Marburger-Bund-Chefin fordert Zuckersteuer auf Soft-Getränke
Geschrieben am 10-02-2020 |
Osnabrück (ots) - Susanne Johna spricht sich für höhere Preise und klare
Kennzeichnung des Zuckeranteils in Lebensmitteln aus - CDU und SPD uneinig über
Strategie im Kampf gegen Diabetes
Osnabrück. Im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes hat die Ärztegewerkschaft
Marburger Bund drastische Maßnahmen wie eine Zuckersteuer für Limonade und Co.
gefordert. "Ich verstehe nicht, warum sich die Bundesregierung so schwertut,
eine wirksame Strategie gegen übermäßigen Zuckerkonsum auf den Weg zu bringen",
sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Johna
fordert ein "klares Preissignal". "Selbst die Briten, die bei Verboten und
staatlichen Eingriffen sehr zurückhaltend sind, haben eine Sondersteuer auf
zuckerhaltige Getränke. Die Einführung einer Zuckersteuer für besonders süße
Softdrinks wäre das Mindeste, was jetzt beschlossen werden müsste", fordert
Johna. Oberhalb von fünf Gramm Zucker pro hundert Milliliter sollte ihrer
Meinung nach "eine empfindliche Steuer fällig werden".
Den Erfolg solcher Maßnahmen sieht sie am Beispiel Alcopops belegt. "Seitdem sie
deutlich teurer gemacht wurden, sind sie wieder weitgehend verschwunden, und das
ist ein Segen für die Gesundheit der jungen Menschen", so die
Gewerkschaftschefin. Der Verzicht auf zuckerhaltige Getränke beuge wirksam
Fettleibigkeit, Karies und anderen Gesundheitsproblemen vor. Für andere
Lebensmittel fordert sie "eine klare Kennzeichnung des Zuckeranteils und keine
Irreführung der Verbraucher, wie wir sie jetzt immer noch haben". Die von der
Großen Koalition geplante "Nationale Diabetes-Strategie" liegt derzeit auf Eis.
Union und SPD konnten sich bislang nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen.
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