(Registrieren)

Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2020 um 10,1 % niedriger als im Vorquartal / Auswirkungen der Corona-Pandemie führen zu historischem Rückgang

Geschrieben am 30-07-2020

Wiesbaden (ots) -

Bruttoinlandsprodukt (BIP), 2. Quartal 2020 -10,1 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) -11,7 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt) -11,7 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal 2020 gegenüber dem 1. Quartal 2020 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 10,1 % gesunken. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. Er fiel noch deutlich stärker aus als während der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise (-4,7 % im 1. Quartal 2009). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind im 2. Quartal 2020 sowohl die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen massiv eingebrochen als auch die privaten Konsumausgaben und die Investitionen in Ausrüstungen. Der Staat erhöhte dagegen seine Konsumausgaben während der Krise.

Bruttoinlandsprodukt bricht auch im Vorjahresvergleich ein Auch im Vorjahresvergleich ist die Wirtschaftsleistung eingebrochen: Das BIP war im 2. Quartal 2020 preisbereinigt um 11,7 % niedriger als ein Jahr zuvor (auch kalenderbereinigt). Auch hier hatte es nicht einmal in den Jahren der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 so starke Rückgänge gegeben: Der bisher stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal war mit -7,9 % im 2. Quartal 2009 zu verzeichnen.

Methodische Hinweise

Beginnend mit dem 2. Quartal 2020 veröffentlicht das Statistische Bundesamt erstmals das BIP bereits 30 Tage nach Quartalsende und damit rund zwei Wochen früher als bisher. Die höhere Aktualität der Ergebnisse erfordert dabei mehr Zuschätzungen als das nach 45 Tagen der Fall war. Ausführliche Ergebnisse gibt das Statistische Bundesamt weiterhin nach etwa 55 Tagen bekannt. Für das 2. Quartal 2020 werden die ausführlichen Ergebnisse am 25. August 2020 veröffentlicht.

Gerade in Krisenzeiten wie der derzeitigen Corona-Pandemie sind aktuelle faktenbasierte Wirtschaftsdaten von Nutzerinnen und Nutzern aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Medien stark nachgefragt. Die größeren Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie können dabei zu stärkeren Revisionen als sonst üblich führen.

Revision der bisherigen Ergebnisse

Neben der Erstberechnung des 2. Quartals 2020 hat das Statistische Bundesamt wie üblich auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse überarbeitet und neu verfügbare statistische Informationen in die Berechnungen einbezogen (ab 2015). Dabei ergaben sich für das Bruttoinlandsprodukt Änderungen der bisherigen Ergebnisse von bis zu 0,4 Prozentpunkten. Detaillierte Angaben zu den Neuberechnungen enthält die Tabelle "Alt-Neu-Vergleich" am Ende dieser Pressemitteilung.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Qualität der BIP-Schnellschätzung und warum das Statistische Bundesamt gerade jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie erstmals die beschleunigte Berechnung des BIP veröffentlicht, erhalten Sie in unserem Podcast unter www.destatis.de --> Themen --> Wirtschaft --> Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt --> Aktuelles.

Eine lange Reihe mit Quartalsergebnissen zum Bruttoinlandsprodukt seit dem ersten Quartal 1970 findet sich unter www.destatis.de --> Themen --> Wirtschaft --> Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt --> Tabellen.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Das Bruttoinlandsprodukt ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken, die seit Anfang April statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

VGR-Infoteam, Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 26 www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4665807
OTS: Statistisches Bundesamt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

742623

weitere Artikel:
  • Kaufland startet wissenschaftliches Boden- und Biodiversitätsprojekt mit Leibniz-Institut (FOTO) Neckarsulm (ots) - Gesunde Böden - gesunde Pflanzen - gesunde Lebensmittel: gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. und dem Gemüsering Stuttgart GmbH hat der Lebensmittelhändler Kaufland ein wissenschaftliches Projekt zur Förderung nachhaltiger landbaulicher Maßnahmen ins Leben gerufen. Über die Betreuung von knapp 20 Betrieben aus den drei Kulturgruppen "Gemüse", "Obst" und "Kartoffeln" aus fünf Ländern, sollen Biodiversität, Humusgehalt und Bodenfruchtbarkeit analysiert und über den Einsatz wissenschaftlicher mehr...

  • ZTE und True Corporation kündigen Zusammenarbeit zum Aufbau eines kommerziellen 5G-Netzes in Thailand an Shenzhen, China (ots/PRNewswire) - Die ZTE Corporation, ein international führender Anbieter von Lösungen für die Telekommunikationsbranche sowie für Unternehmens- und Privatkunden im Bereich mobiles Internet, hat die Zusammenarbeit mit der True Corporation Public Company Limited zum Aufbau eines kommerziellen 5G-Netzes in Thailand angekündigt. Die True Corporation ist ein in Thailand voll lizenzierter Netzbetreiber mit einem Marktanteil von 30 Prozent im Bereich Mobilfunk. Das Unternehmen wird mit 5G RAN-Produkten und Dienstleistungen von ZTE mehr...

  • Anja Piel (DGB): "Wir glauben, dass wir ohne größere Entlassungswelle auskommen" Berlin (ots) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht Deutschland trotz Coronakrise auf dem Arbeitsmarkt gut aufgestellt. Im Inforadio vom rbb sagte Vorstandsmitglied Anja Piel am Donnerstag, die große Entlassungswelle sei nicht gekommen: "Wir haben mit dem Instrument des Kurzarbeitergeldes offensichtlich tatsächlich die Chance, Arbeitsplätze zu halten." Dennoch betonte Piel, für Menschen und Unternehmen, die von Entlassungen betroffen sind, sei es eine Härte, die man nicht kleinreden könne. Auch in Zukunft sei nicht mit einer großen Entlassungswelle mehr...

  • COVID-19 beschleunigt die digitale Transformation im Bankensektor (FOTO) Münster (ots) - Differenzierung und klare Kundenversprechen entscheiden über Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle Die COVID-19-Pandemie verändert das digitale Nutzungsverhalten deutscher Bankkunden grundlegend. Angesichts des Virus neu adaptierte Gewohnheiten werden beibehalten, alte Verhaltensmuster über Bord geworfen. So hat der bislang eher stationär orientierte Kunde inzwischen eine Bank ohne Filiale sowie neue, digitale Zahlungsvorgänge kennen- und schätzen gelernt. Ein Boom von Kartenzahlungen und digitalen Wallets, die Expansion digitaler mehr...

  • Studie zeigt: Life-Science-Fachkräfte haben trotz düsterer Wirtschaftslage Vertrauen in ihre Arbeitsplatzsicherheit London (ots/PRNewswire) - Laut einer neuen Umfrage des globalen Anwerbeunternehmens EPM Scientific haben Fachleute aus den Biowissenschaften trotz der aktuellen Wirtschaftslage Vertrauen in ihre Arbeitsplatzsicherheit. 50 % der Befragten in den USA (https://bit.ly/2CRo3Pc) und 59 % der Befragten in Europa (https://bit.ly/304NRzW) zeigten sich zuversichtlich, dass sie ihre Arbeitsplätze in den nächsten sechs Monaten behalten werden, obwohl die Mehrheit von ihnen für das nächste Jahr eine sich verschlechternde Wirtschaftslage prognostiziert. Diese mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht