BERLINER MORGENPOST: Inlandspresse / Berliner Morgenpost / Rückdatierung des Mietendeckel
Geschrieben am 03-11-2019 |
Berlin (ots) - Kurzform: Die Juristen räumen nun ein weiteres zentrales Vorhaben
des Gesetzes ab: den Mietenstopp ab dem Stichtag 18. Juni 2019. Mit der
Rückdatierung eines Gesetzes, das frühestens im Februar 2020 in Kraft tritt,
wollte der Senat verhindern, dass die Vermieter noch schnell die Mieten erhöhen,
bevor diese eingefroren werden. Genau das halten die Wissenschaftler aber für
unzulässig. Berlins Vermieter haben in Erwartung des Mietendeckels bereits
Tausende Mieterhöhungen verschickt - und werden weitere schicken, weil sie nicht
befürchten müssen, dass diese im Nachhinein für unzulässig erklärt werden. Und
die Mieter? Statt vom Mietendeckel zu profitieren, sind sie die Leidtragenden,
weil ihre Mieten bereits vor der Einführung des Gesetzes steigen. Man darf
gespannt sein, was vom Gesetz noch übrig bleibt, wenn es 2020 in Kraft tritt.
Der vollständige Kommentar:
Wenn der vom Berliner Senat beschlossene Mietendeckel Anfang 2020 in Kraft
tritt, dürfte Enttäuschung aufseiten der Mieter programmiert sein. Denn
wesentliche Bestandteile des Gesetzes bröckeln nach juristischer Überprüfung
einfach weg. So hatte der Staatsrechtler Ulrich Battis keinen Zweifel daran
gelassen, dass die vom Senat beschlossenen Mietobergrenzen gegen die
Eigentumsgarantie des Grundgesetzes verstoßen. Diese Obergrenzen sollten die
Grundlage dafür bieten, dass Mieter überhaupt Mietsenkungen geltend machen
können. Battis hatte übrigens im Auftrag der Senatskanzlei die Rechtmäßigkeit
des Gesetzentwurfs überprüft. Seine Schlussfolgerungen sind also alles andere
als ein "Gefälligkeitsgutachten". Eine einseitige Parteinahme zugunsten der
Vermieter ist sicher auch dem wissenschaftlichen Parlamentsdienst des Berliner
Abgeordnetenhauses nicht zu unterstellen. Die Juristen der Verwaltung haben die
vom Senat beabsichtigte Rückwirkung des Mietendeckels unter die Lupe genommen.
Und räumen nun ein weiteres zentrales Vorhaben des Gesetzes ab: den Mietenstopp
ab dem Stichtag 18. Juni 2019. Mit der Rückdatierung eines Gesetzes, das
frühestens im Februar 2020 in Kraft tritt, wollte der Senat verhindern, dass die
Vermieter noch schnell die Mieten erhöhen, bevor diese eingefroren werden. Genau
das halten die Wissenschaftler aber für unzulässig. Berlins Vermieter haben in
Erwartung des Mietendeckels bereits Tausende Mieterhöhungen verschickt - und
werden weitere schicken, weil sie nicht befürchten müssen, dass diese im
Nachhinein für unzulässig erklärt werden. Und die Mieter? Statt vom Mietendeckel
zu profitieren, sind sie die Leidtragenden, weil ihre Mieten bereits vor der
Einführung des Gesetzes steigen. Man darf gespannt sein, was vom Gesetz noch
übrig bleibt, wenn es 2020 in Kraft tritt.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/8872-77888
wolfgang.merkel@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
708641
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Zahl der Zugausfälle durch Böschungsbrände an Gleisen hat sich vervierfacht Düsseldorf (ots) - Die Zahl der Zugausfälle durch zunehmende Böschungsbrände an
den Gleisen der Deutschen Bahn hat sich 2018 im Vergleich zum Jahr 2014 mehr als
vervierfacht. Zählte die Bahn 2014 noch 50 Zugausfälle durch Böschungsbrände,
waren es im Jahr 2018 bereits 210. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung
auf eine schriftliche Frage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel
hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) vorliegt. Demnach kam
es im vergangenen Jahr zu 514 Böschungsbränden an den Gleisen, mehr...
- Rheinische Post: Neuer Kompromissvorschlag zur Grundrente aus der Union Düsseldorf (ots) - Im Koalitionsstreit um die Grundrente hat der Chef der
Arbeitnehmergruppe in der Unionsfraktion, Peter Weiß, einen neuen
Kompromissvorschlag unterbreitet. Die geplante Höherwertung der
Renteneinzahlungen von Geringverdienern solle nur bis zum Jahr 2014 gelten, dem
letzten Jahr vor der Einführung des Mindestlohns Anfang 2015. "Am besten wäre,
die geplante Höherwertung auf die Zeit bis 2014 zu begrenzen", sagte der
CDU-Politiker Weiß der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). So würde dem
Wunsch der Union Rechnung mehr...
- NOZ: Rechte Bürgerwehren: Regierung sieht Terrorpotenzial Osnabrück (ots) - Rechte Bürgerwehren: Regierung sieht Terrorpotenzial
Fast überall in Deutschland Gruppierungen aktiv - Linke besorgt über Entwicklung
Osnabrück. Die Bundesregierung sieht bei selbst ernannten Bürgerwehren "Ansätze
für rechtsterroristische Potenziale". Das geht aus einer Antwort des
Innenministeriums auf Anfrage der Links-Fraktion hervor, berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung". Achtmal sei das Phänomen in den vergangenen zwei Jahren
Thema im gemeinsamen Terrorabwehrzentrum der Sicherheitsbehörden gewesen. Das
Ministerium mehr...
- Schätzungsweise fünf Millionen Euro landen jährlich in deutschen Mülleimern - weil Medikamente weggeworfen werden Berlin (ots) -
Sperrfrist: 04.11.2019 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
75 Prozent der Berliner und Brandenburger geben an, dass sie schon Medikamente
entsorgt haben, weil Tablettenpackungen zu groß waren oder die Arznei nicht
vertragen wurde. Das ergab eine repräsentative Umfrage des rbb.
Arzneimittel-Experte Gerd Glaeske kritisiert im Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT"
die Verschwendung enormer Werte: "Ich bin sicher, dass heute etwa um die 10
Prozent mehr...
- Deutsches Kinderhilfswerk: Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland deutlich intensivieren Berlin (ots) - Bund, Länder und Kommunen müssen nach Ansicht des Deutschen
Kinderhilfswerkes ihre Bemühungen zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland
deutlich intensivieren. Eine aktuelle Auswertung der Armutsgefährdungsquoten
zeigt, dass die Armut unter Kindern in allen Bundesländern höher, teils sogar
wesentlich höher ist als die Armut unter Erwachsenen. Bei der Betrachtung der
Quoten im Verlauf der letzten zehn Jahre zeichnet sich ein differenziertes Bild:
Während in der einen Hälfte der Bundesländer die Kinderarmut stärker als mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|