Riester-Rente: Bundesregierung will private Altersvorsorge reformieren
Geschrieben am 28-02-2020 |
Coswig (ots) - Die Diskussion um eine Reform der privaten Altersvorsorge in
Deutschland nimmt an Fahrt auf. Das Bundesfinanzministerium hat Experten aus der
Versicherungswirtschaft und Verbraucherverbände zu einer Anhörung eingeladen, um
Vorschläge für die Neuorganisation der staatlich organisierten Riester-Rente zu
diskutieren.
Die Politik drückt beim Thema Altersvorsorge aufs Gas. Nachdem sich die
Bundesregierung auf einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer Grundrente
geeinigt hat, soll jetzt die staatlich organisierte private Altersvorsorge neu
organisiert werden. Branchenvertreter und Verbraucherschützer wurden von der
Bundesregierung zu einer Anhörung eingeladen, um eine Reformierung der
umstrittenen Riester-Rente zu diskutieren.
Die staatlich geförderte Zusatzrente steht seit Jahren wegen hoher Kosten und
niedriger Verzinsung in der Kritik. Eine 2019 veröffentlichte Studie des
Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) und der CDU-nahen
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die
Riester-Rente ein Flop war. Knapp 20 Jahre nach ihrem Start habe sich die
freiwillige Riester-Rente für die meisten Sparer nicht gelohnt und verhindere
Altersarmut kaum. Die Verträge seien insgesamt zu kompliziert, zu renditeschwach
und zu teuer. Finanzexperte Sven Thieme, Geschäftsführer von Competent
Investment Management, beschreibt die Herausforderung: "Die Riester-Rente hat
die hohen Erwartungen in der Tat nicht erfüllt. Dennoch ist es sinnvoll
staatlich geförderte Produkte als zweite Säule der Altersvorsorge anzubieten."
In Anbetracht der Kritik an der Riester-Rente ist es wenig verwunderlich, dass
die Zahl der Neuabschlüsse seit Jahren rückläufig ist. Dabei gehört der Ausbau
der privaten Altersvorsorge zu den wichtigsten gesellschaftlichen
Herausforderungen. In den nächsten zwei Jahrzehnten wird das Niveau der
gesetzlichen Rente schrittweise von 70 Prozent auf knapp über 40 Prozent
absinken. Die Lücke kann nur durch private Vorsorge geschlossen werden. "Wenn
der Gesetzgeber keine Veränderung vornimmt, wird es in ein paar Jahren kein
Riester mehr geben", warnt Alexander Gunkel, Mitglied Hauptgeschäftsführung des
Bundesverbands Deutscher Arbeitgeber.
Demographischer Wandel macht Reformen notwendig
Aufgrund des demographischen Wandels werden in Zukunft immer weniger junge
Arbeitnehmer die Altersbezüge für ein wachsendes Heer von Senioren
erwirtschaften müssen. Derzeit kommen auf 60 Rentner rund 100 Beitragszahler. In
spätestens zehn Jahren werden 100 Beitragszahler 100 Senioren finanzieren
müssen. Sinkende Renten und längere Lebensarbeitszeiten werden die logische
Konsequenz sein. Competent-Chef Thieme sagt: "In den nächsten zwei Jahrzehnten
wird das durchschnittliche Rentenniveau weiter massiv sinken - von rund 70
Prozent auf etwa 45 Prozent. Die Auswirkungen werden ab 2030 merklich spürbar
werden."
Aktuelle Studien untermauern, dass die Angst vor Altersarmut in der Mitte der
Gesellschaft angekommen ist. Beispielsweise machen sich 56 Prozent aller
Teilnehmer an einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsberatungsgesellschaft
Ernst & Young Sorgen darum, in Würde altern zu können. "Wer den Lebensstandard
im Alter halten möchte und nicht auf Grundsicherungsniveau fallen möchte, kommt
an einer privaten Altersvorsorge kaum vorbei", sagt Sven Thieme, Geschäftsführer
der Competent Investment Management.
Branche begrüßt Dialog zur Reform der Riester-Rente
Mit dem jetzt eingeleiteten Dialog versucht die Politik in einen Dialog mit der
Versicherungsbranche zu treten, um das Rentensystem zukunftsfähig zu machen.
"Wir verstehen den Termin als Auftaktveranstaltung für den offiziellen Dialog,
wie er im Koalitionsvertrag vorgesehen ist", kommentiert Peter Schwark, Mitglied
der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) gegenüber der Welt. Das Treffen finde auf Staatssekretärsebene statt,
heißt es aus dem Bundesfinanzministerium.
