Beschäftigte an den Flughäfen nicht vergessen - gemeinsame Initiative von Flughafenverband ADV und ver.di: Bitte um Unterstützung durch Bund und Länder
Geschrieben am 15-05-2020 |
Berlin (ots) - Nach dem fast vollständigen Erliegen des Passagierverkehrs an den deutschen Flughäfen sind der Flughafenverband ADV und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in großer Sorge um die Zukunftsfähigkeit von mehr als 180.000 Arbeitsplätzen, davon ca. 40.000 direkt bei den Flughafengesellschaften. Verband und Gewerkschaft ersuchen die Unterstützung durch Bund und Länder.
Flughafenbetreiber bieten gute und sichere Arbeitsplätze - das gilt bis heute und soll auch weiter gelten! Die Covid19-Krise und der Zusammenbruch im Luftverkehr werden an den Flughäfen nicht spurlos vorbeigehen. Arbeitsplätze sind akut gefährdet. Der Flughafenverband ADV und ver.di richten in einer gemeinsamen Initiative einen dringenden Appell an Bund und Länder, ihrer Gesamtverantwortung für den Luftverkehr in Deutschland gerecht zu werden und auch den Flughäfen Unterstützung zu leisten.
"Es herrscht Alarmstufe Rot - ganz gleich, ob Beschäftigte bei den Flughafengesellschaften, bei den Bodenverkehrsdiensten oder in den Catering-Unternehmen, ob in der Flugzeugwartung, in der Logistik oder in Dienstleistungsunternehmen auf dem Vorfeld rund ums Flugzeug oder im Flughafenterminal - sie alle sind nachhaltig von der Corona-Krise betroffen", fasst der ADV-Präsident, Dr. Stefan Schulte, die prekäre Situation zusammen. Bereits heute befinden sich ca. 80 Prozent der Beschäftigten an den Flughäfen in Kurzarbeit.
Gleichzeitig kommt den Flughäfen eine zentrale Bedeutung bei der Aufrechterhaltung stabiler Logistik- und Versorgungsketten zu. Es geht um die Luftfracht zur Versorgung mit lebenswichtigen Gütern. Aber auch um die zunehmenden Krankentransporte und Sonderverkehre, wie z. B. die Einreisen von Erntehelfern. Sowohl Bundes- als auch Landesregierungen legen größten Wert darauf, dass alle Flughäfen betriebsbereit und anfliegbar sind. "Die Corona-Krise hat alle ADV-Flughäfen in eine rapide Talfahrt geführt, und trotzdem stehen die Flughäfen zu ihrer Daseinsvorsorge und gewährleisten einen Flugbetrieb an ihren Standorten. Das verdient eine finanzielle Würdigung und Unterstützung durch die Bundesregierung", so Dr. Stefan Schulte in seinem Ruf an die Politik.
Mittlerweile sind den Flughäfen über 95 Prozent ihrer Umsätze weggebrochen. Pro Monat fehlen den deutschen Flughäfen 500 Millionen Euro an Einnahmen. Gleichzeitig fallen jeden Monat Vorhaltekosten von 170 Mio. Euro zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft an.
Ein Flugbetrieb ohne Einnahmen lässt sich auf Dauer nicht durchhalten. Die von den Flughäfen eingeleiteten Sparmaßnahmen können den Einnahmerückgang nicht auffangen. Die neuen Regelungen zur Kurzarbeit helfen sehr, den betriebswirtschaftlich notwendigen Abbau von Arbeitsplätzen zu verhindern, greifen aber nur für einen Übergangszeitraum. Eine wirkliche Erholung des Luftverkehrs ist nicht vor 2023 realistisch. Experten weisen zu Recht darauf hin, dass kaum eine Branche länger von den Auswirkungen der Covid19-Krise betroffen sein wird als der Luftverkehr.
"Die Unterstützung der Bundesregierung für die deutschen Airlines ist wichtig und richtig. Aber es kann nicht sein, dass darüber die Flughäfen und ihre Beschäftigten in Vergessenheit geraten und keine Hilfen erhalten. Luftverkehr findet ohne die Infrastruktur am Boden nicht statt. Das betrifft neben den Flughäfen selbst auch viele zehntausend Arbeitsplätze bei unabhängigen Dienstleistern und ausgegliederten Töchtern der Flughäfen. Die Flughafenbetreiber werden alle geeigneten Maßnahmen umsetzen, um die Beschäftigung - soweit vertretbar je nach Verkehrsentwicklung - zu erhalten", erklärt der ADV-Präsident.
