Forschungskommission: "Keine Sonderförderung mehr für den Osten"
Geschrieben am 19-02-2020 |
Düsseldorf (ots) - Prof. Uwe Cantner, Vorsitzender der Expertenkommission
Forschung und Innovation (EFI), sieht die Innovationstätigkeit von Unternehmen
in Ost- und Westdeutschland gleichauf. Deshalb sei es vollkommen richtig, "dass
es keine Sonderförderung mehr für den Osten" gebe, so Cantner im Interview mit
der Wochenzeitung "VDI nachrichten". Vielmehr sollten künftig allgemein
strukturschwache Regionen gefördert werden - ob im Ruhrgebiet, in der Pfalz oder
in der Lausitz. Cantner räumt allerdings ein, dass der Osten einige
strukturschwache Regionen mehr habe als der Westen.
Cantner fordert, die Forschungs- und Innovationspolitik an Exzellenzkriterien
auszurichten: "Schwache Akteure aufzupäppeln lohnt nicht. Es muss immer ein
Exzellenzgrad vorhanden sein." Insgesamt stehe Deutschland in technologischer
Sicht zwar gut da. Dass das Land in einigen Technologiefeldern Gefahr laufe,
hinterherzuhinken, liege "manchmal an mangelnder Kompetenz der einzelnen Akteure
oder am fehlenden Fördervolumen, oftmals aber auch an der geringen Agilität des
Staates sowie der Wirtschaft."
Der Ökonom Cantner, der seine Professur selbst an einer ostdeutschen Hochschule
innehat, nämlich der Friedrich-Schiller-Universität Jena, übergab das
"Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit
Deutschlands 2020" heute an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die
Expertenempfehlungen für die deutsche Innovationspolitik beleuchten in diesem
Jahr besonders die Abhängigkeit Deutschlands bei der Entwicklung von Maßnahmen
gegen Cyberbedrohungen sowie die Gefahr eines erzwungenen Technologietransfers
durch chinesische Investoren.
Pressekontakt:
Sandra Radenkovic
Tel.: 0211/6188-336
sradenkovic@vdi-nachrichten.com
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/141483/4524742
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