antrittsrede
kündigte der Brasilianer an, den Fokus seiner einjährigen Amtszeit auf die Sorge
für den Patienten zu legen. Neben fachlicher Exzellenz zeichne einen kompetenten
Mediziner auch die Nähe zum Patienten, Empathie und Mitgefühl aus. Der
emotionale Aspekt der ärztlichen Tätigkeit käme im Medizinstudium aber häufig zu
kurz.
Weitere Informationen über die WMA-Deklaration zu ärztlich assistiertem Suizid
und Euthanasie finden Sie hier: https://www.wma.net/news-post/world-medical-asso
ciation-reaffirms-opposition-to-euthanasia-and-physician-assisted-suicide/
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Stabsbereich Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse@baek.de
www.baek.de
Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
708552
weitere Artikel:
- NOZ: Polizeigewerkschaft: Wiedereinreise und neuer Asylantrag von Clan-Chef Miri "Schlag ins Gesicht" für Polizisten Osnabrück (ots) - Polizeigewerkschaft: Wiedereinreise und neuer Asylantrag von
Clan-Chef Miri "Schlag ins Gesicht" für Polizisten
Wendt: Folgeanträge von Abgeschobenen ausschließen - "Bundespolizei muss an
Grenzen zurückweisen können"
Osnabrück. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat empört auf die
Wiedereinreise und den neuen Asylantrag von Clan-Chef Ibrahim Miri reagiert.
"Für die Polizistinnen und Polizisten, die täglich mit Abschiebungen beschäftigt
sind, ist das wie ein Schlag ins Gesicht", sagte der DPolG-Bundesvorsitzende mehr...
- 8. Hessischer bpa-Fachkongress in Bad Homburg - Einladung zum Mediengespräch Wiesbaden (ots) - Pflege und Ärzte sichern gemeinsam die Versorgung. 8.
Hessischer bpa-Fachkongress in Bad Homburg zeigt Chancen der zukunftssicheren
Versorgung durch Vernetzung und Digitalisierung - Einladung zum Mediengespräch
Wann: Freitag, 8. November 2019 ab 10 Uhr Wo: Kurhaus Bad Homburg, Louisenstraße
58, 61348 Bad Homburg
Um die Versorgung vor allem in ländlichen Regionen Hessens zu sichern, arbeiten
Pflegeunternehmen und Ärzte bereits jetzt eng zusammen. Zukunftsgerichtete
Netzwerke und die Möglichkeiten der Digitalisierung mehr...
- NOZ: Streit um Grundrente: DGB warnt vor "Frust und Politikverdrossenheit" Osnabrück (ots) - Streit um Grundrente: DGB warnt vor "Frust und
Politikverdrossenheit"
Dringender Appell an Koalition: Einmalige Chance nicht vertun
Osnabrück. Im Streit um die Grundrente warnt der Deutsche Gewerkschaftsbund vor
schwerwiegenden Folgen, falls sich eine Lösung weiter verzögert.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":
"Wer nach zig Anläufen in den vergangenen Legislaturperioden und nach der
intensiven Debatte zwischen den Koalitionären jetzt kein Ergebnis liefert,
schafft mehr...
- Frankfurter Rundschau: Merkels Stärke, Europas Schwäche Frankfurt (ots) - Angela Merkel hat den Ausflug nach Indien sichtlich genossen.
Schließlich konnte sich die Kanzlerin an der Spitze der hochrangig besetzten
Reisegruppe als Macherin präsentieren. Die Regierungschefin will die
deutsch-indischen Beziehungen deutlich verbessern. Das soll helfen, wenn
Deutschland zunehmend zwischen die Fronten des Handelskriegs zwischen den USA
und China gerät. Deutlich nachhaltiger wäre dieses Vorgehen, wenn die große
Koalition nicht einfach nur weiter vor allem deutsche Interessen verfolgen
würde, sondern mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zur eskalierenden Lage in Bolivien Stuttgart (ots) - Die Hälfte der Bolivianer glaubt Präsident Evo Morales nicht
mehr. Sein konservativer Herausforderer Carlos Mesa kann jedoch bislang keine
Beweise für eine Wahlmanipulation vorlegen, sondern nur Vermutungen äußern.
Unterdessen eskaliert die Lage im Land. Um einen Bürgerkrieg zu verhindern, wäre
es das einzig Richtige, wenn beide den Weg frei machten für eine Neuwahl. Denn
egal ob Morales oder Mesa aus diesem Konflikt als Sieger hervorgehen: Das eigene
Volk hat kein Vertrauen mehr in sie.
Pressekontakt:
Stuttgarter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|