Politik mit der Brechstange / Kommentar von Dominik Bath zur Bonpflicht
Geschrieben am 04-02-2020 |
Berlin (ots) - Kurzform: Um den Irrsinn zu beenden, sollten die Finanzbehörden
auf Bund- und Länderebene nun zumindest über den MIT-Vorschlag nachdenken, eine
Wertgrenze für die verpflichtende Ausgabe von Bons einzuführen. Frankreichs
Politiker haben gezeigt, wie verbraucher- und umweltfreundliche Politik mit
Augenmaß funktioniert. Deutschland hingegen hat mit Blick auf die Bonpflicht
bislang eher auf Politik mit der Brechstange gesetzt.
Der vollständige Kommentar: Händler sind erzürnt, Kunden genervt: Die seit
Anfang des Jahres geltende Bonpflicht hat den Praxistest nicht bestanden. Zudem
wirkt es in Zeiten der Digitalisierung in der Tat wie aus der Zeit gefallen,
getätigte Verkäufe auch noch zusätzlich auf Papier dokumentieren zu müssen.
Nicht nur die Berliner Mittelstandsvereinigung MIT fordert jetzt Änderungen.
Bei aller Kritik gehört zur Wahrheit aber auch: Jedes Jahr gehen dem Staat
mehrere Milliarden Euro Steuereinnahmen verloren, weil kriminelle Händler,
Handwerker oder Gastronomen zu wenig Umsatzsteuer abführen. Allein bei einer im
vergangenen Jahr durchgeführten Betriebsprüfung bei mehr als 2200 Berliner
Gastronomen machten die Finanzbeamten hinterher Steuernachzahlungen in einer
Gesamthöhe von mehr 50 Millionen Euro geltend. Für die Bekämpfung von
Steuerbetrügern braucht es deswegen schlaue, vor allem digitale Lösungen. Und
bei der Einführung neuer Kassensysteme ist natürlich auch die Wirtschaft
gefordert. Bis dahin ist jedoch keinem Verbraucher zu erklären, warum der Bäcker
für ein paar Brötchen auch noch den Kassenzettel über die Theke reichen muss. Um
den Irrsinn zu beenden, sollten die Finanzbehörden auf Bund- und Länderebene nun
zumindest über den MIT-Vorschlag nachdenken, eine Wertgrenze für die
verpflichtende Ausgabe von Bons einzuführen. Frankreich hatte das in der
vergangenen Woche vorgemacht. Dort wurde beschlossen, dass schon ab September
für Beträge bis zu zehn Euro Kassenzettel nicht mehr automatisch ausgedruckt
werden müssen. Frankreichs Politiker haben gezeigt, wie verbraucher- und
umweltfreundliche Politik mit Augenmaß funktioniert. Deutschland hingegen hat
mit Blick auf die Bonpflicht bislang eher auf Politik mit der Brechstange
gesetzt.
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