(Registrieren)

PIRATEN Niedersachsen fordern unabhängigen Polizei-Beauftragten

Geschrieben am 20-09-2020

Hannover (ots) - Im Rahmen der Diskussion um rechtsextremistische Ausprägungen in Teilen der Polizei erneuern wir PIRATEN Niedersachsen unsere Forderung nach einer Kontrolle der Polizei durch einen unabhängigen Landesbeauftragten [1].

"Was erwartet man denn von Polizeibediensteten, wenn sie in Gruppen geraten, bei denen sie auf extremistische Ansichten treffen? Sie wären rein formal und beamtenrechtlich verpflichtet, ihre jeweiligen Vorgesetzten darüber in Kenntnis zu setzen [2]. Ohne zu wissen, ob diese nicht vielleicht diese Ansichten teilen und sich bei Bekanntwerden einer Meldung den ausgrenzenden Reaktionen der Kollegen [3] ausgesetzt zu sehen. Da hilft auch die niedersächsische Lösung einer beim Innenministerium angesiedelten Beschwerdestelle herzlich wenig. Denn auch dort kann man nicht sicher sein, wo die Information landet, weil dort keine eigenen Ermittlungsbefugnisse liegen, sondern jede Meldung brühwarm den Disziplinarvorgesetzten eines Beschuldigten erreicht. Im Zweifel macht man damit den Bock zum Gärtner, wie das jüngste Beispiel aus NRW [4] zeigt," stellt Thomas Ganskow [5], Vorsitzender der PIRATEN Niedersachsen und deren Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2021 ernüchtert fest. "Insofern ist die niedersächsische Lösung zwar besser, als in Bundesländern, in denen es nicht einmal diese Möglichkeit gibt, aber immer noch nicht das, was wirkliche Sicherheit für diejenigen betrifft, die über Verfehlungen Informationen haben. Hier bedarf es zusätzlich der Befreiung vom Dienstweg, damit auch Bedienstete auf der sicheren Seite sind. Dass es in den vergangenen Jahren "nur" zwanzig verfolgte Vorfälle rechter bzw. rassistischer Natur gab [6], in denen ermittelt wurde, ist nicht etwa ein Beleg für die Unnötigkeit sondern gerade für die Berechtigung dieser Forderung."

Wolf Vincent Lübcke, ebenfalls Listenkandidat zur Bundestagswahl 2021 der PIRATEN Niedersachsen und Koordinator der Bundes-AG Innenpolitik, führt weiter aus:

"Es geht dabei nicht nur um rechtsgerichtete Inhalte. Es geht schließlich auch um ungerechtfertigte Gewaltanwendung im allgemeinen. Dafür gibt es immer wieder Beispiele [7]. Erstatten Betroffene dann Anzeige, werden sie nicht selten mit Gegenanzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bedacht. Denn spätestens bei gewährter Akteneinsicht bekommt die gegnerische Partei Zugang zu den Personalien der Anzeigenden, was so manche Betroffenen von einer Anzeige abhalten dürfte. Wobei natürlich auch ein Hintergrund sein kann, dass es insbesondere bei Gewaltanwendungen im Zusammenhang mit Demonstrationen kaum möglich ist, Schuldige zu ermitteln. Daher bedarf es auch einer erkennbaren, individuellen Identifikationsnummer von dabei eingesetzten Kräften. [8]"

Quellen:

[1] https://ots.de/NvuzJh

[2] § 104 NBG https://t1p.de/omua

[3] RND-Bericht https://t1p.de/e98g

[4] https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/nrw-rechtextreme-poliz ei-netzwerk-101.html (https://ots.de/j0Kkj4)

[5] https://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Thomas_Ganskow

[6] NDR-Bericht https://t1p.de/dmdh

[7] Taz-Bericht https://t1p.de/v3m5

[8] https://wiki.piratenpartei.de/NDS:Wahlprogramm_LTW_2022#Identifikationsnumme r_f.C3.BCr_Polizisten