Konkret fordern der Flughafenverband ADV und ver.di, dass den Flughäfen zumindest die Vorhaltekosten für ihre Betriebsbereitschaft erstattet werden. Zur Deckung der Vorhaltekosten sind die Flughäfen auf kompensatorische Zuwendungen angewiesen. Für eine gesicherte Liquidität müssen die Flughäfen endlich Zugang zu den Sonderkreditprogrammen der KfW und der Länder erhalten.
Pressekontakt:
Sabine Herling
Fachbereichsleitung Verbandskommunikation / ADV-Pressesprecherin
Tel.: +49 30 310118-22
Mobil: +49 176 10628298
herling@adv.aero
Isabelle B. Polders
Fachbereichsleitung Verbandskommunikation / ADV-Pressesprecherin
Tel.: +49 30 310118-14
Mobil: +49 173 2957558
polders@adv.aero
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/44169/4598268
OTS: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen
Original-Content von: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
733329
weitere Artikel:
- Brandner: Neuer Präsident gefährdet Akzeptanz des Bundesverfassungsgerichts Berlin (ots) - Heute wurde der CDU-Politiker und langjährige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Stephan Harbarth durch den Bundesrat zum neuen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts gewählt. Sein Vorgänger Andreas Voßkuhle schied turnusmäßig nach zwölf Jahren aus dem Amt aus.
Stephan Brandner, ehemaliger Rechtsausschussvorsitzender und Justiziar der AfD-Fraktion im Bundestag, kritisiert die Personalie deutlich. Er stellt dabei nicht nur auf die enormen Nebeneinkünfte, die Harbarth als Bundestagsabgeordneter mehr...
- Gauland: EU geht immer aggressiver gegen ihre Mitglieder vor Berlin (ots) - Zum Vorgehen der EU gegen diverse Mitgliedsstaaten erklärt der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland:
"Österreich wird jetzt von der EU-Kommission wegen seiner Regelungen zum Kindergeld verklagt. Gegen die Briten leitet die Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Regelungen zum Familiennachzug ein. Gegen Polen wird ein Verfahren eingeleitet, weil die dortige Justizreform mutmaßlich den Vorrang von EU-Recht infrage stellt und Ungarn wird für die Festsetzung illegaler Migranten verurteilt.
Auch dem sonst so willfährigen mehr...
- Schielke-Ziesing: Kein SPD-Wahlkampf auf dem Rücken bedürftiger Rentner Berlin (ots) - Seit Monaten weisen Experten, von der Bertelsmann-Stiftung bis hin zu den Arbeitgeberverbänden, von der Deutschen Rentenversicherung bis hin zur OECD auf gravierende Fehlstellen der Grundrente hin.
Die rentenpolitische Sprecherin der AfD-Bundestagsfraktion, Ulrike Schielke-Ziesing, kritisiert das Festhalten an der Grundrente:
"Es existieren verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Grundrente und die Umsetzung ist ein Kraftakt, dem ein mäßiges Ergebnis im Einführungsjahr 2021 gegenübersteht. Gerade einmal 75 Euro beträgt der mehr...
- Deutsche Umwelthilfe begrüßt rechtskräftige Gerichtsentscheidung des VGH Mannheim zu Euro 5 Dieselfahrverboten im Stuttgarter Stadtgebiet ab 1. Juli 2020 Berlin (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe begrüßt den klaren Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) Baden-Württemberg, das die vorangegangene Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stuttgart in der Zwangsvollstreckung von Dieselfahrverboten in Stuttgart bestätigt: Damit werden die Dieselfahrverbote bis einschließlich Euro 5 auf das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet ab 1. Juli 2020 ausgedehnt. Der Beschluss vom heutigen Tag ist rechtskräftig. Außerdem muss die Landesregierung Baden-Württemberg ein Zwangsgeld in Höhe von 25.000 Euro an die Deutsche mehr...
- Connemann: Museen digital entdecken Berlin (ots) - Vielfältige Angebote der Museen machen den virtuellen Besuch spannend - für jeden
Am Sonntag, den 17. Mai 2020, findet der Internationale Museumstag statt. Das diesjährige Thema lautet 'Das Museum für alle - Museen für Vielfalt und Inklusion'. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Gitta Connemann:
"Museen sind Erinnerungsorte - und mehr. Sie sind auch Kultur-, Informations- und Begegnungszentren. Mit 6.800 dieser Schatztruhen hat Deutschland eine weltweit einmalige Museumslandschaft. Jeder Besuch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|