Kommentar / Konkrete Hilfe gegen eine Bankrotterklärung = Von Alev Dogan
Geschrieben am 06-03-2020 |
Düsseldorf (ots) - Es ist, man muss es so sagen, eine Bankrotterklärung. Eine
Bankrotterklärung der Bundesregierung, der EU, der sogenannten
Wertegemeinschaft. Nicht etwa, weil ihr Handeln in der Flüchtlingspolitik ein
moralisches Desaster ist, sondern weil die Akteure gar nicht erst handeln.
Arbeitsverweigerung in Staatskarossen.
Nach der Flüchtlingskrise 2015 hat sich Europa vom türkischen Staatspräsidenten
eine Pause erkauft: Halte uns die Flüchtlinge vom Hals. Nun ist die Pause
vorbei, und in der Zwischenzeit ist was passiert? Nichts. Wir sehen dieselben
Bilder wie vor fünf Jahren und denken: Irgendwas muss doch diesmal anders sein.
Es muss doch einen Plan geben. Man kann doch nicht zweimal von derselben Sache
überrascht werden.
Doch, und man sieht sogar noch mehr: Man kann, um vom eigenen Versagen und den
ganz konkreten Menschen abzulenken, das Thema abstrahieren und auf die
politische Machtebene heben. Dann geht es nicht mehr um Flüchtlinge, die Schutz
suchen und das Recht auf einen Asylantrag haben, sondern um Erdogan gegen die
EU. Dann warnt Österreichs Kanzler, die EU dürfe "Erdogans Spiel" nicht
mitspielen, und die Kommissionspräsidentin sagt: "We will hold the line".
Und nun sind es die Ebenen darunter, die angesichts dieser beschämenden
Schockstarre den Vorwärtsgang einlegen. Oberbürgermeister, Landespolitiker,
Kirchenvertreter und Ehrenamtler sehen das sehr konkrete Problem, stellen sehr
konkrete Forderungen und artikulieren eine sehr konkrete Bereitschaft zur Lösung
zumindest einiger Probleme. Sie sagen: Wir haben Platz, wir haben personelle
Kapazitäten, lasst uns die Kinder aus den Flüchtlingscamps holen. Von der
Bundesregierung erwarten sie nicht mehr als den rechtlichen Rahmen - nach dem
Motto: Zu mehr seid ihr ohnehin nicht fähig.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/30621/4540051
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
724096
weitere Artikel:
- Aufnahme von Flüchtlingen: Zumindest kleine Gesten / Kommentar von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Eigentlich ist es ein bescheidener Appell, in anderen Zeiten
wäre es fast ein mutloser: Lasst uns wenigstens ein paar Flüchtlinge mehr
aufnehmen. Wenigstens Kinder, Alte und Kranke. Wenigstens die aus den
Lager-Slums auf den griechischen Inseln, die ohnehin schon in der EU sind.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und sieben
Oberbürgermeister, darunter der Freiburger Martin Horn, wollen mit ihren
Aufrufen ein Zeichen setzen. Eine große Lösung für das Flüchtlingsdrama an der
Südgrenze der mehr...
- Walter-Borjans dringt wegen Coronakrise auf vorgezogene Soli-Abschaffung Düsseldorf (ots) - Angesichts wirtschaftlicher Folgen durch die Ausbreitung des
Coronavirus hat SPD-Chef Norbert Walter-Borjans auf eine vorgezogene Abschaffung
des Solidaritätszuschlags zum 1. Juli für 80 Prozent der Steuerzahler gedrungen.
Vor dem Koalitionsausschuss an diesem Sonntag sagte Walter-Borjans der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag): "Ein früheres Soli-Ende hätte
angesichts der konjunkturellen Gefahren durch das Coronavirus eine positive
Wirkung." Da müssten CDU und CSU Vernunft walten lassen und mitziehen, so der mehr...
- Grünen-Chefin Baerbock fordert neues EU-Türkei-Abkommen Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat das EU-Türkei-Abkommen
als "gescheitert" bezeichnet und ein "neues, rechtsstaatlich garantiertes
Abkommen" gefordert. "Statt dieses gescheiterten Deals brauchen wir ein neues,
rechtsstaatlich garantiertes Abkommen, das aus den Fehlern der Vergangenheit
lernt, dafür sorgt, dass Menschen gut versorgt sind und die 27 EU-Staaten nicht
wie Dominosteine umfallen, wenn Erdogan einmal pustet", sagte Baerbock der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Der Deal sei nicht erst in den mehr...
- Grünen-Chefin Baerbock fordert 35-Stunden-Woche in der Pflege bei vollem Lohnausgleich Düsseldorf (ots) - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat für die Pflege eine
35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert und die bisherige
Konzertierte Aktion Pflege der Bundesregierung kritisiert. "Ich könnte mir
vorstellen, dass wir in Berufen mit einer hohen psychischen und physischen
Arbeitsintensität, wie der Pflege, die aufs Kreuz gehen und in denen Menschen im
Zweifel auch schon mit 50 Jahren aufgeben müssen, zu einer Arbeitszeitverkürzung
kommen: Also 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich", sagte Baerbock der
Düsseldorfer mehr...
- Kassenarztchef: Bundesweite Schulschließungen wären "hysterische Überreaktion" Osnabrück (ots) - Kassenarztchef: Bundesweite Schulschließungen wären
"hysterische Überreaktion"
Gassen: Verbot von Großveranstaltungen "nicht zielführend" - Bevölkerung "wie in
Corona-Schockstarre"
Osnabrück. Kassenarztchef Andreas Gassen hat scharfe Kritik an wiederholten
Rufen nach "Corona-Schulferien" geübt: "Bei wenigen Hundert Infizierten in
Deutschland wären bundesweite Schulschließungen eine hysterische Überreaktion",
sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|