Pressekontakt:

Piratenpartei Niedersachsen
Thomas Ganskow
Haltenhoffstr. 50
30167 Hannover

Web: http://www.piraten-nds.de
Mail: mailto:vorstand@piraten-nds.de
Tel.: 0511-64692599

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/76876/4711683
OTS: Piratenpartei Deutschland

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

748762

weitere Artikel:
  • Gesundheitsminister Spahn rät von Reisen in Risikogebieten ab Düsseldorf (ots) - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat von Reisen in Risikogebiete abgeraten. "In unseren direkten Nachbarländern liegen die Infektionszahlen teilweise achtmal so hoch wie in Deutschland. Das sollte jedem Reisenden zu denken geben", sagte Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Nicht notwendige Reisen in Risikogebiete sollte man ganz vermeiden", betonte der Minister. Er wisse, dass das hart sei, wirtschaftlich für die Reiseveranstalter und persönlich für diejenigen, die einen Urlaub lange geplant hätten. "Aber mehr...

  • taz-Kommentar zu den Jugenprotesten in Thailnd Berlin (ots) - Es ist bemerkenswert, was sich derzeit in Thailand tut: Eine junge Generation begehrt gegen das reaktionäre Establishment auf und fordert eine nachhaltige Reform der Monarchie. Ihr Widerstand beweist enormen Mut in einem Land, in dem eine kleine Elite aus einstigen Putschisten, aktiven Militärs sowie alteingesessenen Bürokraten sich in ihrer Arroganz gefällt, weiten Teilen des Volkes zu diktieren, welche Rechte es nicht hat. Und die bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, dass sie vor Blutvergießen nicht zurückschreckt. Pressekontakt: mehr...

  • Theologen attackieren Kardinal Woelki Autoritäres Gebären und kirchenspalterische Tendenzen Köln (ots) - In der Debatte über Reformen in der katholischen Kirche werfen namhafte Theologen einer Minderheit in der Deutschen Bischofskonferenz mangelndes Niveau und kirchenspalterische Tendenzen vor. "Einige wenige Bischöfe, allen voran Kardinal Rainer Woelki aus Köln und Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg, scheinen zu denken, dass es dieser Debatte und Erneuerung nicht bedarf, weil angeblich alle Antworten auf die Fragen, die sich Menschen mit Blick auf die Kirche stellen, schon längst gefunden worden sind", schreiben die Dogmatikerin mehr...

  • FDP-Bundesparteitag - Feuerwerk der hohlen Phrasen Straubing (ots) - Die FDP hat ein Feuerwerk der hohlen Phrasen abgebrannt. Alles schon 1000-mal gehört. Dabei hätten die Liberalen Konzepte und Persönlichkeiten, die diese engagiert vortragen könnten. Zum Thema Generationengerechtigkeit beispielsweise. Sie könnten die mahnende Stimme für Augenmaß in der Corona-Debatte sein. Stattdessen geißeln sie die angebliche Verschwendung der Bundesregierung, die viel Geld in die Hand genommen hat, um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie zu begrenzen und möglichst viele Jobs zu retten. Mit mehr...

  • Macht frisst Moral Frankfurt (ots) - Die angesehene Richterin ist noch nicht beerdigt, da peitscht Präsident Donald Trump seine Anhänger mit der Aussicht auf eine erzreaktionäre Nachfolgerin auf und rät ihnen, T-Shirts mit dem Slogan "Fill that seat" für eine rasche Neubesetzung des Sitzes zu drucken. Anstand und Zivilität haben in Trumps Amerika keinen Platz mehr. Auch Überzeugungen gelten bei den Konservativen nur so lang, bis sie den Machtambitionen im Wege stehen. Im Wahljahr 2016 hatte McConnell die Neubesetzung eines Richterpostens am Supreme Court elf Monate mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht