Sachsen-Anhalt/Gesundheit Rettung des Burgenlandklinikums durch die öffentliche Hand gescheitert
Geschrieben am 09-01-2020 |
Halle (ots) - Die 1 500 Mitarbeiter des Klinikums Burgenlandkreis können nicht
länger auf eine Rettung ihres Unternehmens durch die öffentliche Hand hoffen.
Das Universitätsklinikum Halle, das 51 Prozent des insolventen Betriebs
übernehmen wollte, zieht sein Kaufangebot zurück. Das bestätigte der
Vorstandschef der Uniklinik, Thomas Moesta, der MZ am Donnerstag. "Nach
sorgfältiger Bewertung der Risiken wollen wir das Projekt nicht weiter
verfolgen", sagte Moesta. Das Burgenlandklinikum betreibt Häuser in Naumburg und
Zeitz. Mitte September musste es wegen Zahlungsschwierigkeiten Insolvenz
anmelden, seither sucht ein Insolvenzverwalter einen Investor. Anfang Dezember
überraschten die landeseigene Uniklinik und der Burgenlandkreises mit einem
gemeinsamen Kaufangebot in Höhe von 75 Millionen Euro. Von diesem Plan tritt die
Uniklinik nun zurück. Die Entscheidung sei Folge eines "Erkenntnisprozesses",
sagte Klinik-Chef Moesta. In seinem Auftrag hatte die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG die Zahlen des Burgenlandklinikums
analysiert. "Wir müssen feststellen, dass die Risiken für das
Universitätsklinikum zu hoch sind", sagte Moesta. Zu Details wollte er sich
unter Verweis auf die Verschwiegenheitspflicht des Insolvenzverfahrens nicht
äußern. Nach MZ-Informationen wären erhebliche Investitionen nötig, um die
Häuser Naumburg und Zeitz wieder rentabel zu machen. Auch höhere Kosten für
Versicherung, Gehälter und Sozialabgaben sowie überraschend hohe Kreditzinsen
sollen eine Rolle spielen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
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