Fast jeder sechste Arbeitnehmer in Deutschland ist überqualifiziert
Geschrieben am 11-03-2020 |
Osnabrück (ots) - Fast jeder sechste Arbeitnehmer in Deutschland ist
überqualifiziert
Daten der Bundesagentur für Arbeit - Linke: "Arbeit-um-jeden-Preis"-Politik hat
Potenzial vernichtet
Osnabrück. Fast jeder sechste Arbeitnehmer in Deutschland ist überqualifiziert.
Gut 5,1 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (15,7 Prozent) haben
einen Job mit einem Anforderungsprofil unterhalb der eigenen Qualifikation. Das
geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der
Links-Fraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.
Männer sind demnach mit 14,5 Prozent seltener betroffen als Frauen mit 17,2
Prozent. Weitaus höher ist der Anteil überqualifizierter Beschäftigter bei
Minijobs. Mit 20,5 Prozent ist fast jede fünfte geringfügig beschäftigte Person
betroffen. In den alten Bundesländern liegt der Anteil Überqualifizierter
niedriger als in den neuen Bundesländern - und zwar sowohl bei
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (15,3 Prozent gegenüber 17,6 Prozent)
als auch bei Minijobbern (19,8 gegenüber 25,6 Prozent).
Die Auswertung (Stichtag: 30. Juni 2019) fußt auf der Annahme, dass
Helfertätigkeiten keinen Abschluss, Fachkräfte- und Spezialistentätigkeiten
einen Berufsabschluss, jedoch keinen Hochschulabschluss sowie
Expertentätigkeiten einen Hochschulabschluss erfordern. Niedrigere
Anforderungsniveaus gehen typischerweise mit einer niedrigeren Bezahlung einher.
So liegt nach den Daten der Bundesagentur für Arbeit das Durchschnittsentgelt
von Fachkräften 793 Euro höher als das Durchschnittsentgelt der Helfer.
"Wer unter seiner Qualifikation arbeitet, ist nicht nur häufig im Arbeitsleben
unzufrieden und verdient weniger. Auch die bisherige Qualifikation wird
schleichend entwertet", beklagte Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische
Sprecherin der Links-Fraktion, in der NOZ. Das verschlechtere langfristig die
Arbeitsmarktchancen der Betroffenen. Seit rund 15 Jahren setze die
Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung auf "Arbeit um jeden Preis", was in
großem Stil Arbeitsmarktpotenzial vernichtet habe, kritisierte die
Fachpolitikerin. Das zeige sich besonders in den neuen Bundesländern, die sowohl
höhere Arbeitslosenquoten als auch einen höheren Anteil überqualifizierter
Beschäftigter auswiesen.
Zimmermann forderte: "Die widersinnigen Sperrzeiten und Sanktionen gegen
Erwerbslose müssen abgeschafft und stattdessen Erwerbslose bei der Suche nach
qualifikationsgerechter Beschäftigung wirksam unterstützt werden." Außerdem
müssten Minijobs als Beschäftigungsform "abgeschafft und durch
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ersetzt werden".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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