BVR zur EU-Ratspräsidentschaft: Hilfspaket gegen Coronakrise realistisch dimensionieren und zügig beschließen
Geschrieben am 30-06-2020 |
Berlin (ots) - Mit der EU-Ratspräsidentschaft kommen auf Deutschland aus Sicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zwei große Aufgaben zu. Es gelte, die Folgen der Coronakrise einzudämmen und gleichzeitig die EU für die Zukunft fit zu machen. "Es kommt jetzt auf eine zügige Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen mit einem realistisch dimensionierten EU-Hilfspaket an. Seine konjunkturelle Wirkung kann das Hilfspaket nur entfalten, wenn es schnell verabschiedet wird. Dabei ist eine Einigung mit den 'Sparsamen Vier' erforderlich, denn die Einwände dieser vier EU-Staaten haben durchaus Berechtigung. Das Hilfsprogramm ist richtig auszutarieren, insbesondere was das Verhältnis von Zuschüssen zu Krediten anbelangt, und sollte nur so groß wie nötig ausfallen", erklärt BVR-Präsidentin Marija Kolak. "Wir dürfen zukünftige Generationen auch nicht überfordern, zudem ist die Mittelverwendung an sinnvolle und überprüfbare Ziele zu knüpfen, damit die Volkswirtschaften nachhaltig gestärkt werden. Hierzu zählen neben Verbesserungen im Gesundheitswesen natürlich die Digitalisierung, Innovationen und der Klimaschutz. Die Tilgung der aufgenommenen Schulden darf nicht zu weit in die Zukunft verschoben werden. Bei aller europäischen Solidarität darf die EU hier keine falschen Anreize setzen. Der Eintritt in eine gesamtschuldnerische Haftung ohne klare Verantwortlichkeiten etwa mit Corona-Bonds wäre der falsche Weg", so Kolak.
Im Finanzbereich müssten Banken gerade während der Krise weiter die Realwirtschaft ausreichend mit Krediten versorgen können. So habe der europäische Gesetzgeber mit der Verabschiedung des Bankenpakets, das Banken die Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen erleichtern soll, Handlungsfähigkeit und Augenmaß bewiesen. Diese Maßnahmen können zu sinnvollen Entlastungen führen und seien ein wesentlicher Beitrag Europas zur Bewältigung der Coronakrise. Die aktuelle Situation sei auch eine Chance, die bestehenden Maßnahmen der Regulierung auf Hemmnisse zu durchsuchen. Ebenso wichtig sei es, neue Belastungen gerade jetzt zu vermeiden. Das gelte auch im Feld der Bankenunion. Stabilität sei gerade in Krisenzeiten ein hohes Gut. Vorschläge zur Weiterentwicklung der Bankenunion sollten die präventiv wirkenden Institutssicherungssysteme wie die Sicherungseinrichtung der deutschen Genossenschaftsbanken, die wesentliche Beiträge zur Stabilität des Bankensystems leisten, berücksichtigen und bewahren.
Neben der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie werde das Thema Nachhaltigkeit Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft sein. "Für die genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken ist Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil ihres langfristig ausgerichteten Geschäftsmodells, daher unterstützen wir die Transformation zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem", unterstreicht Kolak. Dies erfordere aber auch geeignete Rahmenbedingungen. Ein Meilenstein sei die vom Europäischen Parlament im Juni beschlossene Verordnung zur Taxonomie, die eine einheitliche Definition im europäischen Markt für Nachhaltigkeit ermögliche. Die im nächsten Schritt festzulegenden technischen Evaluierungskriterien und Schwellenwerte für die ökologische Taxonomie sollten praktikabel und nicht überkomplex sein. Damit der Wandel gelingen kann, sollte eine Stärkung der Wachstumskräfte im Mittelpunkt der wirtschaftspolitischen Strategie stehen. Leistungsfähige Unternehmen in einem lebendigen Wettbewerb seien nötig, damit die klimapolitisch notwendigen Investitionen getätigt werden.
Bei der Digitalisierung bestehe der Schlüssel für fairen Wettbewerb in der Herstellung eines Level-Playing-Fields im Rahmen einer technologieneutralen Ausgestaltung der Regulatorik. Unabhängig von der zugrundeliegenden Technologie und unabhängig davon, ob die Tätigkeiten von Banken oder FinTechs ausgeführt werden, sollte sich eine Aufsicht am konkreten Risiko orientieren.
Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, presse@bvr.de, http://www.bvr.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/40550/4638324
OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
ken
Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
738959
weitere Artikel:
- Continentale Sachversicherung: UnfallGiro jetzt noch besser und leistungsstärker Dortmund (ots) - Optimierte Unfallrenten, eine deutlich vereinfachte Gesundheitsprüfung, höhere beitragsfreie Leistungen: Die Continentale hat ihre Unfallversicherung UnfallGiro überarbeitet und ausgebaut. Neben der XL- und der XXL-Variante gibt es nun auch einen TOP-Schutz. Verbesserungen im Kindertarif und in den Unfallschutzbriefen gehören außerdem zu den wichtigsten Neuerungen.
Schwerpunkt Unfallrenten
Die Unfallrenten stehen im Mittelpunkt von UnfallGiro. "Die Rente ist für uns der wichtigste Bestandteil der Absicherung. Denn die Folgen mehr...
- Gemeinsame Presseerklärung BMWi, BMF und KfW: 100 Tage KfW-Corona-Hilfe: Zehntausende Unternehmen profitieren von Unterstützung des Bundes im Kampf gegen Folgen der Pandemie Frankfurt am Main (ots) -
- Rund 70.000 Kreditanträge über rund 50 Mrd. EUR seit 23. März 2020 - 99 % der Anträge bereits entschieden - 98,5 % der Kreditanträge nicht größer als 3 Mio. EUR - In der Spitze rund 2.000 Anträge pro Arbeitstag, weit überwiegend sofort zugesagt - Digitalisierter Antrags- und Zusageprozess ermöglicht schnelle Bearbeitung einer hohen Zahl von Kreditanträgen
Seit dem Beginn der Förderprogramme der KfW-Corona-Hilfe am 23. März 2020 haben zehntausende Unternehmen von den Kredithilfen des Bundes im Kampf gegen die mehr...
- EANS-Adhoc: ams AG / ams announces the successful pricing of EUR 650 million and USD 400 million senior notes ------------------
No Keyword 30.06.2020
Premstaetten - Premstaetten, Austria (30 June 2020) -- ams (SIX: AMS), a leading worldwide supplier of high performance sensor solutions, announced today the successful pricing of EUR 650 million aggregate principal amount of senior notes due 2025 at a coupon of 6.00% per annum and of USD 400 million aggregate principal amount of senior notes due 2025 at a coupon of 7.00% per annum (collectively, the "Notes"), in connection with the proposed acquisition of OSRAM Licht AG ("OSRAM").
ams intends to mehr...
- Studie: Kunden stellen Banken und Sparkassen gutes "Corona-Zeugnis" aus / Dennoch sind im Lockdown bei jedem vierten Kunden auch Bankangelegenheiten liegen geblieben Frankfurt (ots) - Laut der aktuellen Studie "Banking-Trends 2020" haben Deutschlands Banken und Sparkassen auch während des Lockdowns ihr Angebot weitgehend aufrechterhalten können. So erreichten trotz nur sehr begrenzt geöffneter oder sogar komplett geschlossener Filialen acht von zehn der für die Studie befragten Kunden stets einen passenden Ansprechpartner. Neben der telefonischen Beratung stieg dabei die Zahl der Online-Nutzer weiter an. Jeder fünfte Kunde hat in den vergangenen Monaten finanzielle Angelegenheiten, für die er vorher noch in mehr...
- Experian erwirbt Mehrheit an Risk-Management-Einheit der Bertelsmann-Tochter Arvato Financial Solutions / Investition in die Zukunft: Zweitgrößte Kreditauskunftei Deutschlands wird Teil von Experian ( Dublin/München (ots) - Der internationale Informationsdienstleister Experian hat einen Mehrheitsanteil an dem Geschäftsbereich Risk Management von Arvato Financial Solutions erworben. Mit der Beteiligung baut Experian sein Angebot strategisch aus und wird zu einem führenden Dienstleister für Risk-, Fraud- und Identity-Management in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die neue Einheit kombiniert das bereits leistungsstarke Portfolio der Risk Management Einheit von Arvato Financial Solutions mit den innovativen Analyse- und Entscheidungsplattformen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|