Allg. Zeitung Mainz: Gruselig / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur AfD
Geschrieben am 17-11-2019 |
Mainz (ots) - Mit der Brechstange langfristige Personalpläne in eine andere
Richtung gequetscht, innerhalb von Stunden einen Vorsitzenden in spe, Joachim
Paul, dazu gebracht, "freiwillig" die Finger vom Parteichef-Sessel zu lassen und
einem anderen den Vortritt zu geben. Und all das ausgerechnet deshalb, weil die
Lügenpresse ihr Schandmaul mal wieder nicht gehalten, sondern aufgezeigt hat,
dass der nette Herr Paul vielleicht doch unter Pseudonym für ein Nazi-Blättchen
geschrieben und einen Nazi-Musiker gelobt hat. Allerhand, welche Opfer die
rheinland-pfälzische AfD da bringen musste. Sodann beim Parteitag
Krokodilstränen für den tapferen Herrn Paul und laute "Joachim"-Rufe.
Herzzerreißend. Klare Meinung unter Nicht-AfD-lern vor dem Parteitag: Wenn Paul
Parteivorsitzender wird und damit gestärkt ist, verschärft sich der Ton im Land.
Mit der Wahl von Michael Frisch zum Parteichef könnte also die Hoffnung
einhergehen, dass sich der Ton nicht verschärft, dass die AfD nicht noch weiter
in Richtung Rechtsextremismus marschiert, als sie es ohnehin schon getan hat.
Jedoch: Diese Hoffnung wird massiv getrübt, denn der Parteitag wählte zu einem
von drei stellvertretenden Vorsitzenden ausgerechnet Sebastian Münzenmaier, 2017
in den Bundestag gewählt, 2018 vom Landgericht Mainz wegen Beihilfe zu
gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Münzenmaier ergreift jede Gelegenheit,
in übelster Weise zu hetzen. Falls er der neue heimliche Chef der
Rheinland-Pfalz-AfD wird, dann wird es noch schlimmer, als es mit einem
AfD-Parteichef Paul hätte werden können. Eine gruselige Abwärtsspirale tut sich
da auf.
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