Importpreise im April 2020: -7,4 % gegenüber April 2019
Geschrieben am 29-05-2020 |
Wiesbaden (ots) -
Importpreise, April 2020 -1,8 % zum Vormonat -7,4 % zum Vorjahresmonat
Exportpreise, April 2020 -0,4 % zum Vormonat -1,1 % zum Vorjahresmonat
Die Importpreise waren im April 2020 um 7,4 % niedriger als im April 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte es einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr zuletzt im Oktober 2009 mit -8,1 % gegeben. Im März 2020 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei -5,5 % gelegen, im Februar 2020 bei -2,0 %. Gegenüber dem Vormonat März 2020 fielen die Importpreise im April um 1,8 %.
Rückgang der Importpreise für Erdöl um fast 70 %
Der Rückgang der Importpreise gegenüber April 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im April 2020 um 54,6 % billiger als im April 2019 (-21,6 % gegenüber März 2020). Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 68,9 %. Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen 52,3 % und die Preise für Erdgas 39,2 % unter denen von April 2019. Ein maßgeblicher Teil des Preisrückgangs bei Energieprodukten kann auf die gesunkene Nachfrage angesichts der aktuellen Corona-Pandemie zurückgeführt werden.
Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im April 2020 um 1,2 % niedriger als im April 2019 (-0,3 % gegenüber März 2020). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 2,6 % unter dem Stand des Vorjahres (-0,6 % gegenüber März 2020).
Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern, aber deutliche Preissteigerungen bei Edelmetallen
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter sanken im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 % und gegenüber dem Vormonat um 1,0%. Im Vergleich zu April 2019 verbilligten sich unter anderem Rohkupfer (-17,1 %), Kunststoffe in Primärformen (-11,3 %), elektronische Bauelemente (-8,0 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-7,9 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus nach wie vor erheblich über dem Niveau des Vorjahresmonats (+27,8 %), auch wenn sie gegenüber dem Vormonat um 5,0 % sanken.
Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im April 2020 um 0,2 % unter denen von April 2019. Gegenüber dem Vormonat März 2020 stiegen sie um 0,2 %. Während unter anderem Smartphones (-10,9 %) und Tablets (-10,3 %) billiger waren, wurden Mess-, Kontroll-, Navigations- und ähnliche Instrumente und Vorrichtungen zu 1,9 %, Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zu 1,4 % und Maschinen zu 1,1 % höheren Preisen als im April 2019 importiert.
Gebrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 0,7 % teurer. Die Importpreise für Verbrauchsgüter stiegen um 1,1 %. Die Einfuhrpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 6,8 % höher als im April 2019 (+0,3 % gegenüber dem Vormonat). Während insbesondere Paprika (+37,3 %), lebende Schweine (+27,3 %), Zitrusfrüchte (+18,4 %) und Rohkaffee (+17,2 %) deutlich teurer waren als vor einem Jahr, wurde vor allem Wurzel-, Zwiebel- und Knollengemüse (-17,5 %) sowie Getreide (-2,5 %) zu niedrigeren Preisen importiert.
Der Index der Ausfuhrpreise lag im April 2020 um 1,1 % unter dem Stand von April 2019. Einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr hatte es letztmalig im Juli 2016 (-1,5 %) gegeben. Im März 2020 hatte die Jahresveränderungsrate bei -0,5 % und im Februar 2020 bei +0,3 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat März 2020 fielen die Ausfuhrpreise im Durchschnitt um 0,4 %.
Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2. Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Einfuhrpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
Weitere Auskünfte erhalten Sie über: Import- und Exportpreisindizes, Telefon: +49 (0) 611 / 75 23 02, www.destatis.de/kontakt
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