Griechenland: Paritätischer kritisiert europäische Asylpolitik scharf
Geschrieben am 02-03-2020 |
Berlin (ots) - Als "schamlos" kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband den
aktuellen Kurs der Europäischen Union in der Flüchtlingspolitik und warnt vor
einer weiteren Eskalation der humanitären Lage an den europäischen Außengrenzen.
Der Verband fordert die deutsche Bundesregierung auf, sich für eine sofortige
Aufnahme der Flüchtlinge vor Griechenlands Grenzen, eine solidarische Verteilung
innerhalb der Europäischen Union und eine angemessene Unterstützung der Türkei
einzusetzen.
"Das, was gerade an der griechisch-türkischen Grenze passiert, ist eine wahre
Bankrotterklärung und des europäischen Gedankens unwürdig. Griechenland hat mit
Billigung der EU das individuelle Asylrecht, geltendes EU-Recht, außer Kraft
gesetzt. Das stellt eine echte Zäsur dar und darf nicht unwidersprochen
bleiben", kritisiert Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen
Gesamtverbands.
Der Paritätische sieht Deutschland und die Europäische Union in der
Verantwortung, aktiv zu werden und Verantwortung im Flüchtlingsschutz zu
übernehmen. Griechenland dürfe in der Situation nicht länger alleine gelassen
werden, sondern müsse befähigt werden, sich auch an geltendes EU-Recht zu
halten. "Das individuelle Asylrecht ist ein Menschenrecht und darf nicht
ausgehebelt werden. Wer Schutz sucht, hat ein Recht auf ein faires und
rechtsstaatliches Verfahren und muss dieses auch in Europa bekommen", so
Rosenbrock.
Außer der Bereitschaft, Schutzbedürftige aufzunehmen und Lasten und
Verantwortung innerhalb der Europäischen Union solidarisch zu teilen, fordert
der Paritätische die Schaffung weiterer legaler Wege der Zuwanderung nach
Deutschland und Europa. Dazu gehörten auch humanitäre Visa und verbesserte
Regelungen des Familiennachzugs. "Es kann nicht sein, dass die Europäische Union
den Flüchtlingsschutz komplett in die ohnehin schon überbelasteten Krisen- und
Transitstaaten abschiebt", so Rosenbrock. Die "solidarische Aufnahme von
Schutzsuchenden in der EU statt nationaler Abschottung" seien das Gebot der
Stunde.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, pr@paritaet.org, Tel.: 030 24636-305
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53407/4535655
OTS: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
723376
weitere Artikel:
- Keine unangemessenen Verbote Frankfurt (ots) - Manch einer wundert sich, dass zwar die Internationale
Tourismusbörse in Berlin wegen des Coronavirus abgesagt wird, nicht aber die
Buchmesse in Leipzig oder Fußballspiele. Unverändert fahren Züge durchs Land. In
Diskos und Clubs wird weiter getanzt, geschwitzt und geknutscht. Gut so - oder
geradezu fahrlässig? Deutschland von einem Tag auf den anderen abzuriegeln, das
öffentliche Leben so wie in der chinesischen Millionen-Metropole Wuhan, dem
mutmaßlichen Ausgangspunkt des Erregers, nahezu zum Erliegen zu bringen, mehr...
- NRW-Umweltministerin kritisiert Hamsterkäufe wegen Coronavirus Köln (ots) - NRW-Verbraucherministerin Ursula Heinen-Esser hat Hamsterkäufe
wegen des Coronavirus scharf kritisiert: "Das halte ich für komplett
übertrieben und sorgt unnötig für Panik", sagte die CDU-Politikerin dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Dienstagausgabe). Die Lebensmittelversorgung sei
"hervorragend" gesichert. Die Empfehlungen, sich jetzt verstärkt mit
Grundnahrungsmitteln einzudecken, könne sie deshalb nicht nachvollziehen. "Ich
halte Hamsterkäufe auch deshalb für unsinnig, weil vermutlich ein großer Teil
der Vorräte am mehr...
- Gewalt und Chaos an der griechisch-türkischen Grenze gefährden Kinderleben Berlin (ots) - Save the Children beobachtet mit großer Sorge die Situation der
Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze. Medienberichten zufolge ertrank
heute ein Kind bei der Überfahrt nach Lesbos. Kinder und Jugendliche sind unter
den Flüchtlingen und halten sich an der türkisch-griechischen Grenze auf. Viele
von ihnen sind auf sich gestellt und müssen im Freien übernachten. Bis Samstag
wurden mindestens 13.000 Menschen gezählt, allein an den Grenzübergängen
Pazarkule und Ipsala versammelten sich mehr als 3000 Menschen. Die mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung zu Syrien Halle (ots) - Die Europäische Union sollte, statt sich politisch und emotional
spalten zu lassen, die Nerven bewahren, zusammenrücken und ein langfristiges
Ziel klar definieren: Es geht um ein Syrien, in das die geflohenen Syrer eines
Tage zurückkehren können - mit erhobenem Haupt, mit neu gewonnenen beruflichen
Qualifikationen, mit neu gewonnener Welterfahrung und neu gewonnenen Kontakten
Für die Syrer läge darin das optimale Ende der Geschichte. Für die Europäer
brächte die Rückkehr der Syrer nach Syrien etwas Einendes. Es mag sein, mehr...
- Caritas baut Arbeit auf griechischen Inseln aus und fordert schnelle europäische Lösung zur Aufnahme von Geflüchteten Freiburg (ots) - Caritas-Präsident Peter Neher: "Europäische Werte werden an den
Grenzen Europas mit Füssen getreten"
"Die Szenen, die sich insbesondere an der türkisch-griechischen Grenze
abspielen, sind dramatisch. Bei allen diplomatisch-politischen Überlegungen
tritt völlig in den Hintergrund, dass es sich hier um Menschen handelt", so der
Caritas-Präsident. "Diese Menschen mussten alles zurücklassen und harren jetzt
in der Kälte aus, werden mit Tränengas abgewehrt und wissen einfach nicht
weiter. Ihre Instrumentalisierung durch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|