Kommentar / Geschmacklos und ausgrenzend = Von Martin Kessler
Geschrieben am 18-02-2020 |
Düsseldorf (ots) - Die Kunst der Provokation beherrscht die AfD. Anstand und
Bürgersinn sind dagegen Fremdwörter für die Rechtspopulisten. Einen Beweis für
Geschmacklosigkeit und Fremdenfeindlichkeit legte die Rechtsaußen-Partei allem
Anschein nach mit ihrem Malbuch vor, das sie jetzt bei einer AfD-Veranstaltung
in Krefeld auslegte, und in dem sie scheinbar satirisch von ihr vermutete
Zustände in Schwimmbädern und auf Autobahnen hierzulande schildert. Fotos, die
von den Zeichnungen kursieren, zeigen allerlei fremdenfeindliche Klischees mit
Badegästen oder Autofahrern aus fernen Ländern, die sich bei uns angeblich
permanent daneben benehmen.
Der Wahrheitsgehalt spielt kaum eine Rolle. Dafür ist die Intention um so
klarer. So tief ist Deutschland gesunken, will uns der Zeichner klarmachen,
wobei er kein Vorurteil über angeblich schießwütige, übergriffige oder
rücksichtslose Einwanderer auszulassen scheint. Es muss eben so aussehen, als
sei die "Massenmigration" die Ursache allen Übels.
Doch wer sich jetzt empört und das Verbot dieses zeichnerischen Unrats fordert,
ist schon auf die Provokation der AfD hereingefallen. Denn die beklagt dann
scheinheilig die Einschränkung der Kunstfreiheit und sieht finstere
"Linksextremisten der Antifa" am Werke. Nein, umgekehrt wird ein Schuh daraus.
Wer für sich die Kunst- und Meinungsfreiheit für einen solchen Unsinn
einfordert, der darf sich nicht wundern, dass andere dies als geschmacklos und
ausgrenzend kritisieren. Das gehört ebenfalls zur Meinungsfreiheit. Es gibt nun
mal auch schlechte Satire, die obendrein den Hass in der Gesellschaft schürt. In
einem freien Land müssen die Anständigen solche Dummheiten leider ertragen,
dürfen und müssen sie aber auch als solche benennen. Wir sind so frei, egal ob
das den selbsternannten Hütern der Meinungsfreiheit gefällt oder nicht.
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