Kommentar / Schutz vor Drohnen kann Leben retten = Von Reinhard Kowalewsky
Geschrieben am 27-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Der Vorstoß der NRW-Landesregierung für eine bessere Abwehr
von Drohnen sollte von den anderen Ländern und der Bundesregierung aufgegriffen
werden. Selbstverständlich sollte es europaweit vorgeschrieben werden, dass
diese unbemannten Fluggeräte es praktisch automatisch unterlassen, in der Nähe
von Flughäfen oder Haftanstalten zu fliegen. Es ist ein Ärgernis, dass die EU es
noch nicht vorgeschrieben hat, dass Drohnen so programmiert werden müssen, dass
sie nicht mehr in Verbotszonen eindringen können. Praktisch jede Drohne
navigiert mit Hilfe von GPS, also kann auch jedes Gerät per Software diktiert
bekommen, dass es bestimmte Gebiete meiden muss. Das kann Leben retten: Wenn
Drohnen im vergangenen Jahr 125-mal startenden oder landenden Jets so nahe
kamen, dass die Piloten sich behindert fühlten, dann zeigt dies, dass jederzeit
eine Katastrophe droht.
Trotzdem sollten von der Anti-Drohnen-Initiative aus NRW keine Wunder erwartet
werden. Erstens wird es lange dauern, bis eine Pflicht zum Einprogrammieren von
Sperrgebieten zur Pflicht wird. Zweitens ist zu befürchten, dass es vielen
Nutzern gelingt, eine Flugsperre für bestimmte Zonen auszuschalten. Früher
wurden Mofas frisiert, um sie schneller als erlaubt zu machen, künftig werden
Drohnen manipuliert.
Hinzu kommt ein Sonderproblem beim Schutz der Haftanstalten: Selbst wenn künftig
verkaufte Drohnen eine Überflugsperre haben, werden Komplizen von inhaftierten
Straftätern noch lange gebrauchte Drohnen erwerben können, mit denen sie dann
doch Drogen oder Waffen zustellen können. NRW-Justizminister Peter Biesenbach
(CDU) ist also für seine Initiative zu loben, doch die Haftanstalten des Landes
müssen gleichzeitig auch an der internen Drohnenabwehr arbeiten.
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Rheinische Post
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