(Registrieren)

Wärmebildkameras, Bleimunition, Lebendfallen: NRW plant Sonderjagdrecht für den Fall der Schweinepest

Geschrieben am 04-01-2020

Bielefeld (ots) - Für den Fall, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP)
Nordrhein-Westfalen erreichen sollte, hat die Landesregierung den Entwurf eines
Sonderjagdrecht erarbeitet. "Diese Verordnung soll räumlich und zeitlich
begrenzt wirken", sagte Christian Fronczak, der Sprecher des Umweltministeriums,
dem WESTFALEN-BLATT. Sie soll eine effektivere Bejagung von Wildschweinen
ermöglichen, weil die das Virus weiterverbreiten. Die Verordnung, die noch durch
den Landtag muss, sieht unter anderem folgende Maßnahmen vor:

Schrot statt Kugel: Bisher darf großes Wild aus Tierschutzgründen nur mit
großkalibriger Munition erlegt werden. NRW will nun Schrotmunition erlauben, die
das Treffen zwar einfacher macht, aber nicht sofort tödlich ist.

Lebendfallen: Jäger sollen ganze Wildschweinrotten in sogenannte Saufänge
locken dürfen - Gatter, aus denen die Tiere nicht herausfinden. Diese
Lebendfallen sollen von Wildkameras mit telefonischer Meldefunktion oder von
Personen regelmäßig kontrolliert werden. Gefangene Wildschweine sind dann
möglichst schnell zu erlegen.

Nachtsichtgeräte: Aktuell dürfen Jäger Nachtsichtgeräte und Lampen benutzen,
aber das Montieren auf Gewehren ist gesetzlich untersagt. Mit der
ASP-Verordnung will das Land dieses Verbot vorübergehend aufheben und einem
festgelegten Personenkreis auch die Jagd bei Dunkelheit ermöglichen.

Bleimunition: Die vor Jahren von der rot-grünen Landesregierung verbannte
Bleimunition soll für die Jagd auf Wildschweine wieder erlaubt werden. Nach
Ansicht der Landesregierung müssen im Fall der ASP auch Schweine aus kurzer
Distanz geschossen werden können, und dabei soll die Gefahr von Querschlägern
bei Bleimunition geringer sein.

Keine Grenzen: Die Regel, dass Wild im Umkreis von 300 Meter um Fütterungen
nicht gejagt wird, soll aufgehoben werden. Auch die ansonsten bejagungsfreien
Bereiche in der Nähe von Wildquerungshilfen (z.B. Brücken) sollen nicht mehr
tabu sein.

Kein Mutterschutz: Auch Bachen, deren Frischlinge noch Streifen tragen (und
damit erst wenige Wochen alt sind), sollen im ASP-Fall geschossen werden
dürfen.

Diese Sonderregeln sind nur ein Teil zahlreicher Maßnahmen, mit denen sich NRW
auf den Fall der Fälle vorbereitet. Ministeriumssprecher Christian Fronczak:
"Insgesamt wurden in den zurückliegenden Monaten in Nordrhein-Westfalen und
koordiniert in der gesamten Bundesrepublik eine Vielzahl von Vorsorgemaßnahmen
ergriffen, um einem drohenden Ausbruch der Tierseuche zu begegnen. Unter anderem
wurden Krisenübungen durchgeführt, um im Falle eines Ausbruchs der ASP im
Wildschweinbestand vorbereitet zu sein. Nordrhein-Westfalen setzt für den Fall
eines Ausbruchs auf die speziell zur ASP-Bekämpfung gegründete
Wildtierseuchen-Vorsorge-Gesellschaft mbH (WSVG)."

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Christian Althoff
Telefon: 0521 585-254
c.althoff@westfalen-blatt.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66306/4483428
OTS: Westfalen-Blatt

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

716419

weitere Artikel:
  • Globalisierungskritiker Walden Bello: "Obamas Politik ist für Trumps 
Aufstieg mitverantwortlich" Berlin (ots) - Die Sozialdemokratie ist nach Ansicht des Soziologen und Globalisierungskritikers Walden Bello mitverantwortlich für den Erfolg der Rechten. "Die Sozialdemokraten haben aktiv die Anwendung neoliberaler Politik gefördert. Damit wurde deutlich, dass die traditionellen Beschützer der Interessen der Arbeiterklasse eben diesen Schutz nun aufgegeben haben", sagte Bello der Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe). Der Erfolg rechter Politiker wie Trump, Bolsonaro, Salvini und Modi haben darin seine Grundlage. mehr...

  • Mützenich wirft USA im Fall Soleimani Bruch des Völkerrechts vor Düsseldorf (ots) - SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat den USA vorgeworfen, mit der gezielten Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani das Völkerrecht gebrochen zu haben. "Das Völkerrecht wurde verletzt und auch unser Verständnis von staatlicher Gewalt, die durch Recht und Demokratie begründet und eingegrenzt ist", sagte Mützenich der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Man dürfe diese völkerrechtlichen Grundsätze nicht einfach übergehen, selbst dann nicht, wenn der Chef der iranischen Revolutionsgarden für den Tod tausender Zivilisten mehr...

  • FDP-Vize Kubicki spricht sich für Jamaika im Bund aus Berlin (ots) - Berlin - Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) rechnet fest mit einer baldigen Jamaika-Koalition auf Bundesebene. "Eine Zweier-Koalition wird es nach der nächsten Bundestagswahl wohl nicht mehr geben", sagte Kubicki dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe). "Deshalb sollte man sich schon einmal auf Jamaika einstellen." https://www.tagesspiegel.de/politik/deutscher-bundestag-fdp-vize-kubicki-spricht -sich-fuer-jamaika-im-bund-aus/25387878.html Rückfragen bitte an: Telefon: 030-290 21 14301 www.tagesspiegel.de mehr...

  • Jegliche Zweifel ausräumen / Kommentar von Dominik Bath um den Streit um den Direktorenposten der Bauakademie Berlin (ots) - Wer etwas Neues aufbaut, hegt die Hoffnung, dass es gut wird. Bei der neu zu gründenden Berliner Bauakademie ist zum Start hingegen vieles schlecht gelaufen. Mit dem SPD-Politiker und bisherigen parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold, soll ein Mann neuer Direktor der Bauakademie werden, der unbestritten nicht vom Fach ist. Gegen die Auswahl Pronolds durch die politisch geprägte Findungskommission hat sich deshalb Widerstand aus der Architektenwelt gebildet. In einem offenen Brief mehr...

  • DRK-Präsidentin: Freiwilliges Soziales Jahr besser fördern Bremen (ots) - Für eine Stärkung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes hat sich die Präsidentin des Deutschen Rotes Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, ausgesprochen. In einem Gastbeitrag für den Bremer "Weser-Kurier" (Sonntagsausgabe) sagte sie zur Diskussion um ein Pflichtjahr nach der Schule, dafür sehe sie zwar derzeit "keine Lösung", weil es "ein Eingriff in ein von der Verfassung garantiertes Grundrecht" sei. In einem "ersten Schritt" müsse aber das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht