Kfz-Gewerbe: Umsatz wächst, Rendite stagniert / Förderung des Baus von Ladesäulen auch für Autohäuser und Werkstätten - Gegen generelles Tempolimit, für intelligente Verkehrssteuerung (FOTO)
Geschrieben am 12-02-2020 |
Berlin (ots) - Der Umsatz im Kfz-Gewerbe ist im Jahr 2019 um 4 Prozent auf rund
186 Milliarden Euro gewachsen. Die Umsatzrendite hingegen stagniert bei 1,3
Prozent im vorläufigen Durchschnitt. "Die Anforderungen der Hersteller und
Importeure an die Autohäuser steigen nicht zuletzt aufgrund der Transformation
hin zur Elektromobilität", sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski auf der
Jahrespressekonferenz des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
in Berlin. Druck auf die Erträge gab es außerdem wegen des gesunkenen
Serviceumsatzes sowie des leichten Rückgangs bei den privaten Neuzulassungen.
Der Umsatz im Neuwagenhandel mit Pkw stieg um 10,5 Prozent auf rund 73,4
Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund dafür ist in erster Linie
der um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegene durchschnittliche
Neuwagenpreis (33.580 Euro).
Weniger Umsatz beim Handel mit gebrauchten Pkw
Der Umsatz des Markenhandels mit gebrauchten Pkw ist hingegen um 4,8 Prozent auf
rund 54,5 Milliarden Euro zurückgegangen. Das liegt vor allem an dem auf 46
Prozent gesunkenen Anteil des Markenhandels am gesamten Gebrauchtwagenmarkt
(Vorjahr 51 Prozent).
Der freie Handel hat seinen Anteil am gesamten Pkw-Gebrauchtwagenmarkt im
vergangenen Jahr um fünf Prozentpunkte auf 21 Prozent gesteigert. Nach dem
Umsatzeinbruch in 2018 gab es im vergangenen Jahr einem Umsatzsprung von knapp
63 Prozent auf rund 14,8 Milliarden Euro. Das lag auch an dem um 24 Prozent
höheren Durchschnittspreis (9.780 Euro) der über diesen Vertriebsweg gehandelten
Fahrzeuge.
Deutliche Einbußen waren im vergangenen Jahr beim Umsatz mit Wartungs- und
Reparaturaufträgen zu verzeichnen. So sank der Umsatz um knapp 11 Prozent auf
rund 30 Milliarden Euro. Die Gründe dafür liegen in einer seit Jahren
rückläufigen Reparaturhäufigkeit und einer im vergangenen Jahr niedrigeren
Wartungshäufigkeit. Außerdem ist die durchschnittliche Schadensumme bei den in
2019 angefallenen Unfallschäden laut dem DAT-Report 2020 gegenüber dem Jahr 2018
deutlich gesunken.
Umkämpfter Ausbildungsmarkt
Die in den vergangenen fünf Jahren zu verzeichnende Tendenz mit stetig
steigenden Zahlen neuer Ausbildungsverträge hat sich im vergangenen Jahr nicht
fortgesetzt. So schlossen die Autohäuser und Werkstätten im Jahr 2019 mit 22 800
jungen Menschen Ausbildungsverträge zum Kfz-Mechatroniker ab. Das waren 2,6
Prozent weniger als im Jahr 2018. Im Ausbildungsberuf Automobilkaufmann/-frau
wurden wenig mehr als 5 300 neue Azubis eingestellt und damit rund 2,4 Prozent
weniger als in 2018. Insgesamt bildet das Kraftfahrzeuggewerbe zurzeit 92 950
junge Menschen in technischen und kaufmännischen Berufen aus. Das sind 0,4
Prozent weniger als im Jahr 2018.
Anzahl der Betriebe leicht rückläufig
Die Anzahl der Kfz-Betriebe ist im vergangenen Jahr leicht um 150 Betriebe bzw.
0,4 Prozent auf 36 600 im Vergleich zu 2018 gesunken. Die Gesamtzahl unterteilt
sich in 15 030 fabrikatsgebundene und 21 570 freie Betriebe. Bei den
fabrikatsgebundenen Betrieben wurden 170 Betriebe bzw. 1,1 Prozent weniger
gezählt als in 2018, bei den freien Betrieben sind es 20 Betriebe bzw. 0,1
Prozent mehr. Erfasst sind alle organisationsfähigen Betriebe ab einer
jährlichen Umsatzgröße von 100.000 Euro aufwärts. Entsprechend veränderte sich
die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 439 000, das sind 0,5
Prozent weniger als im Jahr 2018.
ZDK fordert Förderung von Ladesäulen auch für Autohäuser und Werkstätten
Mit Nachdruck setzt sich ZDK-Präsident Jürgen Karpinski dafür ein, dass auch
Autohäuser und Werkstätten finanzielle Förderung erhalten, wenn sie öffentlich
zugängliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge schaffen. Erste Förderanträge von
Autohäusern waren von der zuständigen Bundesanstalt für
Verwaltungsdienstleistungen (BAV) abgelehnt worden. Als Begründung wurde
angegeben, dass Autohändler sich bereits gegenüber den jeweiligen Herstellern
ihrer Marken dazu verpflichtet hätten, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu
errichten. Die Gewährung von Fördermitteln für Ladeeinrichtungen, die ohnehin
errichtet würden, verstoße gegen das haushaltsrechtliche Subsidiaritätsprinzip.
Diese Begründung habe zu Recht für Empörung nicht nur bei den Autohäusern,
sondern auch im ZDK gesorgt. "Entscheidend muss sein, ob der Betrieb auf eigene
Kosten eine im öffentlichen Interesse liegende Ladeeinrichtung bereitstellt", so
Jürgen Karpinski. "Die Ablehnungsgründe sind weder uns noch einem kleinen oder
mittelständischen Betrieb begreiflich zu machen."
