ARD-Mittagsmagazin: Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung fordert Qualitätsmaßstäbe für privat betriebene Pflege-WGs
Geschrieben am 17-01-2020 |
Berlin (ots) - Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas
Westerfellhaus, schließt nicht aus, dass Qualitätsmaßstäbe für privat betriebene
Pflege-WGs entwickelt werden sollten.
Am Freitag sagte er im ARD-Mittagsmagazin: "Wenn der Gesetzgeber merkt, das
Renditeorientierung stattfindet, sich daraus Geschäftsmodelle entwickeln, dann
muss man auf diese neue Wohnform hinschauen." Es gehe um den Schutz des
Menschen. "Wenn wir da den Eindruck haben, dass der Schutz nicht gewährleistet
ist, dann muss der Gesetzgeber da hingucken. Das steht außer Frage", so
Westerfellhaus.
Zugleich plädierte er dafür, dass man Menschen erklären müsse, was so eine
Wohngemeinschaft sei, sie also informieren müsse, was diese von einer
teilstationären oder vollstationären Versorgung unterscheide. Er appellierte
zudem an die Selbstverantwortung - jeder könne sich in einer solchen WG für
einen ambulanten Pflegedienst entscheiden, der wiederum Qualitätskriterien
unterliegt.
Wieviele privat betriebene Pflege-WGs es in Deutschland gibt, ist unklar.
Lediglich Bayern und Berlin erfassen die Zahl der Pflege-WGs auf Landesebene.
Die Krankenkasse Barmer schätzt in ihrem Pflegereport, dass in Deutschland
aktuell etwa 31.000 Menschen in rund 4.000 Pflege-WGs leben. Aber solche
Pflege-WGs liegen rechtlich gesehen in einer Grauzone. Es ist nicht klar
definiert, was genau eine Pflege-WG ist. Deshalb fallen viele Wohngemeinschaften
nicht unter die Landesheimgesetze. Sie sind oft nicht meldepflichtig und werden
somit nicht kontrolliert.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin- Brandenburg
ARD-Mittagsmagazin
Tel.: 030 - 97993 - 55504
mima@rbb-online.de
www.mittagsmagazin.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/51580/4495252
OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
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