Auf dem Weg zur CO2-Reduktion sollten Länder auf erneuerbare Energien statt auf Atomkraft setzen / Neue Studie zeigt, welche Strategie im Kampf gegen den Klimawandel wirksamer ist (FOTO)
Geschrieben am 06-10-2020 |
München (ots) - Länder, die CO2-Emissionen so schnell, substanziell und kostensparend wie möglich reduzieren möchten, sollten auf erneuerbare Energien statt auf Nuklearenergie setzen. Das legt eine Analyse von Daten aus 123 Ländern über einen Zeitraum von 25 Jahren hinweg nahe, die von der University of Sussex Business School und der International School of Management (ISM) (https://www.ism.de/) durchgeführt wurde. Nuklearenergie führt auf nationaler Ebene nicht zu weniger CO2-Emissionen und sollte deshalb nicht als effektive kohlenstoffarme Energiequelle betrachtet werden.
Die Forscher fanden in ihrer globalen Betrachtung heraus, dass erneuerbare Energien mit deutlich niedrigeren CO2-Emissionen einhergehen, während dies bei Nuklearenergie nicht der Fall ist. In ärmeren Ländern ist Atomkraft sogar mit höheren CO2-Emissionen verbunden.
Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Energy publiziert wurde, zeigt außerdem, dass erneuerbare Energien selten erfolgreich mit Nuklearenergie koexistieren. Vielmehr verdrängen sich die beiden Energiesysteme gegenseitig und beschränken damit ihre Effektivität.
Benjamin Sovacool, Professor für Energy Policy an der University of Sussex Business School, meint dazu: "Die Daten deuten klar darauf hin, dass Nuklearenergie zur CO2-Eindämmung die weniger effektive Variante darstellt. Nachdem Atomkraft zusätzlich kaum erfolgreich mit erneuerbaren Energien koexistieren kann, sollten Investitionen in Nuklearenergie anstelle von erneuerbaren Energien in Frage gestellt werden. Länder, die Investitionen in Nuklearenergie im großen Maßstab planen, riskieren, nicht ihr volles Potenzial im Kampf gegen den Klimawandel auszuschöpfen."
Die Analyse der Forscher basiert auf Daten der Weltbank und der Internationalen Energieagentur von 1990 und 2014. Als möglicher Grund für die Inkompatibilität von Nuklearenergie und erneuerbaren Energien wird zum Beispiel die Ausgestaltung der Elektrizitätsübertragung und -verteilung angeführt. Die Einführung kleinteiliger Anlagen im Bereich erneuerbare Energien ist sehr zeitaufwändig und kostspielig, wenn die Netzstruktur für eine zentralisierte Produktion von Elektrizität (wie bei Nuklearenergie) optimiert ist.
Andrew Stirling, Professor für Science und Technology Policy an der University of Sussex Business School, sagt dazu: "Dieser Artikel entlarvt, wie irrational es ist, sich auf ein "do everything"-Argument zu stützen, wenn es um Investitionen in Nuklearenergie geht. Unsere Ergebnisse zeigen nicht nur, dass diese Investitionen weniger wirksam hinsichtlich der Reduktion von CO2-Emissionen sind als Investitionen in erneuerbare Energien, sondern auch, dass Spannungen zwischen diesen beiden Investitionsstrategien einen wirksamen Kampf gegen den Klimawandel gefährden."
Die Studie zeigt, dass Nuklearenergie nur in "reichen" Ländern mit etwas geringeren CO2-Emissionen einhergeht. Dieser Zusammenhang ist jedoch deutlich schwächer als der Zusammenhang zwischen erneuerbaren Energien und CO2-Emissionen. Patrick Schmid, Professor für Quantitative Methoden an der International School of Management (ISM) in München, meint dazu: "Das Erstaunliche an der Datenlage ist, wie widerspruchsfrei sich die Ergebnisse lesen. Die Resultate sind über verschiedene Länder und Zeiträume hinweg sehr klar und konsistent. Zudem ist der Zusammenhang zwischen erneuerbaren Energien und geringeren CO2-Emissionen ungefähr siebenmal stärker als der Zusammenhang zwischen Nuklearenergie und CO2-Emissionen." Götz Walter, Professor für Wirtschaftspsychologie an der International School of Management (ISM) in München, ergänzt: "Auch wenn die Datenlage keine Kausalschlüsse zulässt, ist die Eindeutigkeit der Analyseergebnisse überraschend. Für eine Verringerung der CO2-Emissionen sind erneuerbare Energien und nicht Nuklearenergie die richtige Strategie."
