(Registrieren)

Nicht angemessen / Kommentar von Jens Anker zum Urteil zu Berlins zu niedrigen Richtergehältern

Geschrieben am 28-07-2020

Berlin (ots) - Kurzform:

Es ist eine späte Niederlage für den ehemaligen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin und den damaligen rot-roten Senat unter Klaus Wowereit: Berliner Richter verdienen zu wenig Geld. Der Streit über die Entlohnung im öffentlichen Dienst betrifft aber nicht nur die Richter, sondern schwelt seit Jahren auf allen Ebenen des Landesdienstes. Berlin wird nicht darum herumkommen, die Löhne im öffentlichen Dienst anzugleichen, da die Personalnot sich nicht allein mit dem Hinweis auf einen sicheren Arbeitsplatz lösen lässt. Auch das Geld muss stimmen. Für den aktuellen Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) stehen anstrengende Monate bevor, wie er mit den Herausforderungen der Corona-Krise und den nun höchstrichterlich verbrieften Ansprüchen der Landesbediensteten so umgeht, dass die Finanzen der Stadt nicht wieder aus dem Ruder laufen.

Der vollständige Kommentar:

Es ist eine späte Niederlage für den ehemaligen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin und den damaligen rot-roten Senat unter Klaus Wowereit: Berliner Richter verdienen zu wenig Geld. In drei Besoldungsstufen war die Bezahlung der Juristen in Berlin über viele Jahre zu niedrig - und zwar dermaßen, dass es gegen die Verfassung verstößt. Das geht aus einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts hervor, der jetzt veröffentlicht wurde. Der Streit zog sich seit vielen Jahren und Instanzen durch das deutsche Justizwesen, bis er nun höchstrichterlich entschieden wurde. Immerhin 183 Absätze benötigten die Verfassungsrichter, um die Problemlage zu berechnen und zu bewerten. Am Ende kommen sie zu dem Ergebnis, dass die Bezahlung der Richter in bestimmten Besoldungsgruppen "nicht mehr amtsangemessen war", heißt es in dem Beschluss. Der Fall geht auf die Zeit des "Sparens, bis es quietscht" zurück, als Berlin wegen der desolaten Finanzlage nicht nur Personal im öffentlichen Dienst kürzte, sondern auch die Einkommen der Landesbediensteten senkte. Der Streit über die Entlohnung im öffentlichen Dienst betrifft aber nicht nur die Richter, sondern schwelt seit Jahren auf allen Ebenen des Landesdienstes. Auch in der Polizei wurde jahrelang über eine Angleichung der Gehälter gestritten, aktuell ist die Bezahlung der Kita-Beschäftigten in der Diskussion. Berlin wird nicht darum herumkommen, die Löhne im öffentlichen Dienst anzugleichen, da die Personalnot sich nicht allein mit dem Hinweis auf einen sicheren Arbeitsplatz lösen lässt. Auch das Geld muss stimmen. Für den aktuellen Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) stehen anstrengende Monate bevor, wie er mit den Herausforderungen der Corona-Krise und den nun höchstrichterlich verbrieften Ansprüchen der Landesbediensteten so umgeht, dass die Finanzen der Stadt nicht wieder aus dem Ruder laufen.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/53614/4664431
OTS: BERLINER MORGENPOST

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

742388

weitere Artikel:
  • Kommentar / Rentenbesteuerung - bitter, aber gerecht = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Jahr für Jahr können sich die Rentner derzeit auf eine großzügige Anpassung ihrer Bezüge freuen. Im Schnitt lag die Anhebung in den vergangenen fünf Jahren zwischen zwei und vier Prozent. Die Kehrseite der Rentenerhöhungen ist, dass mehr Rentner in die Steuerpflicht hineinwachsen. Noch ist die Zahl der neuen Steuerpflichtigen im Verhältnis zu allen Rentenbeziehern überschaubar, aber dabei wird es nicht bleiben. In Zukunft werden mehr Rentner Steuern zahlen müssen. 2019 haben die Rentner fast 41 Milliarden Euro an die Finanzämter mehr...

  • Kommentar / NRW hätte Urlauber früher testen müssen = Von Florian Rinke Düsseldorf (ots) - Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten sollen schon bald bei der Ankunft am Flughafen verpflichtend auf das Coronavirus getestet werden. So will man verhindern, dass aus Ländern wie der Türkei Infizierte das Virus wieder einschleppen und für neue Infektionsherde sorgen. Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann könnte es in der kommenden Woche mit den Pflichttests losgehen. Die Zeit bis dahin brauche man noch für die Vorbereitungen. Wenige Tage später sind die Schulferien in NRW zu Ende.Viele Rückkehrer dürften die scharfen mehr...

  • Kein Neustart "Rhein-Neckar-Zeitung" (Heidelberg) über den neuen US-Botschafter für Berlin Heidelberg (ots) - Immerhin: Douglas Macgregor soll Deutsch sprechen, dem Land grundsätzlich Sympathie entgegenbringen und war bereits als Soldat hier stationiert. Davon abgesehen gibt es jedoch wenig Anlass zur Hoffnung, dass sich das deutsch-amerikanische Verhältnis unter dem Ex-Militär wesentlich verbessern wird. Denn Macgregor ist wie sein Vorgänger Richard Grenell ein glühender Anhänger von Donald Trump und wird dessen Politik ebenso loyal vertreten wie dieser. So ist etwa bekannt, dass der Oberst den teilweisen Abzug der US-Truppen aus Deutschland mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Digitalisierung in Schulen Stuttgart (ots) - Dieses Gewurstel darf sich nicht wiederholen. Wenn Schulen digitaler werden sollen, brauchen sie neben einer funktionierenden Ausstattung medial geschulte Lehrer und eine geeignete Bildungsplattform, die von Schülern, Eltern und Lehrern gleichermaßen benutzt werden kann - wie andere Länder, etwa Schweden, es längst haben. Bei aller Individualität ist es nicht notwendig, dass jede Schule im Land sich ihre eigene Speziallösung ausdenkt. Auch in einer digitalen Welt brauchen Kinder aber die direkte Ansprache zum Lernen, auch das mehr...

  • Röttgen schlägt "Gruppe der Willigen" für einmütige EU-Außenpolitik vor Düsseldorf (ots) - Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen sieht auf absehbare Zeit keine Chance für eine einmütige Außenpolitik aller 27 EU-Mitgliedstaaten und schlägt deshalb die Bildung einer "Gruppe von willigen Staaten" vor. "Europa muss ein außenpolitischer Akteur werden. Die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union werden das in den nächsten zehn Jahren nicht erreichen", sagte Röttgen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" (Mittwoch). "Wir müssen darum eine Gruppe von willigen Staaten bilden, die offen für alle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht