Kommentar / Neue SPD-Spitze in altem Fahrwasser = Von Eva Quadbeck
Geschrieben am 30-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Die Drohkulisse der SPD von einem Ausstieg aus der großen
Koalition, die Ende vergangenen Jahres noch groß und realistisch erschien, ist
in sich zusammengefallen. Mit den Ergebnissen des Koalitionsausschusses begibt
sich die neue SPD-Spitze in das Fahrwasser der alten Parteiführung.
Dieser Kurswechsel der SPD-Spitze, die zumindest während ihrer Bewerbungsphase
den Anschein erweckte, mit ihr werde es kein "Weiter so" geben, ist rational.
Denn einen Ausstieg aus der Groko könnte die SPD-Spitze nur nach einem harten
Machtkampf mit den Ministern und insbesondere mit der Fraktion bewerkstelligen.
Die Gefahr, dass die Sozialdemokraten durch einen solchen Prozess in ihren
Umfragewerten ins Bodenlose fallen, ist groß.
Schon heute würde sich die SPD-Fraktion in etwa halbieren, wenn es zu einer
Neuwahl käme. Also heißt es: durchhalten. Wie dieses Durchhalten aussieht,
belegen die fünf Seiten, die in der Nacht zu Donnerstag als Ergebnis des
Koalitionsausschusses verschickt wurden: zwei kleinere Beschlüsse, viel Prosa,
die Knackpunkte vertagt. Das ist ein unterdurchschnittliches Ergebnis für einen
Koalitionsausschuss, aber auch noch lange kein Grund, sich Sorgen zu machen,
diese Koalition bringe nichts zu Wege. Möglicherweise hätte die kampferprobte
und verhandlungsstarke Andrea Nahles mehr rausgeholt, wäre sie noch Partei- und
Fraktionschefin. Man kann nur hoffen, dass die SPD ihre Lektion gelernt hat,
wonach nach einem Parteichef-Wechsel keine Wunder geschehen.
Die zentrale Botschaft dieser ersten inhaltlichen Koalitionsausschusssitzung
jedenfalls ist, dass das Regierungsbündnis halten wird. Aus jeder Zeile des
nächtlichen Beschlusses spricht der gute Wille, Kompromisse zu finden.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4507264
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
719632
weitere Artikel:
- Kommentar zur Regierungsfähigkeit der Groko Stuttgart (ots) - War was? Es ist noch nicht allzu lange her, da quälte sich
die große Koalition lust- und perspektivlos über die Runden. Hin- und
hergerissen zwischen Untergangs- und Durchhalteparolen. Man musste miteinander
regieren, aber man wollte eigentlich nicht mehr. Miese Stimmung wurde vor allem
von den Sozialdemokraten geschürt, die ihr Spitzenpersonal vergraulte und sich
ohne großes Selbstbewusstsein zum Absprung fertigmachte. All das wirkt heute
mehr wie ein großes Theater. Wie ein müde in Szene gesetztes Aufbäumen und mehr...
- Die EU und der Brexit: Pfeifen im Walde / Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Wenn Politiker jetzt behaupten, der Brexit sei eine Chance,
weil die übrig gebliebenen EU-Mitglieder nun wüssten, was auf dem Spiel steht,
ist das zunächst nur das berühmte Pfeifen im Walde. Ob die EU wirklich etwas
kapiert hat, wird man erst wissen, wenn etwa Deutschland bald ein paar
Milliarden Euro mehr nach Brüssel überweist, Frankreich zu Abstrichen bei der
Subvention seiner Landwirte und Ungarn zum Schutz der Demokratie sowie zur
Aufnahme von Flüchtlingen bereit ist. Dann, aber nur dann hat das Modell mehr...
- Schnelle Lösung gesucht / Kommentar von Christian Latz zur S21 Berlin (ots) - Kurzform: Wer sich morgens in überfüllten Bahnen drängelt, oder
von seinem Haus am Stadtrand ohne Auto kaum wegkommt, hat von den besten Plänen
nichts, wenn sie erst in 15 Jahren umgesetzt sind. Für die nächsten Jahre kommt
kurzfristig daher nur ein Verkehrsmittel in Frage: Busse. Damit die nicht jeden
Tag im dichten Stadtverkehr stecken bleiben, kann der Ausbau der Busspuren gar
nicht schnell genug vorangehen. Während die Berliner hoffentlich bald im Bus
zügig durch die Stadt kommen, können sie ja bereits davon träumen, mehr...
- Ein tragischer Verlust / Leitartikel von Christian Kerl zum Brexit Berlin (ots) - Kurzform: Hilfreich wäre es, wenn die Europäische Union der
Neigung widerstehen könnte, die Briten für die Scheidung zu bestrafen und zur
Abschreckung potenzieller Nachahmer so zu tun, als könne man London ein
Verhandlungsergebnis diktieren. Das wäre Gift für die offiziell angestrebte
freundschaftliche Beziehung, an der auch die EU ein großes Interesse haben
müsste. Nicht nur aus ökonomischen oder sicherheitspolitischen Gründen, sondern
schlicht, weil Großbritannien ja weiter zu Europa gehört. Die Chancen für einen
harmonischen mehr...
- NRZ: Coronavirus: Mundschutzverbot für Airport-Mitarbeiter Essen (ots) - Das Coronavirus sorgt für Angst bei den Beschäftigten am
Düsseldorfer Flughafen. Nach Informationen der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung"
(Freitagausgabe) wurde eine Mitarbeiterin der Fluggastkontrolle nach Hause
geschickt, weil sie im Transferbereich mit Mundschutz arbeiten wollte. "Das sei
nicht möglich, weil ich für Panik sorgen würde", so die Frau zur NRZ. Weil sie
darauf bestand, sei sie vom Schichtleiter nach Hause geschickt worden.
Kritik am Mundschutzverbot kam vom Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi. "Es
geht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|