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle.
Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin. An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester und -module an einer der rund 190 Partneruniversitäten der ISM.
Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH - Gemeinnützige
Gesellschaft
Otto-Hahn-Straße 19
D-44227 Dortmund
Fon: 0231.97 51 39-31
Fax: 0231.97 51 39-39
mailto:maxie.strate@ism.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/70776/4725997
OTS: International School of Management (ISM)
Original-Content von: International School of Management (ISM), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
751029
weitere Artikel:
- T-Mobile Netherlands utilizes 1NCE cloud native IoT platform Cologne/Den Haag (ots) -
- T-Mobile's IoT Easy connect allows transparent pre-paid tariffs - Easy ordering & fast delivery via online shop - Offering is based on white labeled 1NCE cloud native IoT platform
T-Mobile Netherlands recently launched IoT Easy connect, a service for IoT connectivity via mobile cellular networks on 2G, 3G, 4G, NB-IoT and LTE-M with only one SIM card. The offering is accompanied by simple pre-paid tariffs, easy online ordering and a self-care portal for sim management and top up.
For IoT Easy Connect, T-Mobile mehr...
- T-Mobile Niederlande nutzt IoT-Plattform von 1NCE Köln/Den Haag (ots) -
- IoT Easy connect von T-Mobile NL ermöglicht transparente Prepaid-Tarife - Einfache Bestellung & schnelle Lieferung via Online-Shop - Angebot basiert auf der Cloud-Native IoT Plattform von 1NCE
Erst kürzlich hat T-Mobile Niederlande "IoT Easy connect" eingeführt, ein neuer Dienst für Geräte-Konnektivität über Mobilfunk via 2G, 3G, 4G, NB-IoT und LTE-M mit nur einer SIM-Karte. Das Angebot zeichnet sich durch transparente Prepaid-Tarife, einfache Online-Bestellung und ein Self-Care-Portal für Verwaltung und Aufladen mehr...
- Erfolgreicher Kampf gegen illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit - Schäden von fast 400 Mio. Euro aufgedeckt Wiesbaden (ots) - Die Bauwirtschaft ist - laut Ergebnissen volkswirtschaftlicher Studien - im Branchenvergleich besonders stark von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit betroffen. Mindestlohnunterschreitung, Scheinselbstständigkeit und unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung sind weiterhin auf einem hohen Niveau und führen zu Wettbewerbsverzerrung und prekären Arbeitsverhältnissen. Dadurch entsteht erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden insbesondere für die öffentlichen Finanzen und sozialen Sicherungssysteme. Außerdem werden durch Schwarzarbeit mehr...
- Klimaneutrale Produktion der 3River Metal Group bis 2022 Remagen (ots) -
- CO2-neutrale Fertigung in den Produktionsstätten - Corona-Krise darf Gefahr durch Klimawandel nicht verdecken
Bis 2022 plant die 3River Metal Group eine klimaneutrale Produktion zu realisieren. Vor diesem Hintergrund erzeugt die 3River Metal Group erneuerbare Energie und reduziert bzw. vermeidet C02-belastende Faktoren. In Deutschland nehmen Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen heute etwa 44 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Anspruch.
"Die Corona-Krise darf uns nicht von der größten Herausforderung mehr...
- Rose Bikes HQ: Klimaneutrale Zentrale in Bocholt mit Platz für 380 Mitarbeiter (FOTO) Bocholt (ots) - Fahrradhersteller und -händler Rose Bikes plant eine neue Firmenzentrale am Standort Bocholt. Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose stellt das Bauprojekt den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit vor. Der neue Standort für das Verwaltungsgebäude "Rose Bikes HQ", das sich bisher noch an der Schersweide 4 befindet, liegt direkt neben der Rose Biketown. In das neue Gebäude mit voraussichtlichem Baubeginn in 2023 sollen sowohl design-, als auch bautechnisch die wichtigsten Rose Markenwerte einfließen: Leidenschaft fürs Rad, Nachhaltigkeit, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|