Kommentar / Trumps Einreisesperre ist Schaufensterpolitik = Von Holger Möhle
Geschrieben am 12-03-2020 |
Düsseldorf (ots) - Für Donald Trump ist der Fall klar. Europa ist schuld. Europa
hat es verschlafen. Europa hat zu lange tatenlos Chinesen über den Kontinent
reisen lassen und es versäumt, sich früh gegen das Coronavirus zu wappnen. Die
Welt ist einfach, selbst in Corona-Zeiten, wenn man Trump ist. Gut und Böse,
good deal und bad deal. Also muss dieses Europa, mit dem er kein
Freihandelsabkommen schließen möchte und das sich auf Kosten der USA seine
Sicherheit innerhalb der Nato bezahlen lässt, jetzt draußen bleiben. 30 Tage
Einreisesperre für alle Europäer aus dem Schengen-Raum. Trump macht die Grenzen
dicht. Nur die Briten dürfen rein.
Trump befindet sich bereits im US-Vorwahlkampf. Er ist auch in diesem Fall
Populist. Einfach, für jeden zu verstehen. Amerika wieder stark machen? Durch
Abschottung, durch eine Politik, die multilaterale Abkommen zerstört und
möglichst durch bilaterale Verträge ersetzt, durch Einreisesperren und
geschlossene Grenzen. Europa sollte diese indiskutablen Politikversuche am
besten ignorieren, weil eine Antwort auf unausgegorene Ideen die Sache nicht
besser macht. Trump bleibt Trump, unverbesserlich, unbelehrbar, ein
Nicht-Politiker, der sich anschickt, für eine zweite Amtszeit US-Präsident zu
bleiben.
Die 30-Tage-Einreisesperre für Europäer - mit Ausnahme der Briten - ist reine
Schaufensterpolitik, völlig untauglich, das Coronavirus einzudämmen.
International renommierte Virologen haben dieser Tage mehrfach darauf verwiesen,
dass Grenzschließungen nichts bringen, weil eine größere Verbreitung dann droht,
wenn die Grenzen zu einem späteren Zeitpunkt wieder geöffnet werden. Deswegen
ist es wichtig, das Gesundheitssystem jetzt bestmöglich aufzustellen und die
Ausbreitung zu verlangsamen. Trump hätte jetzt Zeit, darüber nachzudenken. Ob 30
Tage dazu reichen?
www.rp-online.de
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