ZDK für intelligente Verkehrssteuerung, aber gegen ein generelles Tempolimit
In der Pressekonferenz wandte sich der ZDK-Präsident gegen die Forderung nach
einem generellen Tempolimit auf Autobahnen. Die gültige Richtgeschwindigkeit von
130 km/h auf Autobahnen reiche völlig aus. "Die reale
Durchschnittsgeschwindigkeit liegt dort nach wissenschaftlicher Begutachtung bei
117 km/h", so Karpinski. Wer nicht sowieso durch bereits bestehende Tempolimits,
durch Baustellen oder das hohe Verkehrsaufkommen automatisch eingebremst werde
sollte weiterhin die Möglichkeit haben, auf freien Abschnitten die
Geschwindigkeit selbst zu bestimmen. Dies könnte etwa durch eine dynamische und
verkehrsabhängige Steuerung des Verkehrsflusses unterstützt werden.
Im Hinblick auf die Reduzierung der CO2-Emissionen sollte die Wirkung eines
allgemeinen Tempolimits laut dem ZDK-Präsidenten nicht überschätzt werden. So
würden Studien von einem CO2-Einsparpotenzial in der Größenordnung von lediglich
knapp zwei Prozent der CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs ausgehen. Gemessen am
CO2-Gesamtausstoß liege dieser Anteil sogar nur bei rund 0,3 Prozent.
Pressekontakt:
Ulrich Köster
ZDK-Pressesprecher
Tel.: 0228/ 91 27 270
E-Mail: koester@kfzgewerbe.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/7865/4518369
OTS: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
Original-Content von: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
721111
weitere Artikel:
- IONpath lanciert Forschungsleistungen mit Multiplex-Gewebeanalysen zur Unterstützung von pharmazeutischen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen Menlo Park, Kalifornien (ots/PRNewswire) - IONpath, Inc. gibt heute die
Lancierung eines speziellen Servicebereichs bekannt, der Zugang zur proprietären
Multiplex-Bildgebungsplattform MIBIscope(TM) und zum Expertenteam des
Unternehmens bietet, um damit pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen
zu unterstützen, die in der Immun-Onkologie tätig sind.
IONpath hat bereits zuvor im Rahmen eines Early-Access-Programms
Ad-hoc-Forschungsleistungen bereit für führende akademische und pharmazeutische
Organisationen erbracht. Jetzt hat mehr...
- Neuer Executive MBA am MCI Innsbruck (ots) - Abschluss Master of Business Administration - Zeitliche und
örtliche Flexibilität durch Mobile Learning, inhaltliche Flexibilität durch
"Electives"
Start im Herbst 2020 - Hochkarätiges Programm für internationale Führungskräfte
Das neue englischsprachige Executive MBA-Programm wendet sich an Führungskräfte
und zukünftige Führungskräfte mit globaler Perspektive. Auf vier Semester
angelegt, zeichnet sich das Weiterbildungsstudium durch eine ausgeprägt
internationale Ausrichtung genauso aus wie durch innovative Didaktik: mehr...
- Die VAE eröffnen "Konsortium für Afrika" im Wert von 500 Millionen US-Dollar: Investitionen und Entwicklung für "turbo-geladenes" neues Afrika, das von der Jugend angetrieben wird Addis Abeba, Äthiopien (ots/PRNewswire) - - "Konsortium für Afrika" wird
Ambitionen und Ressourcen kombinieren, um den Fortschritt zu unterstützen
- Investitionen in Höhe von 500 Mio. USD, um sich auf Jugend und Digitalisierung
zu konzentrieren
- Die Afrikanische Union hört zu, wie das Konsortium das unermüdliche Engagement
der VAE für den Kontinent demonstriert
Das Konsortium für Afrika der VAE, eine neue Initiative mit einer
bereitgestellten Investition von 500 Millionen USD, um die Vision eines
"turbo-geladenen" und vernetzten mehr...
- UPM geht nächsten Schritt zur Erreichung seines CO2-Emissions-Einsparziels von 65 % bis 2030 Helsinki (ots) - UPM hat einen langfristigen Vertrag zum Kauf von Windstrom mit
dem deutschen Windparkbetreiber wpd geschlossen. Durch den Einsatz von Windstrom
in seinen Papierfabriken wird UPM die jährlichen CO2-Emissionen ab 2022 um
200.000 Tonnen senken. Dies entspricht 5 % der gesamten CO2-Emissionen des
Unternehmens und ist für UPM ein wichtiger Schritt zur Erreichung seines
anspruchsvollen Ziels, die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 % zu senken.
UPM Communication Papers, der weltweit führende Hersteller grafischer Papiere,
wird mehr...
- Öko-Umstellungsinteresse der deutschen Landwirte hoch - Hohe Importanteile im Öko-Markt trotz Konsumentenwunsch nach mehr heimischer Öko-Ware Berlin (ots) - (DBV) Immer mehr Bauern interessieren sich für eine Umstellung
auf den Ökolandbau. Laut aktuellem DBV-Konjunkturbarometer vom Dezember 2019
können sich 18,4 Prozent der Landwirte eine Umstellung zum Ökolandbau
vorstellen. Darunter sind allerdings nur knapp 3 Prozent derzeit fest zur
Umstellung entschlossen. Bei den schweinehaltenden Betrieben beträgt dieser
Anteil an die 4 Prozent. Das Umstellungsinteresse steigt seit Jahren an: 2018
lag es bei 16 Prozent und 2017 bei 15 Prozent, in den Jahren zuvor lag es bei
etwa mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|