DJV-Vorsitzender: Journalismus gehört zur Daseinsvorsorge/Frank Überall warnt zum "Tag der Pressefreiheit" (3. Mai) vor Druck auf die Arbeit unabhängiger Medien
Geschrieben am 01-05-2020 |
Köln (ots) - Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Überall, sieht unabhängigen, professionellen Journalismus als Teil der Daseinsvorsorge in einer demokratischen Gesellschaft. "Es macht einen Unterschied, ob man ausschließlich auf eine wilde Mischung aus Informationshäppchen und Unterhaltungs-Fastfood in sozialen Netzwerken setzt oder auf unabhängigen Journalismus", schreibt der 49-Jährige in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) zum "Tag der Pressefreiheit" an diesem Sonntag (3. Mai). Um die Pressefreiheit von der bloßen Meinungsfreiheit abzugrenzen, "müssen wir uns den Wert journalistischer Arbeit bewusst machen", fordert Überall. In der Corona-Krise sei das Vertrauen in die redaktionellen Veröffentlichungen deutlich gestiegen. "Die zuweilen angekratzte gesellschaftliche Stimmung hat sich klar zu Gunsten des Journalismus entwickelt. Den meisten Menschen ist es wichtig, was berichtet wird, und sie vertrauen denen, die das machen. Das ist eine gute Entwicklung in schlechten Zeiten." Überall bezeichnete die Beobachtung, Kritik und Kontrolle von Politik, Justiz und Polizei auch und gerade in einer Krisenzeit wie der gegenwärtigen als Kernaufgabe professioneller Medien. Willkürliche Einschränkungen unliebsamer Berichterstattung durch die Mächtigen verglich Überall mit dem Versuch, einer Gesellschaft den Zugang zu Medikamenten oder Lebensmitteln zu nehmen. "Geistige Nahrung, auch in Form eines unabhängigen Journalismus, ist einer der wichtigsten Bausteine der Demokratie. Zur Erhaltung der Pressefreiheit gehört deshalb auch die Beantwortung der Frage, wie eine Vielfalt der Angebote im Medienbereich sichergestellt werden kann."
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