Kommentar / Eskalation in Syrien mit Ankaras Ansage = Von Kristina Dunz
Geschrieben am 28-02-2020 |
Düsseldorf (ots) - Diese Eskalation war absehbar. Sie macht das Versagen der
Vereinten Nationen, der EU, der Nato - und natürlich Russlands - im
Syrien-Konflikt noch einmal deutlich. Die Türkei marschierte im Oktober in
Nordsyrien ein, um eine Pufferzone im Grenzgebiet zu schaffen. Und, um von dort
die an der Seite der USA gegen den IS kämpfende Kurdenmiliz YPG zu vertreiben,
in der sie einen Ableger der kurdischen Terrororganisation PKK sieht. Die
Vereinigten Staaten machten den Weg dafür allen Ernstes frei, die Kurden fühlten
sich verraten. Der UN-Sicherheitsrat blieb tatenlos, die Nato überließ mutlos
die brisante Angelegenheit Washington und Ankara, und die EU verurteilte die
türkische Invasion als wirkungslos.
Nun wurden viele türkische Soldaten in der Region Idlib getötet. Offensichtlich
ist Russland daran beteiligt, das Damaskus hilft, die letzte Milizen-Hochburg
unter Kontrolle zu bringen - während Ankara dortige Rebellen unterstützt. Und
jetzt ruft die zündelnde Türkei nach Beistand der Nato. Die sichert Solidarität
im bisherigen Umfang zu, stellt aber keine zusätzliche Hilfe in Aussicht. Und
dennoch ist der Punkt erreicht, an dem die Türkei die Nato in den Konflikt
hineinziehen könnte. Europa dürfte sich jetzt bewegen. Allerdings nicht, weil
weiterhin täglich Zivilisten Opfer schlimmster Kriegsverbrechen werden, sondern
weil die Türkei droht, entgegen dem Abkommen mit der EU Flüchtlinge nach Europa
ziehen zu lassen. Fast eine Million Syrer sind auf der Flucht. Die EU muss neu
beraten. Syrien braucht einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Es
gibt eine Organisation, deren Name Hilfe verspricht und die das nicht einlöst:
die Vereinten Nationen. Da sitzen sie alle beisammen, nur leider nicht vereint,
und machen ihrem Namen keine Ehre. Welch ein Abgrund.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4533857
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
723159
weitere Artikel:
- Kommentar / Keine Panik, aber hohe Wachsamkeit = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Manchmal hilft ein Blick zurück, um das Hier und Jetzt zu
verstehen: In vielem erinnert die Verbreitung des Coronavirus an die
Schweinegrippe vor zehn Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation hatte damals
sogar eine Pandemie ausgerufen. Dass das Virus am Ende harmloser war als die
Erreger einer normalen Wintergrippe, konnte man bei Ausbruch nicht wissen.
Auch beim Coronavirus können die Experten die Gefährlichkeit bislang nicht
gänzlich einschätzen. Die Erfahrungen mit der Schweinegrippe können also kein
Anlass mehr...
- WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zur Einigung mit der Deutschen Umwelthilfe Bielefeld (ots) - Haben wirklich Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw in Paderborn
und Bielefeld gedroht? Die weitgehend auf weniger als 40 Mikrogramm gesunkenen
durchschnittlichen Stickoxid-Messwerte hätten das nicht zugelassen. Trotzdem
haben die juristischen Drohungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gewirkt.
Land, Bezirksregierungen und Städte haben nicht gesagt: Dann klagt doch! Dass
eine schwarz-gelbe Landesregierung ohne Not dazu beiträgt, in rot-grün regierten
Städten höchst umstrittene Verkehrsprojekte gegen das Auto zu legitimieren, mehr...
- Im Syrien-Konflikt ist Erdogan zu Putins Werkzeug geworden / Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - (...) Indem Präsident Putin Assad deckt, verhöhnt er nicht nur
Erdogan, der lange auf eine Allianz mit dem Kreml gehofft hatte. Er benutzt
diesen zugleich als Werkzeug. Putin will die Nato in ihrer Schwäche vorführen
und die EU auf ihre Rolle als Zahlmeister degradieren. Tatsächlich haben beide
Organisationen auf Erdogans Ruf nach Beistand wohl ganz nach Putins Geschmack
reagiert. Markige Worte der Solidarität, aber keine Taten - das spiegelt die
aktuellen Machtverhältnisse ebenso wider wie die fast panische Furcht mehr...
- Ankara erwartet Unterstützung von Deutschland Düsseldorf (ots) - In der Eskalation zwischen der Türkei, Russland und Syrien
hat Ankara auch klare Erwartungen an Berlin geäußert. "Wir erwarten von unserem
Partner und Nato-Verbündeten Deutschland Beistand und Unterstützung", sagte der
türkische Botschafter in Berlin, Ali Kemal Aydin, der Düsseldorfer "Rheinischen
Post" (Samstag). Er wies darauf hin, dass sein Land "der größte humanitäre
Geber der Welt" sei und zwei Drittel aller syrischen Flüchtlinge aufgenommen
habe. "De facto" versorge die Türkei neun Millionen syrische Flüchtlinge mehr...
- Linksparteichef Riexinger fordert Betriebsratspflicht in allen Unternehmen Düsseldorf (ots) - Linksparteichef Bernd Riexinger will mit seiner Partei einen
"sozial-ökologischen Systemwechsel" in Deutschland einleiten und fordert eine
Betriebsrats-Pflicht in allen Unternehmen bis hin zu Start-ups. "Die Linke muss
an einem Gesamtkonzept arbeiten, das konsequenten Klimaschutz, die Sicherung
industrieller Arbeitsplätze und die gerechtere Verteilung allgemeiner Güter wie
Bildung, Erziehung und Gesundheitsversorgung zusammenbringt. Das soll nichts
weniger als ein sozial-ökologischer Systemwechsel werden", sagte Riexinger mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|