Kommentar / Mehr Zeichen gegen Rechtsextremismus = Von Gregor Mayntz
Geschrieben am 05-03-2020 |
Düsseldorf (ots) - Vor Hanau bemühte sich die AfD, den Eindruck von Mäßigung als
erster AfD-Pflicht entstehen zu lassen. Nach Hanau zeigte sich die AfD bemüht,
sprachlich weiter abzurüsten. Wäre dieser Kurs ernst gemeint gewesen, wäre im
Bundestag bei der Debatte über die Konsequenzen aus den rassistischen Morden von
Hanau eine gute Gelegenheit gewesen, sich einzureihen. Die AfD hätte Mitgefühl
und Trauer zeigen können. Sie tat es nicht. Sie hätte applaudieren können, als
Omid Nouripour von sich und anderen deutschen Abgeordneten sprach, die mit dem
Tode bedroht werden, und trotzig sagte, sie würden den Rassisten nicht ihren
Hass und schon gar nicht ihre Angst schenken. Alle klatschten unterstützend. Die
AfD nicht. Sie hielt sich lieber an einem "Ja, aber der Linksextremismus" und
"Ja, aber der Islamismus" fest. Natürlich muss jede extremistische Erscheinung
in den Blick genommen werden. Doch wenn der Rechtsextremismus den
Rechtsterrorismus bewirkt und zur größten Bedrohung von Demokratie und
Gesellschaft wird, ist ein "Ja, aber" keine Lösung.
Auf diesem Feld hat es über Jahrzehnte ein Defizit der Sicherheitsbehörden
gegeben. Nun werden eiligst Hunderte neue Stellen geschaffen, neue Referate,
neue Schwerpunkte bis hin in das Bundeskabinett gebildet. Das reicht jedoch
nicht aus. Auch das Parlament muss ran. Debatten wie die am Donnerstag sind
wichtig und können vieles offenlegen. Hinzukommen muss jedoch auch eine
Enquete-Kommission, die den Gründen von Rassismus, Antisemitismus und
Muslimfeindlichkeit auf den Grund geht und Strategien zu ihrer Bekämpfung
entwickelt. Das Parlament sollte zudem spiegelbildlich zum neuen
Kabinettsausschuss ebenfalls ein eigenes Gremium gegen Rechtsextremismus ins
Leben rufen. Kampf braucht auch Struktur.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4539059
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
723925
weitere Artikel:
- Schmerzensgeld der Kirche: Eine richtige Entscheidung / Kommentar von Sigrun Rehm Freiburg (ots) - Es ist verständlich, dass die Enttäuschung der
Betroffenenorganisationen nun groß ist. Und doch ist es richtig, dass sich die
katholische Kirche an den in anderen Fällen üblichen Zahlungen orientiert. Denn
wie wollte man begründen, dass der durch einen Priester erlittene Missbrauch
schwerer wiegt als der durch einen Trainer oder Lehrer? Doch vom Tisch ist der
Missbrauchsskandal damit keineswegs. Die Aufarbeitung der Verbrechen und ihrer
Vertuschung hat gerade erst begonnen. http://mehr.bz/khs66p
Pressekontakt: mehr...
- Hofreiter fordert schnelleren Kohleausstieg Düsseldorf (ots) - Bevor sich der Bundestag an diesem Freitag mit dem
Kohleausstiegsgesetz befasst, hat Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter ein
schnelleres Ende der Kohleverstromung gefordert. "Es ist unverantwortlich, dass
große Mengen an Kraftwerkskapazitäten später abgeschaltet werden als
ausgehandelt", sagte Hofreiter der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
Die Bundesregierung riskiere damit ihre eigenen Klimaziele. "Dass mit Datteln 4
ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen soll und Milliardenentschädigungen fürs
Nichtstun mehr...
- Absatz von Alkopops drastisch zurückgegangen Düsseldorf (ots) - Die Steuereinnahmen durch Alkopops sind in den vergangenen 15
Jahren um etwa 90 Prozent gesunken. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung
auf eine FDP-Anfrage hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag)
vorliegt. Demnach verdiente der Fiskus am Absatz solcher Mischgetränke aus
Limonade und Spirituosen, die insgesamt einen geringen Alkoholanteil aufweisen,
im vergangenen Jahr eine Million Euro. 2005 waren es noch 9,6 Millionen Euro
gewesen. Aus den stark rückläufigen Einnahmen lasse sich der Rückschluss mehr...
- Schulze dringt auf rasche Nachbesserungen beim Klimaschutz Düsseldorf (ots) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat nach der
Vorlage zweier Gutachten zu den Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung auf
rasche Nachbesserungen beim Klimaschutz gedrungen und will das Klimakabinett
erneut einberufen. "Mir ist wichtig, dass wir jetzt die notwendige Nachsteuerung
gerade in den Bereichen mit den absehbaren deutlichen Zielverfehlungen angehen",
heißt es in einem Brief von Schulze an die SPD-Bundestagsfraktion, der der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. "Dazu sollte das
Klimakabinett mehr...
- Bundesjustizministerin Lambrecht macht Druck für Kinderrechte im Grundgesetz Düsseldorf (ots) - Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Union dazu
aufgefordert, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern und will das Thema am
Sonntag im Koalitionsausschuss auf die Tagesordnung setzen. "Wir haben uns im
Koalitionsvertrag ganz klar darauf verständigt, dass diese Grundgesetzänderung
kommen soll", sagte Lambrecht der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
Ihr Vorschlag sei ausgewogen und beruhe auf dem Ergebnis einer
Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Lambrecht erklärte weiter: "Eine zügige Einigung und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|