Trotz günstiger Immobilienpreise - Eigentumsquote im Osten ein Viertel so groß wie im Westen
Geschrieben am 16-09-2020 |
Nürnberg (ots) - Eine immowelt Analyse der Kaufpreise und Eigentumsquoten in deutschen Stadtkreisen zeigt:
- Günstige Preise, kaum Eigentum: In nur 12 Prozent der Leipziger und 14 Prozent der Dresdner Immobilien wohnt der Eigentümer - bei Quadratmeterpreisen von rund 2.500 Euro - Berlin mit geringer Eigentumsquote von 15 Prozent und inzwischen hohen Kaufpreise von 4.530 Euro pro Quadratmeter - Trotz hoher Preise lebt in München und Hamburg knapp jeder 4. Einwohner in der eigenen Immobilie - Höchste Eigentumsquoten in kleinen Städten: Fast jeder 2. besitzt in Salzgitter und Heilbronn eine Immobilie
Trotz steigender Kaufpreise sind besonders in den ostdeutschen Großstädten Immobilien nach wie vor vergleichsweise günstig. Dennoch besitzen dort deutschlandweit die wenigsten Menschen Wohneigentum. Eine Analyse von immowelt hat die Angebotspreise von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) mit den Eigentumsquoten der kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern vergleichen. Die geringste Eigentumsquote aller untersuchten Städte hat demnach Leipzig: Gerade einmal jede 8. Wohnung (12 Prozent) wird vom Eigentümer bewohnt. Und das obwohl die Kaufpreise mit im Median 2.400 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise günstig sind. Das gleiche Bild zeigt sich auch in Dresden und Rostock, wo jeweils 14 Prozent Immobilieneigentum besitzen. Das Preisniveau ist mit 2.510 Euro in der sächsischen Landeshauptstadt und 2.810 Euro in der Hansestadt nur minimal höher.
Auch in Berlin ist die Eigentumsquote mit 15 Prozent niedrig. Generell ist bei den größten Städten der Anteil an Eigentümern in der Regel am geringsten. Besonders im jungen Berlin leben viele Berufsanfänger oder Studenten zur Miete in den Szenevierteln. Hinzu kommt, dass in der Hauptstadt Wohneigentum deutlich teurer ist: Aktuell werden mittlere Preise von 4.530 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Für viele Mieter rückt der Traum vom Eigenheim in immer weitere Ferne.
Historisch bedingt: Geringe Eigentumsquote im Osten
Unter den 10 Städten mit der niedrigsten Eigentumsquote befinden sich 9 Städte aus den neuen Bundesländern, inklusive Berlin. Darunter auch Chemnitz (16 Prozent), das mit 1.100 Euro pro Quadratmeter die günstigsten Kaufpreise aller untersuchten Städte aufweist. Der geringe Anteil an Immobilienbesitzern im Osten hat auch historische Gründe. Während in Westdeutschland in der Folge des Wirtschaftswunders viele Bürger Kapital in Form von Geld, Gold, Aktien und Immobilien ansparen konnten, war in der DDR der private Vermögensaufbau nur stark eingeschränkt möglich. Wohnungen in Mehrfamilienhäuser waren Volkseigentum oder im Eigentum von Genossenschaften. Auch eine Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen war nicht gestattet. Der private Wohnungsbau in der DDR beschränkte sich daher auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Dies macht sich bis heute bemerkbar - auch dadurch, dass im Osten deutlich weniger Immobilien vererbt werden.
"Deutschland hat unter den Staaten der OECD die zweitniedrigste Wohneigentumsquote. Die relativ hohe Grunderwerbssteuer und die fehlende steuerliche Abzugsmöglichkeit von Hypothekenzinsen für Eigennutzer sind zwei Gründe, bei denen der Staat ansetzen sollte", sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO von immowelt. "Immobilieneigentum ist ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge. Das Ziel der Politik muss sein, mehr Menschen den Zugang dazu zu erleichtern."
Jeder 4. Münchner lebt im Eigenheim
Dass in Westdeutschland mehr Immobilien in privatem Besitz sind, zeigt sich auch in München. In jeder 4. Immobilie (24 Prozent) wohnt der Eigentümer - und das obwohl die Kaufpreise mit Abstand am teuersten sind. 8.100 Euro werden derzeit für Quadratmeter verlangt. Die Münchner verdienen tendenziell zwar auch deutlich mehr als beispielsweise Leipziger, dass aber doppelt so viele Menschen eine Immobilie besitzen, ist vor allem historisch bedingt. Dies zeigt sich auch in Hamburg, wo trotz Kaufpreisen jenseits der 5.000-Euro-Marke 23 Prozent in Eigentum wohnen. Je kleiner die Städte werden, desto höher ist in der Regel auch die Wohneigentumsquote. Das zeigt sich zum Beispiel im hochpreisigen Freiburg (4.770 Euro) mit einem Anteil von 28 Prozent. In Ingolstadt (je 4.690 Euro) sind es gar 39 Prozent. Eine Sonderstellung nimmt Bremen (2.480 Euro) ein: Mit 39 Prozent Eigentümern ist Bremen die einzige Stadt mit über 500.000 Einwohnern unter den Top 10.
An der Spitze ist Salzgitter: Fast die Hälfte der Einwohner (48 Prozent) verfügen über eine Immobilie. Die niedrigen Kaufpreise von 1.140 Euro pro Quadratmeter wirken sich dabei positiv aus. Dahinter folgt Heilbronn (45 Prozent), wenngleich das Preisniveau ein komplett anderes ist: 3.370 Euro werden dort für den Quadratmeter fällig. Daneben weisen noch Wolfsburg und Hamm eine Quote von über 40 Prozent auf.
