Börsen-Zeitung: Diese Zeit gehört Dir,
Kommentar zur Deutschen Bahn von Stefan Paravicini
Geschrieben am 18-11-2019 |
Frankfurt (ots) - Diese Zeit gehört Dir: Seit etwas mehr als fünf Jahren wirbt
die Deutsche Bahn nun schon mit diesem Slogan. Die meisten Bahnkunden können ihn
nur noch mit einem müden Lächeln quittieren. Viele Reisende kennen die
Werbeplakate vor allem von unfreiwillig verlängerten Aufenthalten an Bahnsteigen
oder in Bahnhofshallen. Hier stranden sie regelmäßig aufgrund von Verspätungen
oder Zugausfällen.
Diese Zeit gehört Dir, das wird sich am Montag auch Bahnvorstand Alexander Doll
gedacht haben, dessen Aufhebungsvertrag vom Aufsichtsrat gutgeheißen wurde.
Zuvor hatten Chefkontrolleur Michael Odenwald und Verkehrsminister Andreas
Scheuer (CSU) dem langjährigen Investmentbanker in den vergangenen Tagen den
freiwilligen Rücktritt nahegelegt. Dem Finanzchef der Bahn wurde vorgeworfen,
sich beim Verkauf der Bahntochter Arriva zu viel Zeit damit gelassen zu haben,
Aufsichtsrat und Eigentümer der Bahn über Altlasten zu informieren, die den
Verkaufserlös unter den Buchwert des Nahverkehrsunternehmens gedrückt hätten.
Das wurde aus dem Umfeld des Konzerns verbreitet. Der CFO wies die Vorwürfe
zurück, unterschrieb vor dem Wochenende aber doch einen Aufhebungsvertrag, dem
der Aufsichtsrat am Montag zustimmte.
In der zeitlos schönen Pressemitteilung zu der Personalie ist von Versäumnissen
keine Rede mehr. Stattdessen spricht Aufsichtsratschef Odenwald dem scheidenden
Finanzvorstand seinen "herzlichen Dank" aus und lobt Doll in den höchsten Tönen
für seine "klare Kommunikation", die Einführung von "innovativen
Finanzierungsinstrumenten" und den Verkaufsprozess für Arriva, den er
"professionell aufgesetzt" habe. Das makellose Abschlusszeugnis, das Doll der
Bahn offenbar in den Block diktieren konnte, weil die kolportierten Vorwürfe
arbeitsrechtlich nicht standgehalten hätten, ist eine schallende Ohrfeige für
Aufsichtsrat und Vorstand der Bahn sowie für den Verkehrsminister.
Die Zeichen der Zeit sollten der Bahn eigentlich in die Karten spielen. Die
Regierung hat die Schiene zur Allzweckwaffe für das Erreichen der Klimaziele im
Verkehrssektor erkoren und lässt sich das im Rahmen der neuen Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung rund 86 Mrd. Euro für Erhalt und Modernisierung des
Schienennetzes kosten. Insgesamt stehen der Bahn gemäß Infrastrukturvorstand
Ronald Pofalla bis 2030 sogar 155 Mrd. Euro zur Verfügung. Der Abgang von Doll
zeigt indessen, dass die Bahn weiter zu viel Zeit mit Ränkespielen vergeudet.
Pressekontakt:
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