Insgesamt ist die Branche froh, dass nach jahrelangem Stillstand wieder Bewegung
in die Rentendebatte gekommen ist. Der Dialog über eine Reform der Riester-Rente
wird als politisches Bekenntnis zum Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge
gewertet.
Competent-Investment-Chef Sven Thieme sagt: "Die Entscheidungen zur Grundrente
sind begrüßenswert und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Als nächstes
steht eine politische Entscheidung an, um Riester-Produkte attraktiver zu
machen."
Pressekontakt:
Competent Investment Management GmbH
Dresdner Straße 92
01640 Coswig
+49 (3523) 53160
+49 (321) 21451174
info@competent-investment-management.de
https://www.competent-investment-management.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/135465/4533090
OTS: Competent Investment Management GmbH
Original-Content von: Competent Investment Management GmbH, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
723039
weitere Artikel:
- Grundrente: Bundesregierung verabschiedet umstrittenen Gesetzentwurf Coswig (ots) - Nach monatelangem Streit hat die Bundesregierung dem
Gesetzentwurf zur Einführung einer Grundrente zugestimmt. Rund 1,3 Millionen
Menschen mit niedrigen Renten sollen ab 2021 Aufschläge auf ihre Altersbezüge
erhalten. Der Entwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil ist unter Experten
umstritten.
Das Vertrauen der Deutschen im Alter finanziell ausreichend abgesichert zu sein,
erodiert seit Jahren. Laut aktuellen Studien und Umfragen wie dem jährlich
durchgeführten "DIA-Deutschland-Trend Vorsorge" des Deutschen Instituts mehr...
- Bundesregierung muss neue Impulse für den beschleunigten und naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie setzen Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe stellt Lösungsansätze für den
naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windkraft vor - Ausbau auf rund 50
Gigawatt bis 2050 für Klimaschutz notwendig - Gemeinsame Strategie der
Nordsee-Anrainer essentiell - Entlastung von Arten und Habitaten verbindlich
festschreiben
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert eine länderübergreifende Strategie der
Nordsee-Anrainer für den beschleunigten Ausbau der Offshore-Windenergie. Für
einen naturverträglichen Ausbau mit effizienter Flächennutzung und hoher
Versorgungssicherheit mehr...
- Der Arbeitsmarkt im Februar 2020 - Weiter stabile Entwicklung trotz schwacher Konjunktur // BA-Presseinfo Nr. 10 Nürnberg (ots) - "Am Arbeitsmarkt zeigen sich weiterhin Spuren der
konjunkturellen Schwäche. Insgesamt ist er aber stabil. Arbeitslosigkeit und
Unterbeschäftigung sind im Februar - auch begünstigt von der milden Witterung -
saisonbereinigt gesunken.", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für
Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in
Nürnberg.
Arbeitslosenzahl im Februar: -30.000 auf 2.396.000 Arbeitslosenzahl im
Vorjahresvergleich: +23.000 Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert mehr...
- ZDK begrüßt "Urteil mit Augenmaß" Bonn (ots) - Ein Urteil mit Augenmaß - so beurteilt der Zentralverband Deutsches
Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) die gestrige Entscheidung des
Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) in Sachen Fahrverbote. Demnach kann ein
Verkehrsverbot für Dieselfahrzeuge unverhältnismäßig sein, wenn nach einer
Prognose auf hinreichend sicherer Grundlage der Grenzwert für Stickstoffdioxid
in Kürze eingehalten wird.
Laut dem Bundesumweltamt (UBA) hat sich im vergangenen Jahr die Luft in
deutschen Städten merklich verbessert*. Demnach ist der Jahresmittelgrenzwert mehr...
- Nutri-Score: Wichtige Forderungen des Lebensmittelverbands berücksichtigt Berlin (ots) - Die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score soll europäisch werden.
Neben der rechtssicheren Verwendung in allen Mitgliedstaaten sollen
erforderliche Anpassungen der Berechnungsgrundlage von unabhängigen
Wissenschaftlern diskutiert werden, um Widersprüche zu gängigen
Ernährungsempfehlungen aufzulösen. Damit haben sowohl das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als auch die Minister weiterer europäischer
Mitgliedstaaten bei einem ersten Treffen zum Nutri-Score wichtige Forderungen
des Lebensmittelverbands mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|