Ausführliche Ergebnistabellen zu den untersuchten Stadtkreisen stehen hier zum Download bereit. (https://content.cdn.immowelt.com/iw_group/Redaktion/Pressemitt eilungen/2020/2020_09_16_Tabellen_Eigentumsquote_Kaufpreise.pdf?v=1600155116)
Ein druckfähiges Foto von Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO von immowelt, steht hier zur Verfügung. (https://www.immowelt-group.com/presse/bilder-und-logos/)
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise in den kreisfreien Städten über 100.000 Einwohner waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-, keine Abschlusspreise. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der im 1. Halbjahr 2020 auf immowelt.de angebotenen Eigentumswohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Wohneigentumsquote ist der Anteil selbstgenutzter Wohnungen an allen Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Der restliche Anteil entfällt auf vermietete Wohnungen. Die Daten für die Wohneigentumsquoten aus 2019 in den kreisfreien Städten stammen von empirica regio (© Statistische Ämter des Bundes und der Länder).
Diese und andere Pressemitteilungen von immowelt.de finden Sie in unserem Pressebereich unter https://presse.immowelt.de/ .
Über immowelt.de:
Das Immobilienportal http://www.immowelt.de ist einer der führenden Online-Marktplätze für Wohnungen, Häuser und Gewerbeimmobilien. Gemeinsam mit immonet.de verzeichnet das Immobilienportal eine Reichweite von monatlich 65 Millionen Visits*. Immowelt.de ist ein Portal der immowelt Group, die mit bauen.de und umzugsauktion.de weitere reichweitenstarke Portale betreibt und leistungsstarke CRM-Software für die Immobilienbranche entwickelt. Die immowelt Group ist eine Tochter der Axel Springer SE.
* Google Analytics; Stand: Mai 2020
Pressekontakt:
immowelt AG
Nordostpark 3-5
90411 Nürnberg
Barbara Schmid
+49 (0)911/520 25-808
mailto:presse@immowelt.de
http://www.twitter.com/immowelt
http://www.facebook.com/immowelt
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/24964/4707860
OTS: Immowelt AG
Original-Content von: Immowelt AG, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
748153
weitere Artikel:
- MEDICA 2020 und COMPAMED 2020 gehen als `virtual.MEDICA´ und `virtual.COMPAMED´ an den Start mit drei zentralen Bereichen Düsseldorf (ots) - Die MEDICA 2020 und die COMPAMED 2020 werden als die weltführenden Informations- und Kommunikationsplattformen für die Medizintechnik-Branche und den Zuliefererbereich der Medizintechnik-Industrie vom 16. - 19. November komplett im virtuellen Format stattfinden. Im Rahmen der `virtual.MEDICA´ und `virtual.COMPAMED´ erwartet die Entscheider aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft dann auf https://virtual.MEDICA.de (https://virtual.medica.de/) und https://virtual.COMPAMED.de (https://virtual.compamed.de/) ein umfangreiches mehr...
- Premiere in Wien: Erstmals industrielle Produktion mit 3D-Druck aus Österreich möglich Wien (ots) - Das Wiener Startup Genera hat ein DLP-Drucksystem auf den Markt gebracht, das im 3D-Druck zu Industrieanforderungen fertigt - ohne eine Laborumgebung zu benötigen.
Generas neues G2/F2 System stellt eine echte Alternative zum Spritzguss dar und kann vollkommen neue Möglichkeiten in der Produktion eröffnen. Das Besondere am G2/F2-System der Genera ist, dass additive Fertigung zum ersten Mal als ganzheitlicher Prozess gesehen wird: Druck, Waschung und Nachhärtung sind aufeinander abgestimmt und werden eng überwacht und dokumentiert. mehr...
- "A World Odyssey" Paris (ots/PRNewswire) - Hennessy präsentiert eine Feuerperformance des Aktions-Künstlers Cai Guo-Qiang
Cai Guo-Qiang ist einer der bekanntesten Aktions-Künstler. Neben seinen großen Installationen ist Cai besonders für den einzigartigen Einsatz von Schießpulver und Feuerwerk in seinen Kunstwerken bekannt. Spektakuläre Auftritte waren beispielsweise die Olympischen Spielen 2008 in Peking. Am Freitag, 25. September 2020 um 15:00 Uhr MESZ wird Cai Guo-Qiang auf Einladung von Hennessy eine explosive Kunstperformance auf dem Fluss Charente in Cognac mehr...
- Zulieferer ZF warnt: EU-Klimaziele gefährden Arbeitsplätze Berlin (ots) - Die von der EU-Kommission geplante Verschärfung der CO2-Regulierung für die Automobilindustrie stößt auf massiven Widerstand in der Branche. Die erneute Absenkung des CO2-Grenzwertes um 50 (statt 37,5) Prozent bis 2030, die heute offiziell von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündet werden soll, "bringt nur noch mehr Stress in das System in Bezug auf Entwicklungsressourcen und Investitionen", sagte Wolf-Henning Scheider, Vorstandschef des drittgrößten deutschen Autozulieferers ZF Friedrichshafen, dem Fachdienst "Tagesspiegel mehr...
- Umfrage: Europäische Telefonzentralen wegen Corona überlastet Frankfurt (ots) -
- Über die Hälfte der Kunden beklagen "lange Wartezeiten", fast ein Drittel "total enttäuscht". - Beinahe die Hälfte der Verbraucher hat positive Erfahrungen mit Telefoncomputern gemacht.
Corona hat die Telefonzentralen von Unternehmen und Behörden an ihre Grenzen und teilweise zum Erliegen gebracht. So lässt sich eine aktuelle europäische Umfrage der Schweizer Spitch AG zusammenfassen. Durch den Lockdown, die Reisebeschränkungen und die Einführung von Home Office wurden die Kundenbetreuungsabteilungen mit Anfragen wie mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|