Rechtsextreme Polizei-Chats: Beschuldigter Beamter soll einen gefesselten Verdächtigen mit Migrationshintergrund verprügelt haben
Geschrieben am 07-10-2020 |
Köln (ots) - Der Skandal um die rechtsextremen Chats bei der Polizei in Essen und Mülheim/Ruhr weitet sich aus. Die Staatsanwaltschaft Duisburg bestätigte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass man gegen einen Polizisten wegen Strafvereitelung und Körperverletzung im Amt ermittele. Der Beamte gehörte auch zum rechtsextremen Kernchat "Alphateam". Demnach soll der 39-jährige Beamte bei einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt einen bereits gefesselten Mann mit Migrationshintergrund geschlagen haben. Bei dem mutmaßlichen Opfer soll es sich um einen Deutsch-Albaner handeln. Dieser hatte in seiner Vernehmung berichtet, dass er im wehrlosen Zustand geschlagen worden sei. Der beschuldigte Polizist hatte die Vorwürfe bestritten und von einem erlaubten Blendschlag gesprochen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Zunächst hatte ihn seine Kollegin gedeckt. Erst im Prozess gegen den Ruhestörer musste sie ihre Aussage revidieren, da eine weitere Beamtin von mehreren Schlägen berichtete, als der Delinquent bereits gefesselt war. Der Angeklagte wurde daraufhin freigesprochen. "Das Ermittlungsverfahren gegen den Polizeibeamten ist wieder aufgenommen worden", erläuterte Staatsanwältin König. Der Beschuldigte gehörte dem Chat "Alphateam" an. Der 15-köpfige Zirkel gilt als Kern-Truppe, in dem das Gros der Hakenkreuz- oder Hitler-Bilder per WhatsApp kursierten. Allein in diesem Forum wurden seit Ende Juli 2015 bis Mai 2020 insgesamt 126 strafrechtlich relevante Inhalte verbreitet. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" weiter erfuhr, verhöhnte ein Chatteilnehmer mit einem üblen Post die Protestwelle gegen Polizeigewalt in den USA nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd: "Die besten Polizeischarfschützen haben die Amerikaner, die treffen immer voll die Schwarzen." Zudem soll ein Mitarbeiter der Polizeiabteilung des Innenministeriums via Facebook Kontakte zur Bruderschaft Deutschland unterhalten haben. Die Neo-Nazi-Gruppe agitiert derzeit auch gerne auf Corona-Kundgebungen. Die Mitglieder, die in einheitlichen schwarzen T-Shirts mit einer geballten Faust in der Mitte marschieren, gerieren sich vor allem im Raum Düsseldorf als Bürgerwehr.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66749/4727975
OTS: Kölner Stadt-Anzeiger
Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
751425
weitere Artikel:
- Stadt Frankfurt benötigt Nachhilfe zum Thema Digitalisierung Frankfurt am Main (ots) - Das Thema der hinkenden Digitalisierung ist im öffentlichen Sektor kein neues Thema. Durch die Corona-Pandemie wurde es jedoch an vielen Stellen offen gelegt. Die Frankfurter PIRATEN weisen schon länger darauf hin, dass das Tempo, mit dem die Stadt Frankfurt den Ausbau digitaler Strukturen durchführt, noch über viel Entwicklungspotenzial verfügt.
Der abgelehnte Antrag zum Streaming von Ortsbeiratssitzungen zeigt dies deutlich. Erschwerend kommt in diesem Fall hinzu, dass auch die Chance auf mehr Transparenz und für mehr...
- Keiner plant Corona-Impfpflicht/Die Sorge vor einem Impfzwang ist unbegründet und absurd. Ein Wirkstoff wird am Anfang so knapp sein, dass es Warteschlangen gibt. Leitartikel von Christine Schröpf Regensburg (ots) - Kaum rückt ein Corona-Impfstoff in offenbar größere Reichweite, wächst die Angst der Impfgegner vor einer Impfpflicht. Doch keine Bange: Weder die Bundesregierung noch das Kabinett in München planen, Bürgern zwangsweise Impfdosen zu injizieren. Wer anderes glaubt, hat sich in Verschwörungstheorien verheddert. Die Politik wirbt zwar eindringlich fürs Impfen, mehr aber nicht. Ein Zwang wäre ohnehin rechtlich höchst fragwürdig. Die Impfpflicht wäre praktisch auch nicht durchsetzbar. Sie wäre allein deshalb absurd, weil ein potenzieller mehr...
- MZ zum Abgeordnetengesetz Halle (ots) - Die Koalition hat es versäumt, mehr Transparenz bei den Nebeneinkünften herzustellen. So wird die Öffentlichkeit weiter nur oberflächlich darüber informiert, wer zu welchem Zweck Abgeordneten wie viel Geld zukommen lässt. Eine ähnliche Blöße sollten sich die Abgeordneten beim Gesetz zu einem Lobbyregister nicht erlauben. Dort wird ein Knackpunkt sein, ob die Pflicht zur Veröffentlichung von Lobbykontakten auch für Ministerien gilt. Kommt es nicht so, wird 2020 kein gutes Jahr für mehr Glaubwürdigkeit in der Politik.
Pressekontakt: mehr...
- Kommentar zu den Klimazielen des EU-Parlaments. Stuttgart (ots) - Es ist gut, wenn Europa mit anspruchsvollen Ziele beim Klimaschutz vorangeht. Sollte es der Menschheit nicht gelingen, den Ausstoß von Treibhausgasen radikal zu reduzieren, wird der Klimawandel für die nachfolgenden Generationen nicht mehr kontrollierbar sein. Doch es reicht nicht, anspruchsvolle Ziele zu formulieren, wie es jetzt das Europaparlament getan hat. Die Abgeordneten müssen auch erklären, wie Europa dahin kommt, bis 2030 60 Prozent weniger Kohlendioxid auszustoßen als 1990. Das ist bisher nicht geschehen
Pressekontakt: mehr...
- Helfen statt nur reden / Kommentar von Jens Anker zum Ärger der Gastro-Branche über die Sperrstunde Berlin (ots) - Kurzform:
Der Ärger der Gastro-Branche über die Sperrstunde ab 23 Uhr ist verständlich. Denn alle Beteiligten sind sich zwar einig, dass für die stark steigenden Corona-Infektionszahlen Hochzeiten und Partys verantwortlich sind - nicht aber die legale Gastronomie, die nun zusätzlich gebeutelt wird. Mindestens müssten neue Reglementierungen mit neuen Hilfsangeboten verknüpft werden. Diese sind zwar angekündigt, kämen aber im November womöglich zu spät. In dieses Bild passt, dass der Hotelier Michael Zehden im Juni einen Rettungsfonds mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|