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Pro-Tattoo-Vorsitzender Benecke nennt geplantes Tattoofarben-Verbot "sinnlos"

Geschrieben am 16-02-2020

Osnabrück (ots) - Mark Benecke nennt geplantes Tattoofarben-Verbot "sinnlos"

Pro-Tattoo-Vorsitzender sieht "keinen biologischen Grund" - "Trifft ausgerechnet
die sauber arbeitenden Hersteller"

Osnabrück. Mark Benecke, Kriminalbiologe und Vorsitzender des Vereins Pro
Tattoo, hält das geplante EU-Verbot bestimmter Tattoofarben für "sinnlos". Im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Benecke: "Es gibt
keinen biologischen Grund für ein solches Verbot. Zudem trifft es ausgerechnet
die sauber arbeitenden Hersteller, die dann ihre Läden schließen müssen. Übrig
bleiben Murxer und Keller-Labors."

Auf Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (Echa) plant die EU, die
Tattoofarben "Blue 15" und "Green 7" zu verbieten. Der Grund: Die Sicherheit der
Farben sei nicht nachgewiesen, laut Echa stehen diese Pigmente im Verdacht,
Blasenkrebs zu verursachen. "Es gibt dafür keine Belege", widerspricht Benecke.
Angesichts des geplanten Verbots hatte Deutschlands Tattoo-Branche Alarm
geschlagen. "Es droht ein Verbot von existenziellen Pigmenten für unsere
Tattoofarben. Dadurch würden circa 66 Prozent der Tattoofarben vom Markt
verbannt", teilte der Bundesverband Tattoo mit. Die Farben "Blue 15" und "Green
7" werden in vielen Mischfarben verwendet. In der Kosmetikindustrie sind sie
bereits verboten, und was dort verboten sei, dürfe auch nicht unter die Haut
gelangen, argumentiert Echa. Pro-Tattoo-Vorsitzender Benecke befürchtet, dass in
der Folge des Pigmentverbots die Produktion von bunten Tattoofarben in die
Illegalität gedrängt werde, was weitaus mehr Gefahren bergen würde
."Tattoofarben aus unklaren Quellen will niemand", so der Kölner
Kriminalbiologe. "Außerdem wandern vermutlich auch die Kunden ab: in den Keller,
ins Ausland oder irgendwohin, wo man eben alle Farben bekommen kann." Streiche
man ausgerechnet die Pigmente Grün und Blau aus dem legalen Farbenkatalog,
blieben außer Schwarz zudem nur Rot- und Gelbtöne übrig.

Eine Online-Petition gegen das geplante Verbot, bei der mehr als 140.000
Unterschriften zusammengekommen sind, unterstützt Benecke ebenfalls. Sie hat zum
Ziel, die Bundesregierung dazu zu bewegen, sich gegen das EU-Verbot einzusetzen.
Laut einer repräsentativen Ipsos-Umfrage im Auftrag der "Apotheken Umschau" aus
dem Jahr 2019 ist in Deutschland jeder Fünfte (21 Prozent) tätowiert. Damit hat
sich der Anteil der Tätowierten im Land in den vergangenen sieben Jahren fast
verdoppelt: 2012 hatten noch 11,4 Prozent angegeben, ein oder mehrere Tattoos zu
besitzen. Wie viele Tätowierungen farbig sind, ist unbekannt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4521606
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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