Rheinische Post: Den E-Bike-Boom anheizen
Geschrieben am 08-12-2019 |
Düsseldorf (ots) - von Reinhard Kowalewsky
Selbstverständlich ist zu begrüßen, wenn immer mehr Unternehmen in NRW und
bundesweit ihren Mitarbeitern geleaste E-Bikes und andere Fahrräder anbieten;
schließlich gibt es schon Millionen staatlich geförderter Autos. Zweiradfahren
hält fit und macht Spaß. Es entlastet Straßen und Parkplätze, wenn Bürger mit
Rädern oder Pedelecs statt mit Autos unterwegs sind. Und für den Klimaschutz ist
der Umstieg auf Zweiräder erst recht wichtig: Es senkt den Ausstoß von Co2
deutlich, wenn Pendler und andere Bürger öfter auf das Auto verzichten. Darum
wird der ÖPNV ausgebaut, darum sollten insbesondere E-Bikes mit ihrer höheren
Bequemlichkeit auf längeren Strecken stärker genutzt werden. Trotzdem ist noch
viel zu tun: Der Gesetzesgeber sollte Wege finden, wie weitere Gruppen der
Bevölkerung beim Anschaffen von E-Bikes (und Fahrrädern) unterstützt werden
können - nicht nur Berufstätige. Es ist ideenlos, lediglich das
Dienstwagenprivileg der Privatwirtschaft auch auf Zweiräder anzuwenden. Als
Weiterentwicklung könnten auch Studenten oder Rentner beim Kauf eines E-Bikes
unterstützt werden. Wenn diese Gruppen häufiger das Rad nehmen, ist das ja
mindestens ebenso sinnvoll wie bei Berufstätigen. Noch wichtiger ist, dass die
Politik in Berlin und Düsseldorf dem Zweirad mehr Gewicht beim Ausbau der
Infrastruktur gibt. Wenn der Bund in den nächsten Jahren 900 Millionen Euro
zusätzlich für den Ausbau von Fahrradwegen geben will, ist das gut, aber viel zu
wenig. Begrüßenswert ist auch, dass die Landesregierung sich in einem
Fahrradgesetz zum schnellen Ausbau von Radrouten verpflichten will. Das klingt
gut. Noch besser klingt, dass NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU)
zusätzliches Personal einstellen will, um die Umsetzung dieser Projekte zu
beschleunigen. Handeln statt Reden, darauf kommt es an.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
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OTS: Rheinische Post
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