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Pflegende haben hohe Arbeitsanforderungen / Faktenblatt zu Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege

Geschrieben am 03-02-2020

Dortmund (ots) - Erwerbstätige im Pflegebereich sehen sich hohen
Arbeitsanforderungen ausgesetzt. Das gilt sowohl für die körperlichen als auch
die psychischen Anforderungen im Arbeitsalltag. Das Faktenblatt
"Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege" der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) präsentiert nicht nur aktuelle Zahlen zu
Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Beschwerden, sondern gibt auch Hinweise
für eine bessere Arbeitsgestaltung.

Mit rund 1,7 Millionen Beschäftigten sind Pflegekräfte die größte Berufsgruppe
im deutschen Gesundheitswesen. Ob stationär oder ambulant, ob Kranken- oder
Altenpflege - die Nachfrage der Betriebe nach Fachkräften in diesen Berufen wird
angesichts des demografischen Wandels weiter ansteigen. Gute Arbeitsbedingungen
können dazu beitragen, Pflegeberufe attraktiver zu machen und dem Personalmangel
in der Pflegebranche zu begegnen. Daten aus der
BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 zeichnen ein aktuelles Bild der
Arbeitsbedingungen im Pflegebereich.

Im Vergleich zum Durchschnitt der übrigen Erwerbsbevölkerung sehen sich
Pflegende hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt. So verrichten etwa neun von
zehn Pflegenden ihre Arbeit häufig im Stehen. Bei anderen Beschäftigten ist es
nur jeder Zweite. Ebenso heben und tragen Pflegekräfte deutlich häufiger schwere
Lasten oder nehmen Zwangshaltungen bei der Arbeit ein. Insbesondere in der
Altenpflege führt der Umgang mit wenig mobilen Menschen zu hoher körperlicher
Belastung. Hier berichten drei von vier Pflegekräften über häufiges Heben und
Tragen schwerer Lasten, während es bei anderen Erwerbspersonen nur jeder Fünfte
sagt.

Beruflich Pflegende berichten zudem häufiger von hohen psychischen Anforderungen
als die restliche Erwerbsbevölkerung. So betreuen sie häufiger mehrere Aufgaben
gleichzeitig und geben häufiger an, unter Termin- oder Leistungsdruck arbeiten
zu müssen. Insbesondere Beschäftigte in der Krankenpflege erleben deutlich öfter
Arbeitsunterbrechungen und Störungen. Während etwa jede zweite Pflegekraft
angibt, häufig sehr schnell arbeiten zu müssen, berichtet nur ein Drittel der
übrigen Beschäftigten von solchen Anforderungen. Zudem sehen sich die Pflegenden
wesentlich öfter gefühlsmäßig belastenden Situationen ausgesetzt. Dabei fühlen
sich Pflegekräfte fast doppelt so häufig wie andere Erwerbstätige angesichts
ihrer Arbeitsmenge überfordert.

Die hohen Anforderungen spiegeln sich im Erkrankungsgeschehen wider. So
berichten über 60 Prozent der Pflegekräfte von mindestens drei psychosomatischen
Beschwerden wie Schlafstörungen oder Erschöpfung. Bei den Beschäftigten aus
anderen Berufen sind es 39 Prozent. Über die Hälfte der Pflegenden klagt über
mindestens drei Beschwerden im Bereich des Muskel-Skelett-Systems, bei anderen
Berufen ist es ein Drittel.

Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit einer gesundheitsförderlichen und
menschengerechten Arbeitsgestaltung in der Pflege. Die Konzertierte Aktion
Pflege der Bundesregierung hat hierzu zahlreiche Maßnahmenvorschläge entwickelt.
Die BAuA bietet beispielsweise das Konzept "Gute Stationsorganisation" als
Leitfaden für Pflegeeinrichtungen an. Aktuell wird zudem erprobt, inwieweit
intelligente digitale Technologien die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften
verbessern können.

baua: Fakten "Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege - Höhere
Anforderungen, mehr gesundheitliche Beschwerden" gibt es im PDF-Format im
Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/8826812.

Forschung für Arbeit und Gesundheit

Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie
betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die
Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der
Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der
Außenstelle Chemnitz arbeiten über 700 Beschäftigte. www.baua.de

Pressekontakt:

Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/103969/4509258
OTS: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Original-Content von: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell


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