(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar / Bitte keine Hängepartie! = Von Jan Drebes

Geschrieben am 03-12-2019

Düsseldorf (ots) - Viel mehr Erwartungsdruck kann auf einem SPD-Parteitag kaum
liegen: Da stellen sich zwei designierte Vorsitzende zur Wahl, die es nicht
leicht haben werden, die Partei und vor allem die Fraktion hinter sich zu einen.
Mit welchem Ergebnis statten die Delegierten das nicht unumstrittene Duo aus?
Bekommen Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans genug Rückhalt für ihre
schwierige Mission?

Schwierig ist sie, weil es nicht nur darum geht, die Partei aus dem Tal
schlechter Umfragen und niederschmetternder Wahlergebnisse zu führen. Die neue
Spitze muss auch gleich einen Großteil der Verantwortung für die Zukunft der
Regierung übernehmen. Um das miteinander zu kombinieren, soll der Parteitag am
Wochenende zwar über einen Leitantrag abstimmen. Ein klares Votum für oder gegen
die Koalition soll daraus aber nicht hervorgehen. Die Taktik: Gespräche mit CDU
und CSU führen und dann voraussichtlich den Parteivorstand entscheiden lassen,
ob das alles noch so viel Sinn macht mit dieser vielfach schon totgesagten
Koalition. Doch bekanntlich leben Totgesagte länger. Und so droht wieder eine
monatelange Hängepartie mit Krisengipfeln im Kanzleramt - nur, um am Ende doch
in einer Showdown-Sitzung des SPD-Vorstandes Klarheit über diese zwei quälenden
Fragen zu erhalten: Geht's weiter? Und wenn ja, wie lange?

Der Schaden droht groß zu werden, etwa für die Wirtschaft. Zuerst aber für die
Volksparteien, insbesondere für die SPD. Denn sollten die Sozialdemokraten
bestimmte Forderungen zum Klimaschutz und zu deutlich mehr Investitionen mitsamt
einer Abkehr von der schwarzen Null nicht durchbekommen und trotzdem in der
Groko bleiben, wäre ihre Glaubwürdigkeit am Nullpunkt angelangt. Und die neue
Führung wieder am Ende. Was es braucht, ist ein zügiger und dann bitte auch
abschließender Beschluss zur Koalition.

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4457950
OTS: Rheinische Post

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

713239

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Senat verprellt die Wirtschaft / Kommentar von Dominik Bath zum Vergabegesetz Berlin (ots) - Kurzform: Mit dem neuen Vergabegesetz will der Senat vor allem die Auftragsvergabe an kleine und mittlere Unternehmen erleichtern. Ob das allerdings mit dem am Dienstag vorgelegten Entwurf gelingt, ist mehr als fraglich. Denn die zahlreichen Kriterien und Nachweise, die Betriebe erfüllen und erbringen müssen, um Aufträge des Landes Berlin zu erhalten, sprengen jeden Rahmen. Der vollständige Kommentar: Mit dem neuen Vergabegesetz will der Senat vor allem die Auftragsvergabe an kleine und mittlere Unternehmen erleichtern. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rückkehr des Wolfes Bielefeld (ots) - Der Wolf hat das Recht auf seiner Seite. International schützen ihn das Washingtoner Artenschutzabkommen und die Berner Konvention, auf EU-Ebene die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und national das Bundesnaturschutzgesetz. Schön und gut, aber die Wölfe werden mehr und kommen den Menschen und ihren Tieren näher. Wer mit seinem Hund in den Wald geht, läuft in bestimmten Gebieten Gefahr, auf einen Wolf zu treffen. Solche bekannten Gebiete lassen sich leicht meiden, und man geht dem Wolf aus dem Weg. Doch damit ist das Problem mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die ungerechte Bildung / Leitartikel von Birgitta Stauber zu Pisa Berlin (ots) - Kurzform: Das ist der eigentliche Skandal, der aus der Pisa-Studie hervorgeht: Nach wie vor hängt der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft ab. Der Trend hat sich sogar leicht verstärkt, und zwar obwohl nahezu mantraartig die OECD seit Jahren mahnt, Deutschland müsse mehr für die Bildungsgerechtigkeit tun. Natürlich gibt es Bemühungen, diesen Kindern zu helfen. Doch groß angekündigte Aktionen, mit denen Bildungsgerechtigkeit erreicht werden soll, verpuffen in der Realität. Es ist wie in so vielen Bereichen der Politik: mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Das Eigentor der CSU Auf die harte Asylpolitik der vergangenen Jahre folgt jetzt eine höchstrichterliche Quittung - und das zu Recht. Von Christine Schröpf Regensburg (ots) - Humanität und Ordnung postuliert die CSU stets als harmonischen "Zweiklang" ihrer eigenen Asylpolitik. Tatsächlich kamen bei der Regierungspartei speziell zum Höhepunkt der Migrationsbewegung in den Jahren 2015 und 2016 viel zu oft sehr schrille Begleittöne hinzu - getrieben von grobem Aktionismus, verstärkt durch notorische Taubheit gegenüber ernstzunehmender Kritik. Für das, was damals schieflief, ist das bayerische Integrationsgesetz das perfekte Beispiel: Ein wichtiges Anliegen - das Einbinden von Menschen aus mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Franz Müntefering warnt vor Ausstieg aus der GroKo - SPD würde "Quittung von den Wählern bekommen" Köln (ots) - Der ehemalige Parteichef Franz Müntefering hat die SPD vor einem Ausstieg aus der großen Koalition und damit verbundenen möglichen Neuwahlen gewarnt. "Wenn man in der Regierung ist, kann man mehr tun für die Menschen, die einem wichtig sind, als wenn man nicht drin ist. Möglicherweise wird sich die Ausgangslage für die SPD nach Neuwahlen nicht verbessern", sagte Müntefering dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochausgabe). Außerdem werde die Partei, die "jetzt erkennbar die Schuld am Scheitern der Koalition auf sich lädt, keinen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht