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Kölnische Rundschau Kommentar Sandro Schmidt zum Abkommens Israels mit den Vereinigten Arabischen Emiraten

Geschrieben am 14-08-2020

Köln (ots) - Dammbruch

Sandro Schmidt zum Abkommens Israels mit den Vereinigten Arabischen Emiraten

Ob die Annäherung zwischen den  Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Israel, wie von Befürwortern behauptet, eine historische ist, wird sich noch erweisen müssen. Die Tragfähigkeit der Vereinbarung scheint wenig stabil, zumal sie von den Akteuren unterschiedlich interpretiert wird. Zu vage ist etwa die Zusicherung Jerusalems, auf die geplante weitere Annektion  von Palästinensergebiet verzichten zu wollen. Und Premierminister Benjamin Netanjahu hat bereits ausrichten lassen, dass für ihn aufgeschoben nicht aufgehoben ist. Andererseits zeigt das Abkommen, wie sehr sich die strategischen Fronten in der Region in den letzten Jahren verschoben haben. Für die meisten arabischen Staaten ist nicht mehr Israel der Hauptfeind. Sie fürchten sich vor allem vor dem immer länger werdenden Arm der Mullahs in Teheran, die ihren Einfluss über Vasallen in Irak, Syrien und im Libanon stark ausgedehnt haben. Und seit die USA  unter  Präsident Donald Trump deutlich signalisieren, dass sich selbst befreundete Länder nicht mehr auf einen bedingungslosen militärischen Beistand der Supermacht verlassen können,   suchen eben Staaten wie die Emirate andere Bündnisoptionen. Folgen weitere Regierungen wie im Oman dem Vorbild der VAE und stellen ihre diskreten Kontakte zu Israel auf eine formelle Ebene, könnte sich der Dammbruch doch noch als ein historischer erweisen. Kaum noch eine Rolle spielen bei den strategischen Neuausrichtungen die Interessen der Palästinenser,  die Jahrzehnte  im Mittelpunkt des Nahostkonflikts standen. Ihre Position ist so schwach geworden, dass es sich arabische Staaten leisten können, diese, nur mühsam kaschiert, zu übergehen.

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Sandro Schmidt
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