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Bancassurance-Revival: Digitalisierung ebnet Banken Rückkehr in die Allfinanz

Geschrieben am 17-12-2019

Hamburg (ots) - 31 Prozent der Banken in Deutschland wollen in den kommenden
drei Jahren verstärkt bankfremde Dienstleistungen anbieten. Das ergibt die
Studie "Branchenkompass Banking 2019". Einige große und mittlere Banken wollen
beispielsweise wieder die Verwaltung und die Vermittlung von Versicherungen in
ihr Portfolio aufnehmen. Das lange brachliegende Allfinanz-Geschäft erfährt
damit eine Renaissance. Treiber für die Wiederbelebung sind die Suche nach neuen
Ertragsquellen und erhöhte Renditeaussichten durch die Digitalisierung.

Die Rückkehr nach der Abkehr von der Allfinanz-Strategie vor rund zehn Jahren
hat aus Sicht der Banken mehrere Treiber. Indem Banken als Vertriebskanal für
Versicherer fungieren, können sie mit den Provisionen ihre rückläufigen Erträge
in anderen Geschäftszweigen zumindest in Teilen kompensieren. Die Kosten der
Banken in Deutschland steigen schneller als die Erträge, vor allem bei
Retail-Banken. Für die große Mehrheit der Bankentscheider funktioniert der
Bankbetrieb nur mit einer Anpassung der Geschäftsmodelle und der Ertragsquellen.
71 Prozent der Entscheider sehen Veränderungsbedarf, so der Branchenkompass
Banking.

Der Wiedereinstieg ins Bancassurance-Geschäft ist branchenweit spürbar. Das
zeigen Kooperationen wie die zwischen ING und Axa sowie Initiativen der
Comdirect mit einer eigenen Versicherungsmakler-Plattform und der Deutschen Bank
mit dem Versicherungsmanager. Fintechs und Insurtechs wie JDC, Finconomy und
Friendsurance befeuern die Entwicklung mit technischen Angeboten. Sie bieten
Whitelabel-Plattformen, die sowohl Banken als auch Versicherungen zu geringen
Kosten in ihre Online-Welt integrieren, wodurch die Renditeaussichten steigen.

Ein zentraler Hebel für die Renaissance der Bancassurance-Strategie ist damit
die Digitalisierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts. Die Öffnung der
Kontoinformationen - ausgelöst durch die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 -
erleichtert beispielsweise den Austausch und die Verknüpfung von Daten.
Kooperationen wie die von Banking-as-a-Service-Anbieter Banksapi mit dem
Versicherungsanalysten Franke und Bornberg sind in umgekehrter Richtung
ebenfalls verstärkt zu erwarten. Dazu kommt, dass sich offline Bank- und
Versicherungsvertrieb kulturell stark unterschieden haben. Diese Hürde ist durch
die Digitalisierung deutlich niedriger geworden.

Die Banken reagieren mit dem Zusammenwachsen von Bank- und
Versicherungsangeboten zudem auf eine steigende Nachfrage bei den Kunden. Die
wünschen sich zunehmend Lösungen aus einer Hand für eine bestimmte
Lebenssituation. Die Folge ist, dass Branchengrenzen überall verschwimmen und
sich strategische Allianzen bilden - auch unter Wettbewerbern.

Damit das Geschäftsfeld Allfinanz im erneuten Anlauf nachhaltig mehr Erträge
abwirft, müssen Banken wie Versicherer nun ihre Kunden von den Mehrwerten
überzeugen. Bankberater können beispielsweise mithilfe explorativer Datenanalyse
aus Kontobewegungsdaten einen Vorsorge- oder Absicherungsbedarf herauslesen und
ihren Kunden aktiv eine passende Versicherungslösung anbieten, die sie sofort im
Online-Banking abschließen können.

"Mit getrennten Produkt- und Dateninseln wird die Idee Bancassurance nicht
funktionieren", sagt Stefan Lamprecht, Senior Director Banking von Sopra Steria
Consulting. "Allfinanz-Lösungen, die Konto und Versicherung zusammenführen,
können nur der Einstieg sein. Mit den gesammelten Erfahrungen sollten Banken in
Folgeschritten ihr Ökosystem um weitere Partner und Angebote erweitern", so
Lamprecht. Dieser Schritt zur digitalen Plattform steht auf der Agenda vieler
Banken - zunächst allerdings mit bewährten Produkten. 52 Prozent der Institute
planen als Wachstumsmaßnahme das Angebot neuer Finance-Angebote, auch von
Drittanbietern, so die Studie.

Über die Studie:

Im Sommer 2019 führte das Marktforschungsinstitut Survey Sampling Germany im
Auftrag von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut eine Befragung von
101 Fach- und Führungskräften von Banken mit Bilanzsummen über 500 Millionen
Euro durch. Als Befragungsmethode wurde CAWI (Computer Assisted Web
Interviewing) eingesetzt. Teil der Studienergebnisse sind zudem vier vertiefende
Interviews mit Spitzenvertretern verschiedener Banken, über Einschätzungen und
Standpunkte zur Lage und Zukunft der Bankenbranche.

Studie bestellen: http://bit.ly/Studie_BK_Banking_2019

Infografik zur Studie: http://bit.ly/Infografik_BK_Banking_2019

Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)

Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business Transformation Partnern
in Deutschland. Als ein führender europäischer Anbieter für digitale
Transformation bietet Sopra Steria eines der umfassendsten Angebotsportfolios
für End-to-End-Services am Markt: Beratung, Systemintegration,
Softwareentwicklung, Infrastrukturmanagement und Business Process Services.
Unternehmen und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen adressieren,
erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität, Leistung, Mehrwert und
Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden, Informationstechnologien optimal
zu nutzen. Mit mehr als 45.000 Mitarbeitern in 25 Ländern erzielte Sopra Steria
2018 einen Umsatz in Höhe von 4,1 Mrd. Euro.

Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext Paris (Compartment
A) - ISIN: FR0000050809.

Weitere Informationen finden sich unter www.soprasteria.de/newsroom

Pressekontakt:

Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com

Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/50272/4471293
OTS: Sopra Steria SE

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell


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