Abschied von der Auto-Perspektive / Kommentar von Joachim Fahrun zur Berliner CDU
Geschrieben am 06-06-2020 |
Berlin (ots) - Kurzform: Es ist ein politischer Perspektivwechsel: Die Berliner CDU schwenkt um, denn nur aus der Perspektive der Autofahrer und ihrer Lobby lassen sich in Berlin keine Wahlen gewinnen, schon gar nicht in den Innenstadtbezirken. So tut die Partei gut daran, sich verkehrspolitisch breiter aufzustellen. Die CDU ist in der wichtigen Diskussion um die urbane Verkehrswende und die lebenswerte Stadt wieder auf dem Spielfeld. Das öffnet auch eine Perspektive für Schwarz-Grün. Nun muss sich die neue Sicht auf die Mobilität noch im politischen Alltag durchsetzen.
Der vollständige Kommentar: Es ist ein politischer Perspektivwechsel: Die Berliner CDU schwenkt um, denn nur aus der Perspektive der Autofahrer und ihrer Lobby lassen sich in Berlin keine Wahlen gewinnen, schon gar nicht in den Innenstadtbezirken. So tut die Partei gut daran, sich verkehrspolitisch breiter aufzustellen. Vorfahrt für Busse und Bahnen, Angebote für Radfahrer und eine intelligente Vernetzung aller Verkehrsträger sollen die Menschen animieren, den eigenen Wagen abzuschaffen. Mit diesem Schwenk in der Mobilitätspolitik geht die Union auch inhaltlich auf die grünen Milieus zu, die sie ansprechen will. Verkehrspolitik für die ganze Stadt und alle Bürger möchte CDU-Landeschef Kai Wegner machen, pragmatisch und ideologiefrei. Das klingt immer gut. Die Frage ist, was das für das Verhalten der CDU in den Debatten um die Verteilung von knappem Stadtraum bedeutet. Man muss Pop-up-Radwege nicht toll finden. Wer aber mehr Platz für Radfahrer fordert und nicht bereit ist, ihnen diesen auch auf der Kantstraße oder dem Kottbusser Damm zu geben, drückt sich um die Auseinandersetzung herum. Wer Carsharing und gepoolte Fahrten mehrerer Menschen im Kleinbus propagiert, muss auch bereit sein, das Parken für private Pkw zu verteuern und zu verknappen. Wer Busse beschleunigen möchte, muss den Autos eine Busspur abknapsen. Wer Menschen zum Umsteigen animieren möchte, sollte auch in CDU-geführten Außenbezirken mit dem Ausbau der Rad-Infrastruktur beginnen. Wer U-Bahnen fordert, muss vielleicht mangels Geld auf neue Straßen verzichten. Immerhin: Die CDU ist in der wichtigen Diskussion um die urbane Verkehrswende und die lebenswerte Stadt wieder auf dem Spielfeld. Das öffnet auch eine Perspektive für Schwarz-Grün. Nun muss sich die neue Sicht auf die Mobilität noch im politischen Alltag durchsetzen.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/53614/4615948
OTS: BERLINER MORGENPOST
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
735910
weitere Artikel:
- Cannabis-Legalisierung - Piraten sehen positives Zeichen Stuttgart (ots) - Die Länder Bremen und Thüringen stellen einen Antrag im Bundesrat mit der Forderung an die Bundesregierung, eine kontrollierte Abgabe von Cannabis im Rahmen von Versuchsprojekten zu ermöglichen. [1] Die Piratenpartei befürwortet diesen Antrag.
"Dieser Antrag ist endlich ein Vorstoß in Richtung der Legalisierung, die Cannabis-Prohibition lässt sich schon lange nicht mehr glaubwürdig verteidigen", so Landesvorsitzender Borys Sobieski. "Umso enttäuschender ist es, dass Baden-Württemberg den Antrag nicht mitgestellt hat. Bei den mehr...
- Gesundheitsminister Spahn fordert europäische "Gesundheits-Nato" zur Bekämpfung von Pandemien Düsseldorf (ots) - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine europäische "Gesundheits-Nato" zur Bekämpfung von Pandemien gefordert. "Europa braucht einen besseren Mechanismus für Gesundheitskrisen, so wie wir auch einen für Finanzkrisen gefunden haben: Die EU als Kern eines Bündnisses zur gegenseitigen Unterstützung im Pandemiefall, eine Art Gesundheits-Nato", sagte Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Spahn betonte weiter, um schnell handlungsfähig zu sein, wenn in einem Mitgliedsstaat ein Virus ausbreche, brauche es gemeinsame mehr...
- Gesundheitsminister Spahn zeigt sich besorgt über "dichtgedrängte Menschenmassen" bei Demos Düsseldorf (ots) - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich angesichts der anhaltenden Pandemie besorgt über die zahlreichen Demonstrationen geäußert. "Es besorgt mich, wenn ich manche Bilder dicht gedrängter Menschenmassen im Park oder auf Demonstrationen sehe" sagte Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Er betonte: "Wir haben gemeinsam viel erreicht. Nun haben wir es durch unser Verhalten selbst in der Hand, ob wir Deutschen den schwierigsten Teil der Pandemie hinter uns haben." Weiter mahnte Spahn: "Nach den schwierigen Wochen mehr...
- NRW-Gesundheitsminister bei Corona-Lage vorsichtig optimistisch Düsseldorf (ots) - Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Landtagsabgeordneten eine Woche vor Auslaufen der "epidemischen Lage von landesweiter Tragweite" über den Stand der Infektion im Land informiert. "Es ist nun Aufgabe der Abgeordneten, die aktuelle Lage zu bewerten und über eine mögliche Verlängerung zu entscheiden", sagte Laumann der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Als der für den Infektionsschutz zuständige Minister könne er nur betonen: Die Zahlen entwickelten sich in eine sehr erfreuliche mehr...
- Risse in der Bayern-Koalition - Social Distancing auf Bayerisch Straubing (ots) - Während die CSU nach Meinungsumfragen schon wieder in die Nähe einer absoluten Parlamentsmehrheit rückt, treten die Freien Wähler (FW) nicht nur auf der Stelle, sondern befindet sich sogar im demoskopischen Rückwärtsgang. Beim Wahlgang 2018 brachten es die FW auf 11,6 Prozent, jetzt dümpeln sie um acht Prozent herum. Die um sich greifende Anspannung im Lager der FW ist ihrem Vorsitzenden Hubert Aiwanger anzumerken. Angestrengt versucht er, das Profil seiner Partei zu stärken, ohne allzu viel Missstimmung am Kabinettstisch aufkommen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|