Medizinprodukte-Gesetz: AOK sieht Nachbesserungsbedarf bei Patientenrechten
Geschrieben am 15-01-2020 |
Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Anhörung zum
Medizinprodukte-EU-Anpassungsgesetz (MPEUAnpG) erklärt Martin Litsch, der
Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes:
"Wir begrüßen es, dass mit dem Gesetz die Rolle des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) deutlich erweitert und gestärkt wird.
Wenn Schäden durch fehlerhafte Medizinprodukte auftreten, kann das BfArM künftig
als zentrale Stelle Maßnahmen anordnen und deren Umsetzung kontrollieren. Dies
dient dem Schutz der Patienten und ist ein echter Fortschritt.
Gleichzeitig sehen wir noch erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den Regelungen
zur Patientensicherheit und zu den Patientenrechten. Viele wichtige Details
werden im Kabinettsentwurf des Gesetzes nicht geregelt, sondern auf Verordnungen
ausgelagert. Hier sollte der Gesetzgeber klare Vorgaben im Gesetz ergänzen.
Das betrifft vor allem die Pflicht von Ärzten und Kliniken, beim Verdacht auf
Schädigung von Patienten durch fehlerhafte Medizinprodukte sofort die
Krankenkasse des Patienten zu informieren. Diese Pflicht besteht zwar heute
schon, aber sie läuft in der Praxis ins Leere. Selbst auf Nachfrage erhalten die
Krankenkassen keine Informationen - das hat zum Beispiel der Skandal um die
schadhaften Brustimplantate gezeigt. Im Sinne des Patientenschutzes muss der
Gesetzgeber hier dringend nachbessern und gesetzliche Sanktionen einführen,
damit die Meldungen an die Krankenkassen erfolgen. Nur so können wir unsere
Versicherten entsprechend informieren und beraten.
Darüber hinaus müssen die Angaben über die verwendeten Medizinprodukte in die
Abrechnungsdaten von Ärzten und Krankenhäusern verpflichtend aufgenommen werden,
damit die Transparenz bei Produktschäden deutlich verbessert wird und alle
betroffenen Patientinnen und Patienten sicher erreicht werden können.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der im aktuellen Gesetzesentwurf nicht geregelt
wird, ist die Sicherung der Eigentumsrechte des Patienten an Medizinprodukten.
Fehlerhafte Medizinprodukte werden oft ohne Einwilligung und Wissen des
Patienten zerstört oder entsorgt, obwohl sie dessen Eigentum sind. Für die
Betroffenen ist es dann nahezu unmöglich, die Mängel des Produktes nachzuweisen
und berechtigte Schadenersatz-Ansprüche durchzusetzen. Schließlich bedarf es
einer verpflichten Haftpflichtversicherung für Hersteller von Medizinprodukten
als Voraussetzung für eine Kostenübernahme, damit die Patientinnen und Patienten
im Schadensfall gestärkt werden.
Im Oktober 2019 hat die AOK Forderungen zur Stärkung der Patientenrechte
formuliert. Die Chance, wenigstens einige dieser Themen im
Medizinprodukte-EU-Anpassungsgesetz im Sinne der Patienten zu regeln, wird
gerade verschenkt."
Die Stellungnahme des AOK-Bundesverbandes zur Anhörung des
Gesundheitsausschusses finden Sie unter www.aok-bv.de.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 15603042
E-Mail: presse@bv.aok.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/8697/4492894
OTS: AOK-Bundesverband
Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
717657
weitere Artikel:
- "Klebriger Protest" - Imker verschütten Honig am Agrarministerium und fordern konsequenten Insektenschutz (FOTO) Berlin (ots) - Wenige Tage vor der "Wir haben es satt!"-Großdemonstration hat
ein Brandenburger Imkerpaar heute Vormittag über einhundert Eimer mit Honig vor
dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin abgeladen. Die insgesamt rund
vier Tonnen Honig von Sebastian und Camille Seusing sind ein Fall für den Müll.
Wegen zu hoher Belastung mit Glyphosat - es wurde eine bis zu 152-fache
Überschreitung des erlaubten Grenzwerts gemessen - darf der Honig nicht verkauft
werden. Der Gegenwert des Schadens beträgt rund 60.000 Euro. Die eigentlich mehr...
- Curio: Bundesregierung muss die tatsächlichen Gesamtkosten der "Willkommenskultur" vollständig und transparent darlegen Berlin (ots) - Zum Antrag der AfD-Fraktion, endlich die Gesamtkosten der Politik
der offenen Grenzen darzulegen und in einem jährlichen Bericht fortlaufend zu
informieren, erklärt der Innenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion,
Gottfried Curio:
"Der Bericht, der alle Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen umfassen soll, muss
alle Aufwendungen, die im Rahmen der migrationspolitischen
Grundsatzentscheidungen der Regierung anfallen, umfassend und transparent
darlegen: für die sog. Fluchtursachenbekämpfung - inklusive einer Evaluation mehr...
- Gauland: Anreize für Masseneinwanderung abstellen, statt ständig neue zu schaffen Berlin (ots) - Laut Medienberichten hat sich Die Zahl der Salafisten in
Deutschland seit 2011 mehr als verdreifacht. Der AfD-Fraktionsvorsitzende
Alexander Gauland erklärt dazu:
"Das massive Anwachsen der radikalislamischen Salafistenszene ist mitunter eine
direkte Folge der unkontrollierten Masseneinwanderung nach Deutschland.
Anstatt diesen Zustand zu beenden, wird weiter gezielt auf die Abschaffung auch
der letzten Möglichkeiten staatlicher Kontrolle bei der Einwanderungspolitik
hingewirkt. Etwa durch die Forderung einiger Lokalpolitiker, mehr...
- Gauland: Kaesers Anbiederung an den grün-globalistischen Mainstream geht nach hinten los Berlin (ots) - Zur Debatte um die Zulieferung für ein australisches
Kohlebergwerk durch Siemens und der Kritik an Konzernchef Kaeser erklärt der
AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland:
"Die eigentliche Sachlage ist recht eindeutig. Bricht Siemens seine Verträge mit
den Australiern, baut ein anderer die fragliche Infrastruktur. Im Ergebnis ist
der Ruf der Firma als Vertragspartner beschädigt, Konventionalstrafen müssen
bezahlt werden, CO2 wird dadurch nicht eingespart. Außerdem gesteht das Pariser
Klimaabkommen Indien, das die mehr...
- Kauder: Christenverfolgung nimmt weltweit weiter zu Berlin (ots) - Neuer Open-Doors-Bericht erneut alarmierend
Die überkonfessionelle, christliche Hilfsorganisation Open Doors hat an diesem
Mittwoch ihren jährlichen Weltverfolgungsindex vorgestellt. Dazu erklärt Volker
Kauder, in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig für Wertethemen,
Religionsfreiheit und den Einsatz gegen Christenverfolgung:
"Mit seinem jährlichen Weltverfolgungsindex (WVI), der das Ausmaß der weltweiten
Verfolgung von Christinnen und Christen dokumentiert und veranschaulicht,
leistet Open Doors überaus wichtige mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|