Kommentar: neues deutschland über Zusagen der Bundesregierung für humanitäre Hilfe
Geschrieben am 27-04-2020 |
Berlin (ots) - Untätig in Sachen Solidarität ist die Bundesregierung nicht. 300 Millionen Euro hat das Auswärtige Amt nun für humanitäre Hilfen im Kampf gegen das Coronavirus in ärmeren Ländern zugesagt. Ende März hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres an die Weltgemeinschaft appelliert, in den Nothilfefonds der UN einzuzahlen, um den Ländern unter die Arme zu greifen, "die sich bereits inmitten humanitärer Krisen befinden, die durch Konflikte, Naturkatastrophen und Klimawandel verursacht werden". Zwei Milliarden Dollar mindestens hat Guterres an Mitteln veranschlagt.
Die Zusage des Auswärtigen Amts schließt sich an andere an: Das Entwicklungsministerium von Gerd Müller hat ein Sofortprogramm über eine Milliarde Euro aufgelegt, fordert drei Milliarden Euro mehr im anstehenden Nachtragshaushalt und setzt sich international für einen Schuldenerlass für die 47 ärmsten Länder ein. All das ist hilfreich, so es denn umgesetzt wird.
Bei all diesen durchaus löblichen Initiativen stellt sich die Frage, warum die Bundesregierung auf EU-Ebene nicht einmal einen Vorstoß unternimmt, um die Camps auf den griechischen Inseln angesichts der Corona-Krise zu evakuieren. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass sie zu "pandemischen Hotspots" zu werden drohen. 42 000 Menschen zu evakuieren, das müsste für die EU ein Klacks sein. Auch von Maas und Müller hört man dazu nichts.
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